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·11. November 2025
WM-Quali: Türkei schärft Form für Bulgarien und Spanien – Eskihellac ersetzt Elmali

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·11. November 2025

Die türkische Nationalmannschaft befindet sich mitten in der entscheidenden Phase ihrer Vorbereitung auf die Spiele in der WM-Qualifikationsgruppe E zur FIFA-Weltmeisterschaft 2026. Am 15. November wartet zunächst Bulgarien, drei Tage später kommt es zum Härtetest gegen Europameister Spanien. Während in Riva unter Vincenzo Montella an Fitness und Feinabstimmung gearbeitet wird, musste der Kader kurzfristig angepasst werden: Eren Elmali wurde nach seiner Verweisung an den Disziplinarausschuss für Profi-Fußball aus dem Aufgebot gestrichen, für ihn rückt Mustafa Eskihellac nach.
Die Nationalmannschaft setzt ihre Vorbereitung in den TFF Hasan Dogan Nationalmannschafts- und Ausbildungsgelände fort. Der aktuelle Trainingstag begann im Fitnessraum, wo die Spieler zunächst individuell auf die Einheit vorbereitet wurden. Ausgehend von dieser Basis teilte das Trainerteam die Gruppe in zwei Blöcke auf.
Die Profis, die am Sonntag noch für ihre Vereinsmannschaften im Einsatz waren, absolvierten im Fitnessbereich ein regeneratives Programm, um Belastung zu steuern und Verletzungsrisiken zu minimieren. Die übrigen Spieler wechselten anschließend auf den Turkish-Airlines-Trainingsplatz, wo sie unter der Leitung von Vincenzo Montella weiterarbeiteten.
Nach den Erwärmungsübungen standen zunächst Lauf- und Pressingformen auf dem Programm. In der anschließenden Spielform ließ Montella gezielt Angriffs- und Verteidigungsvarianten trainieren. Zum Abschluss wurde ein taktisch geprägtes Trainingsspiel über den ganzen Platz ausgetragen – das Team mit den orangefarbenen Westen ging als Sieger vom Feld und sammelte damit nicht nur Selbstvertrauen, sondern auch ein kleines Ausrufezeichen im internen Konkurrenzkampf.
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Die Art der Einheit zeigt, wohin der Weg in den kommenden Tagen führen soll. Die Offensive soll strukturierter, die Defensive kompakter auftreten. Gerade gegen Bulgarien ist es das Ziel, das Spiel mit kontrolliertem Ballbesitz und klaren Angriffsmustern zu dominieren, während gegen Spanien eine kompakte Ordnung und schnelles Umschaltspiel notwendig sein werden.
Dass Montella im Training gezielt Angriffs- und Verteidigungsvarianten einstudieren lässt, unterstreicht den Anspruch, die Mannschaft flexibel zu machen. Die Spieler sollen in unterschiedlichen Systemen und Spielsituationen Lösungen parat haben – sei es im dominanten Heimspiel oder im Duell mit einem Topgegner wie Spanien.
Ein besonderes Detail der Einheit war die Teilnahme von Ayberk Karapo und Isak Vural. Die beiden gehören eigentlich zum Kader der U21-Nationalmannschaft, die ihrerseits in der Qualifikation zur UEFA-U21-Europameisterschaft 2027 gegen Ukraine und Litauen gefordert ist (mehr erfahren). Für den heutigen Tag wurden sie jedoch in die Arbeit mit der A-Nationalmannschaft integriert.
Die Einbindung der Youngster zeigt, dass der Verband verstärkt auf Durchlässigkeit zwischen U21 und A-Team setzt. Karapo und Vural erhalten so die Möglichkeit, das Tempo, die Intensität und die Anforderungen auf höchstem Niveau aus erster Hand zu erleben. Gleichzeitig entsteht für Montella ein noch breiteres Bild über die nächste Spielergeneration.
Die Bedeutung der anstehenden WM-Qualifikationsspiele wurde auch durch den Besuch der Verbandsführung unterstrichen. TFF-Präsident Ibrahim Ethem Haciosmanoglu und Vorstandsmitglied Mevlut Aktan verfolgten die Einheit der Mondsterne von der Tribüne aus und verschafften sich ein direktes Bild vom Zustand der Mannschaft.
Die Präsenz der Funktionäre ist auch ein Signal an Trainerteam und Spieler: Die Leistungen gegen Bulgarien und Spanien werden als richtungsweisend betrachtet. Entsprechend wird jede Einheit genutzt, um Abläufe zu schärfen. Die nächste Trainingseinheit findet am morgigen Tag um 14:30 Uhr (MEZ) statt – diesmal unter Ausschluss der Medien, um ungestört taktisch arbeiten zu können.
Während auf dem Platz die Vorbereitung läuft, wirken sich die Folgen der groß angelegten Wettuntersuchung des türkischen Fußballverbands auch unmittelbar auf die A-Nationalmannschaft aus. Im Rahmen der Ermittlungen wurden insgesamt 1024 Fußballspieler, darunter auch Eren Elmali, vorsorglich an den Disziplinarausschuss für Profi-Fußball (PFDK) verwiesen.
Elmali war ursprünglich für den Kandidatenkader der Nationalmannschaft nominiert, wurde nun jedoch aufgrund seiner Verweisung an den Disziplinarausschuss für Profi-Fußball aus dem Aufgebot gestrichen. Für Montella und sein Trainerteam bedeutete das, die linke Seite personell neu zu denken.
Als Reaktion darauf wurde Mustafa Eskihellac von Trabzonspor nachnominiert. Der 28-Jährige rückt damit in den Kreis der A-Nationalmannschaft auf und erhält die Chance, sich im direkten Umfeld auf höchstem Niveau zu beweisen. Für Eskihellac ist die Berufung ein sportlicher Ritterschlag – gleichzeitig aber auch eine große Verantwortung, da er in einer Phase ins Team kommt, in der es um wichtige WM-Qualifikationspunkte geht.
Für die Mannschaft bedeutet der Wechsel, dass sich Automatismen auf der linken Seite teilweise neu finden müssen. Montella wird die verbleibenden Einheiten nutzen, um Eskihellac möglichst schnell in die Abläufe zu integrieren und ihm klare Aufgaben im Defensiv- wie Offensivverhalten zu geben.
Am Ende der intensiven Vorbereitungswoche steht fest: Die Türkei überlässt in der WM-Qualifikation 2026 nichts dem Zufall. Gegen Bulgarien sollen im Heimspiel die Grundlage für eine erfolgreiche Gruppe E gelegt und vor heimischem Publikum ein klares Zeichen gesetzt werden. Spanien wird wenige Tage später zum Gradmesser, wie belastbar die Strukturen der Mannschaft bereits sind.
Mit einer Mischung aus erfahrenen Kräften, nachrückenden Talenten wie Karapo und Vural und Nachrücker Eskihellac versucht Montella, die optimale Balance zu finden. Die Botschaft aus Riva ist eindeutig: Die Mondsterne wollen in den kommenden Tagen nicht nur gute Ansätze zeigen, sondern vor allem Ergebnisse liefern.









































