90PLUS
·1. Dezember 2025
WM-Watch: Welche DFB-Stars sind bereit für Nordamerika – und welche nicht?

In partnership with
Yahoo sports90PLUS
·1. Dezember 2025

Die Road to Fußball-Weltmeisterschaft 2026 ist eröffnet. Unsere monatliche WM-Watch zeigt, welche DFB-Stars aktuell überzeugen – und wer um sein Ticket für Nordamerika kämpfen muss.
Weniger als sieben Monate trennen die deutsche Nationalmannschaft von der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Höchste Zeit also für eine erste umfassende Standortbestimmung! Während einige Leistungsträger in absoluter Top-Verfassung sind, kämpfen andere noch darum, ihren Rhythmus zu finden. Dazu drängen aufregende junge Talente mit aller Macht in Richtung A-Nationalmannschaft. Bei anderen Spielern hingegen schlagen Verletzungen zum ungünstigsten Zeitpunkt zu. Ein Überblick.
Nico Schlotterbeck: Der Dortmunder hat den Sprung zum Innenverteidiger von Weltklasse-Niveau geschafft. Schon die letzte Länderspielpause zeigte eindrucksvoll, welche Bedeutung er inzwischen auch im DFB-Team besitzt. Beim BVB ist er Abwehrchef, der Klub will seinen Vertrag unbedingt verlängern. Kein Wunder, schließlich gehört er mit Ball am Fuß zu den besten Innenverteidigern des Planeten. Schlotterbeck dürfte bei der WM 2026 nahezu unumstritten sein.
Joshua Kimmich: Auch Kimmich bestätigte nach verletzungsbedingter Abwesenheit gegen Luxemburg, wie unverzichtbar er bleibt. Auch beim FC Bayern agiert er als klarer Leader einer Spitzenmannschaft. Erst gegen Arsenal und St. Pauli demonstrierte er unlängst, welch tödliche Waffe seine langen Diagonalbälle sind. Zwar schlichen sich in denselben Partien auch kleinere Wackler ein, doch im Gesamtbild spielt Kimmich wieder einmal eine überragende Saison.
Aleksandar Pavlovic: Einer der Shootingstars der vergangenen Länderspielpause. Pavlovic gehörte in beiden Partien zu den stärksten DFB-Akteuren und ist beim FC Bayern inzwischen absolut gesetzt. In jedem Topspiel steht er auf dem Platz. Auch mit Blick auf die WM dürfte er als Sechser Nummer eins gesetzt sein. Seine Mischung aus Ruhe, Spielintelligenz und Zweikampfstärke macht ihn derzeit unersetzlich.

Foto: Getty Images
Angelo Stiller: Seine Nicht-Nominierung gegen Luxemburg und die Slowakei überraschte viele. Denn sowohl Stiller persönlich als auch der VfB Stuttgart präsentieren sich in brillanter Form. „Problematisch“ ist eher das Profil: Neben Pavlovic fehlt ihm möglicherweise die defensive Wucht. Rein nach Leistung muss er jedoch zwingend wieder eingeladen werden.
Deniz Undav: Drei verpasste DFB-Nominierungen in Folge und dann ein Innenbandanriss – vor wenigen Wochen schien die WM für Undav noch in weiter Ferne zu sein. Doch es folgte ein beeindruckendes Comeback: Der VfB-Star liefert in dieser Saison überragende Zahlen: zehn Scorerpunkte in elf Pflichtspielen. Hält er diese Quote bis zum Frühjahr, wird sich Bundestrainer Julian Nagelsmann zwangsläufig wieder mit ihm beschäftigen müssen.
Nick Woltemade: Der aktuell unumstrittene Stammstürmer der Nationalmannschaft. Vier wichtige Treffer gegen Nordirland, Luxemburg und die Slowakei festigten diesen Status eindrucksvoll. Auch bei Newcastle performt er stark und genießt ein hohes Standing. Wenn er seine Torquote hält oder sogar steigert, führt an ihm kein Weg mehr vorbei.
Malick Thiaw: Gemeinsam mit Woltemade wechselte er im Sommer nach Newcastle und überzeugt dort ebenso: Stammspieler, Leistungsträger, zuletzt sogar ein Doppelpack gegen Everton. Nach langer Pause wurde er im vergangenen Länderspielfenster wieder nominiert. Als Backup hinter Schlotterbeck und Jonathab Tah besitzt Thiaw vielversprechende WM-Chancen.
Florian Wirtz: Der prominenteste Name in dieser Kategorie. Auch nach elf Premier-League-Spielen wartet er in einem völlig dysfunktionalen Liverpool-Team noch immer auf seinen ersten Scorerpunkt. Wichtig: Wirtz agiert besser, als es die reinen Scoringzahlen suggerieren, und zeigte im DFB-Dress gegen die Slowakei eine starke Leistung. Dennoch muss er auf Vereinsebene dringend wieder zulegen.
Leroy Sané: In der letzten Länderspielpause zählte er zu den besten deutschen Spielern, Nagelsmanns klare Ansage zeigte Wirkung. Doch vier Scorer in 13 Süper-Lig-Spielen sind noch immer zu wenig. Immerhin deuteten die letzten Wochen einen leichten Aufwärtstrend an. Macht Sané so weiter, hat er in dieser Rubrik schon bald nichts mehr zu suchen.
Leon Goretzka: Stark kritisiert nach dem Luxemburg-Spiel, anschließend mit guter Reaktion gegen die Slowakei. Beim FC Bayern ist er in Topspielen allerdings nur noch zweite Wahl und spielt eine solide, aber keineswegs überragende Bundesliga-Saison. Unter Nagelsmann scheint Goretzka derzeit jedoch gesetzt zu sein.

Foto: Getty Images
Niclas Füllkrug: Seine schwierigste Phase seit Jahren. Bei West Ham kommt er nach wie vor nicht in Fahrt, fehlte einen Monat verletzt und wartet nach 397 Premier-League-Minuten weiter auf sein erstes Tor. Ein Winterwechsel, womöglich zurück in die Bundesliga, scheint unvermeidlich. Und dann muss er sofort funktionieren, sonst wird es eng.
Finn Dahmen: In der Vorsaison herausragend, in dieser Spielzeit deutlich schwächer. Der Augsburger machte bereits mehrere Fehler und kassierte 27 Gegentore in zwölf Partien. Umso überraschender, dass Nagelsmann ihn zuletzt Noah Atubolu vorzog und als dritten Keeper nominierte. Trotzdem braucht Dahmen dringend Stabilität, um in der Torwart-Hierarchie nicht durchgereicht zu werden.
Said El Mala: Stand gegen Luxemburg erstmals im A-Kader, pendelte danach zur U21 zurück und bringt konstant starke Leistungen in der Bundesliga. Acht Torbeteiligungen in zwölf Spielen sprechen für sich. Setzt El Mala seinen Lauf fort, dürfte er im März eine echte Chance erhalten, um sich für ein WM-Ticket zu empfehlen.
Lennart Karl: Aktuell das vielleicht am heißen gehandelte deutsche Talente. Bei der U21 glänzte Karl zuletzt mit grandiosen Auftritten, im Verein wird er nahezu wöchentlich besser. Die Forderungen nach seiner Nominierung werden immer lauter und dürften bis März keinesfalls verstummen.
Tom Bischof: War im Nations-League-Final4 im Sommer bereits dabei, überzeugt seitdem als Kapitän und wortstarker Anführer der U21. Auch beim FC Bayern hat er sich sofort etabliert. Dank seiner enormen Vielseitigkeit könnte Bischof für Nagelsmann ein wertvolles WM-Puzzleteil werden.

Foto: Getty Images
Jonathan Burkardt: Burkardt spielt eine überragende Saison und hat sich binnen kürzester Zeit zu Frankfurts Lebensversicherung gemausert. Doch eine Wadenverletzung stoppt ihn bis Jahresende. Sein Nachteil: Im DFB-Dress konnte er bislang kaum auf sich aufmerksam machen. Kehrt er nach Genesung jedoch zu seinem starken Niveau zurück, hat er gute Chancen, als Backup für Woltemade im Kader zu stehen.
Assan Ouédraogo: Die Entdeckung der Saison. Bei RB Leipzig überragend, im A-Team direkt mit Tor debütiert. Dann folgte der Rückschlag: Eine Knieverletzung zwingt ihn zur wochenlangen Pause. Trotzdem gehört Ouédraogo die Zukunft – möglicherweise schon in Nordamerika.
Tim Kleindienst: Nach langer Verletzungspause feierte er erst kürzlich sein Comeback. Sowohl bei Gladbach als auch im DFB-Team muss sich Kleindienst erst wieder herankämpfen. Sein Pluspunkt: Nagelsmann schätzt ihn als Leader und kopfballstarken Pressingspieler. Mit guter Rückrunde dürfte er erneut zum Thema werden.









































