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·8. Januar 2021
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·8. Januar 2021
Mit Amin Younes hat Eintracht Frankfurt im vergangenen Sommer einen Spieler mit vielen Fragezeichen verpflichtet. Die Leihgabe vom SSC Neapel zeigte zuletzt aber, dass den Hessen mit seiner Verpflichtung ein echter Coup gelungen ist.
Von fussball.news-Reporter Benjamin Heinrich
Beim 2:1-Heimsieg von Eintracht Frankfurt gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende erzielte Amin Younes sein erstes Bundesligator für die Frankfurter. Es war erst das zweite in seiner Karriere überhaupt. Das letzte erzielte er noch für Borussia Mönchengladbach am 24. Februar 2013. 2869 Tage lagen zwischen beiden Toren. In den letzten drei Partien stand der 27-Jährige in der Startelf der Hessen und wusste zu überzeugen, steigerte sich von Spiel zu Spiel, kämpfte sich nach Trainingsrückstand und Coronainfektion zurück. "Er hat seinen Stempel schon gegen Leverkusen aufgedrückt. Amin bringt eine ganz andere Note in unser Spiel, durch seine kurzen Haken und seine Spielintelligenz", sagte Trainer Adi Hütter auf Nachfrage von fussball.news vor der Bundesligapartie am Samstag (15:30 Uhr) gegen den FSV Mainz 05.
Der Österreicher lobte vor allem Younes' Präsenz im Spiel: "Wenn man ihn beobachtet, dann ist er ein Spieler, der den Ball spielt, geht und den Ball wieder haben will. Er ist sehr aktiv. In der Offensive tut er uns sehr gut, wie er das Eins-gegen-Eins sucht und sich dadurch andere Lücken auftun." 56 Ballkontakte hatte der Rechtsfuß gegen die Werkself, 74 Prozent seiner Zuspiele kamen an, zudem lief er über zehn Kilometer, obwohl er schon eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt wurde. Der fünfmalige deutsche A-Nationalspieler ist sehr schwer vom Ball zu trennen, quasi immer anspielbar und dazu mit der Gabe gesegnet, das Spiel zu lesen, Tempo zu machen, aber es auch rauszunehmen. Eine Eigenschaft, die der Eintracht seit dem Abgang von Kevin-Prince Boateng im Sommer 2018 in der Form quasi abging. Der mittlerweile 33-Jährige bestach zudem mit seinen Leaderqualitäten, wusste das Team zu führen. Younes hingegen kommt auf dem Platz deutlich ruhiger daher, reißt das Spiel aber dennoch an sich und arbeitet auch defensiv fleißig mit. "Er ist auch menschlich absolut top, passt super in die Mannschaft. Er bringt den nötigen Spaß, aber auch die Ernsthaftigkeit rein", schilderte Hütter den Charakter seines Schützlings.
Bis 2022 ist Younes ausgeliehen, die Kaufoption im Anschluss soll bezahlbar sein. Das Zutrauen in seine Fähigkeiten ist groß, eine Rolle wie sie einst Boateng sportlich einnahm, liegt trotz der unterschiedlichen Erscheinungen im Bereich des Möglichen. Younes kann bei der Eintracht den Takt vorgeben. "Ich kann mir vorstellen, dass er in Zukunft eine sehr, sehr wesentliche Rolle bei uns einnehmen wird", sieht auch Frankfurts Trainer durch die Spielweise des Deutsch-Libanesen einen potentiellen Führungsspieler und ergänzte: "Er wird noch viele tolle Spiele für uns machen. Entscheidend war, dass Amin körperlich auf einem anderen Niveau ist und jetzt die Spielpraxis hat. Das tut ihm gut und das tut uns gut." Auf die Frage, wo der ehemalige Lauterer noch Luft nach oben hat, scherzte Hütter gar: "Da müssen wir bei ihm aufpassen, weil größer wird er nicht mehr." Younes misst zarte 1,68 Meter, ist aber auf dem Weg, bei den Frankfurtern ein ganz Großer zu werden.