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·4 September 2025

Das große Transferfazit: So hat sich die 3. Liga verstärkt

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Nein, eine Transferposse à la Nick Woltemade hatte die 3. Liga in diesem Sommer nicht zu bieten. Und dennoch war der Transfersommer ein sehr unterhaltsamer. Wer hat die meisten Transfers getätigt? Wer am meisten ausgegeben? Und welche Spieler sorgten für die Schlagzeilen? liga3-online.de.de nimmt die abgelaufene Transferperiode genauer unter die Lupe.

Wer ist der Transferkönig? Wer der Minimalist?

278! So viele neue Spieler präsentierten die Drittligisten laut "transfermarkt.de" in diesem Sommer – inklusive der vereinsinternen Transfers. Dem gegenüber stehen 284 Abgänge, was in Summe 562 Transfers ergibt. Zum Vergleich: Im vergangenen Sommer gab es noch 614 Transferbewegungen. Die Drittligisten waren in diesem Sommer also sogar ein klein wenig zurückhaltender unterwegs als noch im Vorjahr.


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Dieser leichte Rückgang dürfte kaum am VfL Osnabrück gelegen haben, der mit 21 Neuzugängen und 22 Abgängen sowohl die Zu- als auch die Abgangsstatistik anführt. Allerdings wird diese Statistik auch von einigen Leihrückkehrern aufgebläht. Ebenfalls sehr aktiv waren wenig überraschend die beiden Absteiger Jahn Regensburg und SSV Ulm 1846, die 17 beziehungsweise 19 neue Spieler anheuerten. Das andere Extrem stellt der TSV Havelse dar, der nur acht Neuzugänge präsentierte – darunter sogar zwei Leihrückkehrer, die den Verein mittlerweile wieder verlassen haben. Von den Bestandsvereinen übte sich der 1. FC Saarbrücken in der größten Zurückhaltung: Der FCS stellte insgesamt neun neue Spieler vor.

Wer ist der Ausgabenkrösus? Wer der Einnahmenmeister?

Und wie sieht es in der 3. Liga eigentlich mit den Ablösesummen aus? Während im Spitzenfußball mittlerweile regelmäßig hohe zweistellige oder gar dreistellige Millionensummen aufgerufen werden, sind die Ablösesummen in der höchsten DFB-Spielklasse weiterhin überschaubar. Den deutlich größeren finanziellen Aufwand stellen in aller Regel die Gehälter dar. Und dennoch investierten die Drittligisten mindestens 2,17 Millionen Euro in Neuzugänge. Eine Summe, die wohl eher die Untergrenze der tatsächlichen Ausgaben darstellt, da sich viele Vereine bekanntlich in Stillschweigen üben, wenn es um Ablösesummen geht.

Die beiden teuersten Transfers gehen dabei auf das Konto des Aufsteigers TSG Hoffenheim II. Die Kraichgauer eisten Sturmtalent Deniz Zeitler für gut eine Million Euro aus Ingolstadt los – der Rekordtransfer des Sommers! Zudem verpflichtete die Profireserve am Deadline Day Innenverteidiger Yannik Lührs für circa 400.000 Euro von Dortmund II. Verl ließ sich die Festverpflichtung des zuvor ausgeliehenen Stammkeepers Philipp Schulze wohl rund 200.000 Euro kosten. Und der VfL Osnabrück überwies 150.000 Euro für Bryang Kayo an den FC Ingolstadt. Gut investiertes Geld, schließlich verkauften die Niedersachsen den US-Amerikaner im Anschluss für 550.000 Euro an OH Leuven.

Generell gehört Osnabrück zu den Teams mit den höchsten Einnahmen in diesem Sommer. Für Kayo, Marcus Müller und Ba-Muaka Simakala erzielten die Lila-Weißen rund eine Million Euro. Getoppt wird das nur vom FC Ingolstadt, der neben Zeitler und Kayo auch Felix Keidel, Mladen Cvjetinovic und Benjamin Kanuric abgab und für diese Abgänge wohl mit rund zwei Millionen Euro kompensiert wurde. Weitere nennenswerte Einnahmen konnten 1860 München für Lukas Reich, Viktoria Köln für Zoumana Keita und der VfB Stuttgart II für Benjamin Boakye erzielen. Das Trio wechselte jeweils für 500.000 Euro.

Welche Spieler dominierten die Schlagzeilen?

Bei den ganzen Abgängen stellt sich die Frage, welche Zugänge die Schlagzeilen des Transfersommers dominierten? Dabei kommt kaum um Jannik Mause herum, der zwischenzeitlich fast mit der halben Liga in Verbindung gebracht wurde. Wenige Tage vor Schließen des Transferfensters erhielt schließlich Rot-Weiss Essen den Zuschlag. Damit machte Mause den Weg für Dominik Martinovic frei, der ebenfalls mit einer Vielzahl an Vereinen in Verbindung gebracht wurde und schlussendlich am Deadline Day beim SSV Ulm 1846 vorgestellt wurde.

Eine bittere Abfuhr erlebte der 1. FC Saarbrücken bei Florian Krüger, der sich in der vergangenen Rückrunde in die Herzen der Fans spielte, aber für eine Festverpflichtung nicht finanzierbar schien. Am Deadline Day schlug Krüger dann aber plötzlich doch wieder in der 3. Liga auf – nämlich beim aktuellen Tabellenführer MSV Duisburg. Für den FCS stürmt dafür mittlerweile Dominic Baumann, der seine Misere von drei Abstiegen in Folge nun tunlichst im Saarland beenden möchte.

Und dann wäre da noch Sigurd Haugen, den sich Hansa Rostock nach einer erfolgreichen Leihe nicht dauerhaft leisten wollte. Eine Chance, die der TSV 1860 München ergriff, wo Haugen nun an der Seite von Kevin Volland, Florian Niederlechner und Patrick Hobsch stürmt. Letztgenannten wollte wiederum der F.C. Hansa an die Ostsee locken, doch die Münchner blockten diesen Transfer ab. Stattdessen hoffen die Hanseaten, dass der Transfer von Emil Holten durchgegangen ist. Noch steht die Rückmeldung der FIFA aus (Stand Donnerstagvormittag).

Auf einen erfolgreichen Stürmermarkt kann auch der SV Wehen Wiesbaden zurückblicken, der etwas überraschend Torschützenkönig Fatih Kaya halten konnte. Und auch der SV Waldhof Mannheim und Viktoria Köln dürften hochzufrieden sein, mit Felix Lohkemper und Lex-Tyger Lobinger zwei absolute Top-Stürmer trotz einiger höherklassiger Avancen behalten zu haben. Abgesehen von den vielen Stürmern sorgte auch ein Verteidiger für Schlagzeilen: Ex-Waldhof-Kapitän Marcel Seegert zog es im August zum SSV Ulm 1846, nachdem er von Ex-Mannheim-Coach Dominik Glawogger auf die Tribüne verbannt worden war.

Wo haben die Drittligisten eingekauft?

Keine Frage, eine Vielzahl der Transfers fand wie immer innerhalb der 3. Liga statt. Ein klassischer Zielmarkt ist zudem seit jeher die Regionalliga. Dort bedienten sich in diesem Sommer vor allem der SC Verl, Viktoria Köln und der Energie Cottbus gerne. Aber auch aus der zweiten Liga wechseln immer mehr namhafte Profis in die 3. Liga. Zu nennen wären hier beispielsweise mit Florian Niederlechner (1860), Robin Bormuth (Saarbrücken), Andreas Voglsammer (Rostock) oder Lukas Schleimer (Wiesbaden). Mit Ex-Nationalspieler Kevin Volland zog es in diesem Sommer sogar einen profilierten Bundesligaspieler in die 3. Liga, da der Angreifer unbedingt zurück zu seinem Herzensverein 1860 wollte.

Aber auch das Ausland wird immer attraktiver für die Drittligisten. Insbesondere der FC Ingolstadt bediente sich mit Begeisterung in Skandinavien: Die drei Dänen Fredrik Carlsen, Mads Borchers und Frederik Christensen sollen in die Fußstapfen von Sebastian Grönning treten, der die Schanzer in diesem Sommer nach 31 Treffern in eineinhalb Jahren verlassen hat. Auch der SV Waldhof bediente sich intensiv im europäischen Ausland. Der Portugiese Masca soll künftig mit den beiden Franzosen Diego Michel und Adama Diakhaby harmonieren, während der Niederländer Thijmen Nijhuis den Kasten sauber halten soll.

Hansa verstärkte sich mit dem Schweden Viktor Bergh und dem Slowenen Kenan Fatkic, während die Münchner Löwen Manuel Pfeifer aus Österreich und Siemen Voet aus Belgien verpflichteten. Schließlich darf bei dieser Auflistung auch der SV Wehen Wiesbaden nicht unter den Tisch fallen, der schon seit einigen Jahren mit internationalen Transfers auffällt und diesmal den Belgier Jordy Gillekens sowie den Spanier David Suárez, der zuletzt in Bulgarien aktiv war, an Land zog.

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