1:1! Last-Minute-Tor crasht Sané-Show – kein Sieger zwischen Galatasaray und Fenerbahçe! | OneFootball

Lange sah es so aus, als würde Leroy Sané im Spitzenspiel zwischen Fenerbahçe und Galatasaray zum umjubelten Derbyhelden aufsteigen. Doch tief in der Nachspielzeit hatte der eingewechselte Jhona Duran das letzte Wort und sorgte per Kopf für den 1:1-Endstand.

Fenerbahçe-Trainer Domenico Tedesco konnte im Gegensatz zum 1:1 in der Europa League gegen Ferencvaros Budapest wieder auf Jayden Oosterwolde in der Innenverteidigung setzen, der Niederländer verdrängte sogleich den jungen Demir auf die Bank. Außerdem rückte Dorgeles Nene in die Anfangsformation, Anderson Talisca musste dafür auf der Bank Platz nehmen. Eine Stunde vor Anpfiff konnte indes alle Galatasaray-Fans aufatmen, da Victor Osimhen nach überstandener Oberschenkelverletzung starten konnte. Außerdem rückte Mario Lemina neben Abdülkerim Bardakçi in die Innenverteidigung, Davinson Sanchez startete dafür auf der vakanten Rechtsverteidigerposition.

Sané schließt Solo mit dem nötigen Glück ab

Zum Spielbeginn präsentierten die Fenerbahce-Fans zunächst eine sehenswerte Choreo, die sich über mehrere Tribünen zog. Auf dem Rasen startete das Derby dann mit viel Aggressivität und Leidenschaft, aber gänzlich ohne Torchancen, weil beide auf Sicherheit spielten. Bälle hinter die Ketten gerieten stets zu lang, beide Abwehrketten standen zudem sicher. Es dauerte bis zur 27. Minute, ehe Gabriel Sara für Galatasaray die erste echte Möglichkeit zu verzeichnen hatte, der Brasilianer setzte seinen Distanzschuss aber knapp am linken Pfosten vorbei. Infolge des anschließenden Abstoßes von Ederson kam dann aber der große Auftritt von Leroy Sané (28.). Der deutsche Nationalspieler bekam den Ball im Halbfeld übergeben, startete ein Solo, umkurvte Alvarez und Škriniar und zog letztlich von der Strafraumkante wuchtig ab – noch entscheidend von Oosterwolde abgefälscht, wurde Ederson so auf dem falschen Fuß erwischt, der Ball schlug mittig ein, die Führung für Galatasaray! Sané blieb auch nach seinem Treffer der Aktivposten bei den "Löwen", nahezu jeder gefährliche Vorstoß lief über den umtriebigen Linksfuß.

Alvarez-Ausgleich zählt nicht wegen Handspiels

Kurz vor der Pause jubelte dann Fenerbahçe über den vermeintlichen Ausgleichstreffer. Aus dem Strafraumgewühl heraus hatte Alvarez (44.) den Ball über die Linie bugsiert, die Freude über den Treffer hielt aber nicht lange an. Schiedsrichter Yasin Kol sah am VAR-Monitor, dass Škriniar unmittelbar vor Alvarez‘ Abschluss den Ball mit der Hand berührt hatte, und nahm das Tor deshalb wieder zurück. Asensio (45.+3) schnupperte danach noch am Ausgleichtreffer, sein Schuss zischte aber rechts am Tor vorbei. Yılmaz (45.+5) tauchte auf der anderen Strafraumseite nochmal in gefährlicher Position auf, blieb aber noch an Ederson hängen.

Galatasaray mit dem besseren Start in die zweite Halbzeit

Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischte Galatasaray. Osimhen (50.) wurde rechts an der Sechzehnerkante von Sané in Szene gesetzt, Ederson parierte den Schuss des Nigerianers aufs rechte untere Eck aber souverän zur Seite. Die "Kanarienvögel" hatten durch einen Oosterwolde-Kopfball (54.) nach Flanke von Asensio die erste brauchbare Chance. Nach etwas mehr als einer Stunde brachte FB-Trainer Tedesco dann Duran und Talisca für die schwachen En-Nesyri und Aktürkoglu ins Spiel. Mehr als ein erneut am Tor vorbeifliegender Abschluss von Asensio (67.) sollte für die Gastgeber aber erstmal nicht herausspringen. In der Schlussphase erhöhte Fenerbahçe nochmals die Schlagzahl, kam lange aber nicht über geblockte Schüsse und Halbchancen hinaus – bis zur letzten Minute der Nachspielzeit. Als alle schon mit einem Derbysieg der "Löwen" rechneten köpfte Duran (90.+6) doch noch den umjubelten Ausgleich für die Gastgeber und verwandelte das Chobani Stadyumu damit in ein einziges Tollhaus.

Mit dem Remis im Derby bleibt der Stand der Tabelle an der Spitze unverändert. Galatasaray ist Tabellenführer, dahinter folgt Fenerbahçe mit einem Punkt Rückstand.