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·1 December 2025

BVB gewinnt – mit Fußball, den keiner liebt

Article image:BVB gewinnt – mit Fußball, den keiner liebt

Das 2:1 in Leverkusen war ein Statement-Sieg, ein Beweis der Topspieltauglichkeit, und doch: Euphorie löste er nicht aus. Der BVB wirkt stabil, erwachsen, defensiv verlässlich – aber nicht wie der Klub, den seine Fans eigentlich erwarten. Dortmund gewinnt, aber nicht im vermeintlichen Dortmunder Stil. Mit nüchternem, kontrolliertem Pragmatismus und nicht mehr wie in der romantisch verklärten Klopp-Ära mit Vollgas, Emotion und Spektakel. Nicht schön, aber effektiv.

Genau darin liegt die Reibung. Dortmund spielt Fußball, der funktioniert, aber nicht begeistert. Und diese Diskrepanz erzeugt im Umfeld eine ständige Grundskepsis, die BVB-Experte Jonas Ortmann (Funke) im Fever Pit’ch Podcast so beschreibt: „Beim BVB kommt dieser latente Negativismus sofort hoch – man ist eigentlich nie zufrieden.“ Gemeint ist nicht Miesmacherei, sondern eine kulturelle Haltung: Ein BVB-Sieg fühlt sich für viele erst dann richtig gut an, wenn er auch ästhetisch passt.


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Da liefert Niko Kovač aber bewusst etwas anderes. Sein Fußball steht für Struktur, Kontrolle, defensive Ordnung. Unter ihm hat Dortmund die zweitwenigsten Gegentore der Liga kassiert, gehört bei intensiven Läufen zu den Topteams, gewinnt Spiele über Standards, Kompaktheit und Arbeitsfußball – und jetzt in Leverkusen erstmals auch wieder ein Topspiel. Der BVB ist wieder schwer zu bespielen, wirkt stabiler als in den Jahren zuvor, aber weniger identitätsstiftend und weniger emotional.

Wie dieser nüchterne BVB funktioniert, zeigt sich auch im Umgang des Trainers mit der Szene um Serhou Guirassy und dessen verweigerten Handschlag. Kovač reagierte sofort, ruhig, nahm jede Schärfe aus der Situation. Er machte die Szene nicht größer als nötig, suchte direkt das Gespräch, ordnete die Emotion ein. Es war derselbe pragmatische Führungsstil, der die Mannschaft stabilisiert – und sie mit Platz drei, klarem Kurs aufs Champions-League-Achtelfinale und einer realistischen Pokalchance besser dastehen lässt, als es sich anfühlt.

Und genau darin steckt das Dortmunder Dilemma. Der Kovač-Fußball bringt den BVB sportlich voran, aber er fühlt sich nicht wie der Fußball an, in den sich Dortmund verliebt. „Insgesamt muss man sich ja schon auch mal kritisch hinterfragen, finde ich, ob man das beim BVB alles doch insgesamt zu negativ bewertet“, sagt Ortmann – eine Kritik an einer Erwartungshaltung, die sich vielleicht erst durch Ergebnisse verschieben lässt. „Wenn man zweimal Leverkusen schlägt, dreht sich die Stimmung komplett.“

Takeaways

  • BVB muss pragmatisch spielen, um erfolgreich zu sein.
  • Die Attraktivität des Spiels ist nicht immer entscheidend.
  • Niko Kovac hat die Defensive stabilisiert.
  • Die Stimmung beim BVB kann schnell kippen.
  • Kritik an der Effektivität des Spiels ist häufig.
  • Serhou Guirassy zeigt egoistische Tendenzen.
  • Fabio Silva hat sich als wertvoller Spieler etabliert.
  • Karim Adeyemi hat das Potenzial, ein Schlüsselspieler zu sein.
  • Fitness und intensive Läufe sind unter Kovac verbessert.
  • Der BVB hat im Pokal in der Vergangenheit schwach abgeschnitten.

Chapters

00:00 Einleitung und Rückblick auf BVB vs. Leverkusen

02:58 Bewertung von Spielstil und Ergebnissen

05:57 Kritik und Anspruchshaltung beim BVB

09:02 Niko Kovac und seine Trainerphilosophie

11:59 Serhou Guirassy und seine Leistung

14:53 Elfmeterthemen und Spielerleistungen

17:10 Fabio Silva und seine Entwicklung

19:31 Karim Adeyemi: Der Aufstieg eines Talents

22:57 Niko Kovac und die Fitness des BVB

25:57 Der Pokal und die Erwartungen an den BVB

30:47 Nachhaltigkeit und die Zukunft des BVB

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