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Katarina Schubert·26. Oktober 2021
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Katarina Schubert·26. Oktober 2021
Überzeugend war der knappe 1:0-Sieg im Hinspiel gegen Israel nicht. Daher lautet nun die Devise: Abhaken und besser machen. Die Gelegenheit dazu bekommen die DFB-Frauen heute beim Rückspiel in Essen.
Kaum hochkarätige Torchancen, das Positionsspiel ließ zu Wünschen übrig und es fehlte dem Team die Ruhe sowie die Geduld – Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg war alles andere als zufrieden mit dem knappen 1:0-Sieg ihres Teams im Hinspiel gegen Israel am vergangenen Donnerstag in Petach Tikwa. Oder wie es Lea Schüller ausdrückte: „Da hat vieles vorne und hinten nicht gepasst.“
Dennoch werde der Matchplan nicht von dem abweichen, was sich das deutsche Team im ersten Spiel vorgenommen habe, so „MVT“ in der gestrigen DFB-Medienrunde. „Wir wissen, dass wir viele Dinge auch gut gemacht haben. Ich bin mir sicher, dass wir mehr Torchancen haben werden und dann auch hoffentlich verwerten werden. Wir dürfen beim ersten Nichtgelingen nicht verzweifeln, sondern müssen beim Plan bleiben.“ Allerdings werde es aufgrund der Belastungssteuerung Änderungen in der Startelf geben.
Doch anstatt direkt nach dem ersten Spiel eines deutschen Frauen-Nationalteams gegen Israel nach Hause zu fliegen, besuchten Voss-Tecklenburg sowie eine Reihe von Spielerinnen wie Tabea Waßmuth oder Laura Freigang erstmal die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und legten einen Kranz nieder.
Für Voss-Tecklenburg sei es ein ganz wichtiger Tag gewesen. „Wir dürfen Antisemitismus, Ausgrenzung und menschliches Fehlverhalten einfach nicht tolerieren. Wir brauchen Zivilcourage, müssen daraus lernen und immer wieder darauf aufmerksam machen.“ Man müsse weiterhin immer wieder dafür einstehen, dass so etwas nie wieder passiert.
Für eine Spielerin Israels wird die heutige Partie in Essen quasi ein Heimspiel, denn sie ist gerade einmal 35 Kilometer entfernt aufgewachsen: Sharon Beck. Die Deutsch-Israelin läuft derzeit für den 1. FC Köln auf, entschied sich aber 2018, kurz nachdem sie erstmals in den Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen wurde, für eine internationale Karriere in Israel. Auch ihr war es zu verdanken, dass Israel im Hinspiel mutig auftrat, leidenschaftlich verteidigte und deswegen nicht viel zuließ.
Es ist überhaupt erst das zweite Aufeinandertreffen beider Teams. Das liegt auch an der Rolle des Frauenfußballs in Israel, welcher lange nicht gefördert wurde. Erst seit 1997 verfügt der Weltranglisten-71. wieder über ein Frauenteam. Die Qualifikation für ein großes Turnier gelang dabei noch nicht. Und auch für die WM 2023 sieht es nach zwei bisherigen Niederlagen in der Quali eher schlecht aus.
Nachdem das Hinspiel am vergangenen Donnerstag nur im Livestream lief, überträgt die ARD das Spiel heute ab 16 Uhr live im Fernsehen.