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·16. September 2025

Wie schlecht war Seoane wirklich ?

Artikelbild:Wie schlecht war Seoane wirklich ?

Das Große Seoane Zeugnis

Die Ära Seoane ist nun zu Ende. Seine Amtszeit wird von den meisten als eine Zeit voller Stagnation und Frustration gesehen. Doch ist diese Ansicht gerechtfertigt ? Wie schlecht war die Ära Seoane wirklich ?

individuelle Entwicklungen: Mit Rocco Reitz schaffte der Hoffnungsschimmer der Borussia unter Seoane seinen Durchbruch und entwickelte sich zu einem Nationalmannschaftskandidaten und Führungsspieler. Auch Lukas Ullrich und Moritz Nicolas schafften unter Seoane den Durchbruch. Doch inwiefern Seoane an deren Entwicklungen Anteil hat, ist fraglich. Ullrich und Nicolas mussten eingesetzt werden, weil es keine Alternativen auf ihren Positionen gab. Außerdem musste Nicolas sich zweimalwieder auf die Bank setzen, bevor er endlich Stammkeeper wurde. Dementsprechend war es bei den Spielern oft die Qualität, die sich gezeigt hat und nicht unbedingt Seoanes Fähigkeit, Spieler zu entwickeln. Außerdem muss sich Seoane ankreiden lassen, insbesondere Luca Netz nicht entwickelt bekommen zu haben. Dieser stagniert, wie die gesamte Mannschaft seit Jahren. Außerdem scheiterte Seoane daran, viele Spieler zu entwickeln bzw. für sie einen Platz in der Mannschaft zu finden. Cvancara, Stöger, Friedrich, Ranos, Ngoumou und Neuhaus – bei all diesen Spielern stagnierten die Entwicklung oder sie entwickelten sich zurück. Bei so einer Häufung kann man das Ganze nicht auf die Spieler schieben. Ein paar wenige Spieler konnten sich entwickeln, jedoch gab es zu viele Negativbeispiele. Note: 4

Taktik: Farke und Hütter ließen nicht viele Grundlagen zurück. Beide schafften es nicht, ihren Spielstil zu etablieren, weshalb Seoane eigentlich wenig Automatismen aus den Köpfen der Spieler entfernen musste. Doch tatsächlich ist es schwierig, nach zwei Jahren zu sagen, wofür Seoane fußballerisch steht. Defensive? Als fünftschlechteste Defensive der letzten Saison? Offensiv existiert bis zuletzt keine andere Idee als individuelle Klasse und Flanken. Natürlich gab es immer wieder verschiedene gute Ansätze. Das 4-2-4 mit einem Plea, der aus der vordersten Linie abkippt, funktionierte zeitweise sehr gut. An sich fand man regelmäßig Ideen, das mannorientierte Anlaufen der Gegner auszuspielen. Seoane installierte einige Ansätze, doch scheiterte daran, diese konsequent auszubauen und etwas zu etablieren. Note: 3-


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Ansehnlichkeit: Ich trenne Taktik und Ansehnlichkeit hier bewusst, da ich die Grundsätze von Seoane anerkenne. Das größere Problem war in meinen Augen das Gefühl der Behäbigkeit, welches beim Zuschauen aufkam. Niklas Levinsohn und Nico Heymer nutzten in ihrem Podcast 50+2 den Begriff „Gummitruppe“, um Gladbach zu beschreiben. Und genau das war das Frustrierende an dieser Mannschaft. Man wusste, dass man die 1:0-Führung nicht über die Zeit bringen kann. Man wusste, dass sie den Ausgleichstreffer nicht mehr machen. Sowas frustriert mehr als Niederlagen. Seoane mag zwar gute taktische Ideen gehabt zu haben, doch konnte er diese nur teilweise vermitteln. Offensiv gab es einige ansehnliche Momente – ob durch Seoane oder die Qualität der Spieler, sei mal dahingestellt. Note: 5

Jugendarbeit: Cardoso durfte unter Seoane debütieren. Außerdem durften unter ihm einige Spieler mit ins Trainingslager: Herrmann, Sauck und natürlich Mohya. Doch das war’s letztendlich an positiven Beispielen. Zwar durfte Noah Pesch noch unter ihm debütieren, doch Seoane setzte wenig auf den Fohlenstall. Zu Cardosos Debüt wurde er eher genötigt, da die anderen Torhüter verletzt waren und Sippel die Qualität fehlte. Auch bei Pesch hing es mehr mit der Aktivierung von Vertragsklauseln zusammen, dass er eingesetzt wurde. Ansonsten forderten viele Fans mehr Integration der Jugend in den Profikader. Boteli ist auch ein Beispiel eines Spielers, der sich nie bei den Profis beweisen konnte. Insgesamt war das viel zu wenig, lediglich Cardosos Debüt ist erwähnenswert. Note: 5

Ergebnisse: Platz 10 und 14 in der Bundesliga. Runde 2 und Viertelfinale im DFB-Pokal. Das Saisonziel der Einstelligkeit in beiden Saisons verpasst und gegen Saarbrücken die Blamage bei sonst leichtem Restprogramm. Viel schlechter geht es nicht. Note: 6

Fazit: Seoane wirkte zu Beginn wie zu gut für Gladbach. Er kam von Leverkusen, welches zu seiner Einstellung schon Jahre über Gladbach platziert war. Es wirkte wie der große Wurf zurück nach Europa. Letztendlich scheiterte er an der Entwicklung und den Ergebnissen. Die Ära Seoane wird im Nachhinein entweder als der Anfang vom Ende – oder als Ausflug in die Mittelmäßigkeit gesehen werden. In beiden Fällen bleibt er negativ in Erinnerung. Gesamtnote: 5+

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🖊 Autor: Mika Heerink

📷  Photo by Frederic Scheidemann/Getty Images

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