SchalkeTOTAL
·11 September 2025
„Belohnt worden für diesen Mut“: Andy Möllers riskanter Wechsel vom BVB zu Schalke 04

In partnership with
Yahoo sportsSchalkeTOTAL
·11 September 2025
Einige Spieler haben es tatsächlich gewagt: Sie spielten im Laufe ihrer Karriere für den FC Schalke 04 und Borussia Dortmund. Zu den bekanntesten Namen zählen der unvergessene Reinhard „Stan“ Libuda, aber auch Steffen Freund, Rüdiger Abramczik – und Andy Möller.
Besonders der Wechsel des Mittelfeldlenkers im Jahre 2000 sorgte für viel Aufsehen. Auf Schalke begrüßten ihn Fans nicht gerade freundlich, bezeichneten Möller auf einem Plakat als „Zecke“. Beschimpfen lassen musste sich der gebürtige Frankfurter auch als „Heulsuse“ und „Heintje“.
Ausgerechnet dieser Spieler wagt den Sprung von Schwarzgelb zu Königsblau. Er habe sich damals keinerlei Illusionen gemacht, erzählt Möller im Podcast kicker meets DAZN. Ein Wechsel von Dortmund nach Schalke werde „sehr, sehr schwierig“, gesteht der heute 58 Jahre alte gebürtige Frankfurter.
Besonderen Ehrgeiz, diese Verpflichtung zu realisieren, habe der damalige S04-Manager Rudi Assauer (†74) an den Tag gelegt, berichtet der Welt- und Europameister. „Die Art und Weise, wie er da reingegrätscht ist und gesagt hat, dass er mich unbedingt haben will, war schon sehr imponierend“, erzählt Möller immer noch beeindruckt. Assauer selbst kommentierte den Wechsel einst: „Ich dachte: Verdammte Hacke, Möller! Vertrag läuft aus, ablösefrei, wupp. Das ging ratzfatz.“ Und ergänzte: „Er ist ein Mann, der Spiele alleine entscheiden kann.“
Mehr als 300 Spiele bestritt Möller einst für den BVB. Für Schalke lief er weitere 112-mal auf, gewann mit Königsblau 2001 und 2002 den DFB-Pokal, wurde „Meister der Herzen“. „Ich bin belohnt worden für diesen Mut, für diese Herausforderung; ich bin echt stolz darauf, dass das funktioniert hat. Für die Leute, die mich jetzt nicht so als Leader gesehen haben, konnte ich das Rad in eine komplett andere Richtung drehen“, ist er überzeugt.
Zudem habe er „dem Image, dass ich ein Weichei sei und man mit mir keinen Krieg gewinnen könne, einfach mal entgegenwirken“ wollen, berichtet der 85-malige Nationalspieler. „Das war der Grund.“ Mit 32 Jahren habe er sich „noch gut gefühlt“ und wollte „noch ein paar Jahre auf sehr gutem Niveau spielen“.
Gelohnt habe sich der Wechsel auf alle Fälle, resümiert Möller. „Es war eine wunderschöne Zeit, und dass wir fast Meister geworden wären, wird mir unvergessen bleiben“, sagte er einmal gegenüber Reviersport.