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·17. Oktober 2025
Youngsters & zweiter Frühling: 3 Gewinner des Bundesliga-Starts

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·17. Oktober 2025
Eine Länderspielpause bietet immer eine gute Gelegenheit, um eine Bestandsaufnahme in den nationalen Ligen durchzuführen. Nach sechs Spielen lohnt sich ein Blick auf drei Gewinner des Bundesliga-Saisonstarts.
El Mala zauberte sich in Kölsche Herzen. Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images
Der 1. FC Köln ist überraschend stark in die Bundesliga-Saison 2025/26 gestartet. Nach sechs Spieltagen stehen die „Geißböcke“ mit zehn Punkten auf Tabellenplatz sechs. Unter Trainer Lukas Kwasniok überzeugt die Mannschaft mit viel Spielfreude, Teamchemie und vor allem Einzelspielern in Topform. Einer stach dabei besonders heraus, obwohl er vor wenigen Monaten noch in der dritten Liga kickte.
Saïd El Mala, kehrte im Sommer von einer einjährigen Leihe an Viktoria Köln zurück, verzaubert die Bundesliga. Der 19-Jährige soll ursprünglich behutsam an das Bundesliga-Niveau herangeführt werden. Doch El Mala brauchte nicht lange, um sein Potenzial, das er bereits in der dritten Liga und bei der U19-EM angedeutet hatte, auch auf großer Bühne zu bestätigen. In sechs Einsätzen erzielte er zwei Tore und bereitete ein weiteres vor. Der gebürtige Krefelder kam dabei nur in 40 % der möglichen Spielminuten zum Zug.
Die kurze Spielzeit reichte ihm jedoch, um sich nach fünf Spieltagen für seinen ersten Startelf-Einsatz zu empfehlen. Als Kreativspieler auf der linken Außenbahn entschied er die Auswärtspartie des „Effzeh“ gegen die TSG Hoffenheim im Alleingang. In der 16. Spielminute krönte El Mala einen Sololauf vom Flügel ins Zentrum, bei dem er die TSG-Defensive aussteigen ließ, mit dem Siegtreffer. Die Szene steht sinnbildlich für die Qualitäten des U21-Nationalspielers, der die Kölner Fans mit Dribblings und seinem Zug zum Tor verzauberte.
Nicht umsonst sehen viele in ihm den Nachfolger von Lukas Podolski als Fußballprinz der Domstadt. Die „Express“ taufte ihn gar „El Maladonna“. Kein Wunder also, dass Topklubs wie der FC Bayern und Borussia Dortmund den Youngster auf dem Zettel haben. Einen Wechsel nach England hatte El Mala im Sommer abgelehnt. Dennoch dürfte es kaum jemanden überraschend, wenn der 1,90 Meter große Linksaußen den Sprung vom Shootingstar zur Weltklasse schafft.
El Khannouss schlägt bislang ein. Foto: Alex Grimm/Getty Images
Nach dem Abgang von Enzo Millot und dem Last-Minute-Wechsel von Nick Woltemade zu Newcastle United stand die sonst überzeugende Offensive des VfB Stuttgart unter einem großen Fragezeichen. Zudem verletzte sich mit Deniz Undav ein Schlüsselspieler, während ein Transfer von Stürmer Hyeon-gyu Oh vom KRC Genk am Stichtag platzte. Ein Schlusseinkauf der Schwaben entpuppte sich allerdings als Glücksgriff für die Problemzone: Bilal El Khannouss.
Der 21-Jährige avancierte zum besten Neuzugang einer turbulenten Transferphase. Statt mit Leicester City in der zweiten englischen Liga zu spielen, mischt El Khannouss die Bundesliga und Europa League auf. Wettbewerbsübergreifend erzielte er in sechs Spielen drei Tore. Mit seinem feinen Fuß und seiner guten Übersicht wurde der gebürtige Belgier zu einem Unterschiedsspieler für den VfB. Er sei nur manchmal zu verkopft und wolle „zu genial“ sein, mahnte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß.
Der rasante Aufstieg in einer europäischen Top-Liga war jedoch kein Selbstläufer. Obwohl sein ehemaliger Trainer Ruud van Nistelrooy dem Offensivspieler eine große Karriere prophezeite, überzeugte dieser bei Leicester kaum. In seiner ersten vollen Premier-League-Saison gelangen ihm nur zwei Tore in knapp 2200 Minuten. In Stuttgart scheint der marokkanische Nationalspieler angekommen zu sein. Eine Festverpflichtung zum Saisonende? Durchaus denkbar. Bis dahin sind es zwar noch sieben Monate, doch eines steht schon jetzt fest: Nach einer chaotischen Sommer-Transferperiode wurden die Schwaben bei El Khannouss zu ihrem Glück gezwungen.
Danel Sinani: Vom Abstellgleis zum Stammspieler. Foto: Stuart Franklin/Getty Images
Nicht nur Youngsters und Neuzugänge machten in den ersten Wochen auf sich aufmerksam. Auch Routiniers überzeugten bisher im deutschen Oberhaus. Dabei schien es lange Zeit, als würden sie bei ihren jeweiligen Vereinen keine Rolle mehr spielen. Bestes Beispiel der ersten sechs Spieltage: Danel Sinani vom FC St. Pauli. Der Luxemburger steht seit 2023 bei den „Kiezkickern“ unter Vertrag, war aber lange außen vor.
In der laufenden Spielzeit erlebt der 28-Jährige überraschend einen zweiten Frühling. Nach dem Abgang von Elias Saad wurde auf St. Pauli ein neuer zentraler Mittelfeldspieler erwartet. Stattdessen bekam Sinani auf dieser Position seine Chance. Bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison in die Startelf gerutscht, ist er in dieser neuen Rolle endgültig gesetzt. Nachdem er unter Trainer Alexander Blessin als Stürmer vom Abstellgleis geholt wurde, prägt er nun das Offensivspiel als Hybrid aus Zehner und klassischer Neuner.
Eine Position, die ihm liegt und auf der er sich wohlfühlt. Das bestätigten auch seine Leistungen. In sechs Spielen war Sinani an drei Toren direkt beteiligt und prägte das Kombinationsspiel des FC St. Pauli. Laut dem Statistikportal „FBRef“ gehört der Mittelfeldspieler zu den Bundesligaspielern mit den meisten Schlüsselpässen und Pässen in den Strafraum. Zudem ist er laufstark und führt auch als Offensivspieler viele Defensivzweikämpfe. Vom quasi aussortierten Zweitligaspieler hat sich Sinani zum, so sein Trainer Blessin, „besten Fußballer“ des FC St. Pauli entwickelt. Der FCSP-Coach möchte sich das allerdings nicht auf die Fahnen schreiben: „Das hat er selber hingekriegt. Die Position hat er jetzt seit einem halben Jahr inne und er spielt hervorragend gut.“
Das waren unsere drei Gewinner des Bundesliga-Saisonstarts. Wer konnte Euch bisher überzeugen? Schreibt es in die Kommentare!