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·14. Dezember 2024
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Die bis dato schwächste Halbzeit der Saison kostete den Hamburger SV in Ulm wahrscheinlich die drei Punkte. Am Ende stellte sich wieder die Frage, warum die Mannschaft oft erst einen Schuss vor den Bug braucht, um Leistung zu zeigen.
"Gruselig" ist der Terminus, der die erste Hälfte des HSV bei den Spatzen am besten beschreibt. Es passte nichts beim ambitionierten Hamburger Sportverein und so lag man beim SSV absolut verdient mit 0:1 zurück. Unisono war man sich einig, dass sich diese 45 Minuten nicht noch einmal wiederholen dürfen. Interimstrainer Merlin Polzin gab nach der Partie offen zu, dass der Geräuschpegel in der Kabine während der Halbzeit deutlich erhöht war: "Wir sind nicht ins Spiel gestartet, wie wir es uns das vorgestellt hatten. Es war weit weg von dem, was wir uns vorgenommen hatten. In der Halbzeit wurde es daher etwas lauter, weil es mir gar nicht gefallen hat, wie wir aufgetreten sind." Rumms!
Seine Spieler sahen es nicht anders. "Der Trainer hat in der Halbzeit deutliche Worte gefunden, hat zwei, drei taktische Dinge angepasst und wir sind mit einer ganz anderen Energie rausgegangen", so Sebastian Schonlau. Auch Torschütze Davie Selke nahm kein Blatt vor den Mund: "Die erste Halbzeit war nicht gut, das kann man nicht anders sagen." Zwischenzeitlich stand es in der Torschussstatistik 5:0 für die gegen den Abstieg kämpfenden Hausherren. Erst nach einer halben Stunde hatten die Norddeutschen ihren ersten Abschluss.
Die Ansage von Polzin in der Halbzeit zeigte dann entsprechend Wirkung und so war das Spiel ein anderes im zweiten Abschnitt. Erst besorgte Selke – unter Mithilfe von Ulms Torwart Ortag – den Ausgleich, dann hatte der HSV noch zwei Pfostentreffer, die ebenso den Weg ins Tor hätten finden können. Schonlau klang deshalb etwas gefrustet nach dem Abpfiff: "Wir sind dann schnell mit dem 1:1 ins Spiel zurückgekommen, sind auch nach dem Platzverweis dran geblieben und hätten mit den Pfostentreffern das Spiel auch noch komplett ziehen können."
Selke sah seine Mannschaft bei den beiden Pfostentreffern im Pech, wie er nach dem Spiel zu Protokoll gab: "In der Pause hat das Trainerteam gut nachjustiert, sodass es in der zweiten Hälfte deutlich besser geklappt hat und wir uns schnell mit dem 1:1 belohnt haben. Am Ende hatten wir mit den Pfostentreffern auch einfach Pech heute." Frustriert zeigte er sich aber ob der Tatsache, dass der HSV erst einen Schuss vor den Bug brauchte, um auf Temperatur zu kommen: "Trotzdem bleibt unterm Strich: Wir brauchten erst wieder einen Nackenschlag, um richtig ins Spiel zu kommen, und das darf nicht sein." Den Sprung auf Rang zwei haben die Hamburger durch das Remis verpasst. Die nächste Chance auf drei Punkte gibt es dann am Wochenende vor Weihnachten, dem letzten Spieltag der Hinrunde. Dann ist Greuther Fürth zu Gast im Volkspark. Ulm reist zum Aufsteigerduell nach Münster.