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·13 October 2025
Das Zwischenzeugnis #1: Die untere Tabellenhälfte

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·13 October 2025
Die zweite Länderspielpause der Saison neigt sich dem Ende. Acht Partien sind bislang gespielt, was fast einem Viertel der Saison entspricht. Ein guter Zeitpunkt, um ein Zwischenfazit zu ziehen. liga2-online.de bewertet den bisherigen Saisonverlauf der einzelnen Teams und vergibt Noten. Zunächst für die Teams der unteren Tabellenhälfte.
Eine dramatisch schlechte Entwicklung hat an der Elbe stattgefunden. Nach der Ära von Christian Titz war klar, dass die Fußstapfen des Erfolgstrainers groß sein werden. Doch die Ratlosigkeit der Magdeburger war zuletzt nicht nur in der Person von Markus Fiedler spürbar. Erst wurde dem Coach das Vertrauen ausgesprochen, dann folgte das klare Statement aus dem Team mit einer 0:6-Blamage im Testspiel - was doch noch zur Kehrtwende auf dem Trainerposten führte. Ein Debakel für die Verantwortlichen, die offensichtlich wenig Gespür für die Zeichen aus der Mannschaft hatten. Oder im wissentlichen Fall nicht nachgeben wollten. Aber: Der FCM verkaufte sich zum Teil auch unter Wert, weshalb die Resthoffnung besteht, dass das Team nun liefert.
Note: 5-
Schlechter als in Magdeburg läuft es nur an der Castroper Straße, denn beim VfL Bochum lief auch spielerisch noch gar nichts zusammen. Der einzige Sieg gelang zwar ausgerechnet gegen Tabellenführer Elversberg, aber da agierte der Revierklub auch 80 Minuten lang in Überzahl auf dem Platz. Aus den Fehlern, die zum Bundesliga-Abstieg geführt hatten, hat Bochum offenbar nichts gelernt, sodass Cheftrainer Dieter Hecking und Sportchef Dirk Dufner gemeinsam gehen mussten. Ein kompletter Neustart unter Uwe Rösler muss her, um dem Revierklub wieder Leben einzuhauchen.
Note: 6
Die Transferphase wurde für viele Fans - wie auch für Cheftrainer Thomas Stamm - zur Geduldsprobe, denn dringende Verstärkung in der Abwehr blieb lange Zeit aus. Die SGD legte kurz vor Schluss doch noch nach, aber 16 Gegentore überwiegen trotzdem bislang die eigenen Treffer. Mit zwölf Buden sind die Sachsen da zwar recht erfolgreich, doch immer wieder wird die Defensive zur Achillesferse für den Aufsteiger. Kein Wunder also, dass Dresden bislang die meisten Führungen verspielt hat - aber die SGD war eben auch oft in Führung. Ist das also Lehrgeld oder fehlende Qualität? Auf diese Frage muss die Mannschaft antworten.
Note: 4
In den vergangenen Jahren startete der BTSV schlecht und kämpfte sich tapfer zurück. Diese Saison ist es andersherum. Auf die beiden Auftaktsiege folgten fünf Niederlagen aus sechs Spielen, weshalb die Eintracht wieder dort steht, wo sie in der Zweitliga-Tabelle quasi schon ihren Stammplatz hat. Absoluter Spitzenwert? Die Platzverweise! In acht Partien gab es drei Rote Karten und eine Gelb-Rote. Cheftrainer Heiner Backhaus steht zwar unverkennlich für rustikalen Fußball, aber der nächste Schritt fehlt in der Auffassung vieler Fans noch.
Note: 5+
Der Trainerstuhl von Miroslav Klose wackelte bedenklich, aber er hält noch. Dank etwas Spucke und Klebeband - also zwei Siege aus den letzten drei Spielen - konnte der FCN-Coach sein Aus verhindern und unter Beweis stellen, dass er eine kriselnde Mannschaft am Valznerweiher erneut formen kann. Langfristiger Erfolg ist das Ziel, was Nürnberg besonders in der Kaderplanung verdeutlicht: In sechs von acht Partien bot Klose eine Elf auf, die im Durchschnitt nur 24,2 Jahre oder jünger war. Dass die talentierte Truppe daher umso mehr auf Ruhe und Zeit angewiesen ist, scheint offensichtlich. Aber die Liga verzeiht nicht.
Note: 4-
Drei Jahre lang kämpfte Daniel Thioune mit den Rheinländern um den Aufstieg und führte die Mannschaft stets in Reichweite ihrer Ziele. Doch der bisherige Saisonverlauf ergab die Auffassung, dass die Fortuna wohl frischen Wind benötigt. So wurde einer der dienstältesten Coaches der Liga durch Markus Anfang ersetzt, der zum sechsten Mal im Unterhaus von einem Verein eingestellt wird, der den Aufstieg schaffen will. Sowohl für den Verein als auch für den Cheftrainer wäre es das Ende eines langen Anlaufs, wenn die Mission in Düsseldorf glückt. Qualitativ dürfte F95 den Kader dafür haben.
Note: 4+
Wilde Dinge passieren, wenn das Kleeblatt auf dem Platz steht. 15 Tore und 18 Gegentore - also insgesamt 33 Treffer in Partien mit Fürther Beteiligung! Das ist ein Spitzenwert in der Liga, bei dem die Spielvereinigung nicht immer mit dem besseren Ausgang vom Platz ging. In Erinnerung bleiben trotzdem die Spektakel gegen Dresden (3:2) oder Magdeburg (5:4), was jedoch die Unberechenbarkeit der Fürther unterstreicht. Daher bleibt noch offen, wohin die Reise gehen wird. Völlige Unzufriedenheit sähe jedoch anders aus.
Note: 3
Das berüchtigte zweite Jahr nach dem Aufstieg macht den Adlerträgern aus dem Münsterland aktuell keine Angst. Cheftrainer Alexander Ende hat seinen dominanten Spielstil, der ihn für den Job empfohlen hatte, auch im Unterhaus beibehalten und sorgt damit für muntere Auftritte der Preußen. Das kann auch mal nach hinten losgehen, aber die sogenannten Pflichtaufgaben gegen Teams, die in der Tabelle unter Münster stehen, wurden oft gemeistert. Wird der Weg beibehalten, könnte eine sorglose Saison folgen - wenngleich ein viel größerer Schritt eher ausbleiben dürfte.
Note: 3+
Während der Klub-WM bereiteten sich die Störche im US-amerikanischen Trainingslager vor und guckten sich womöglich was von der Spitzenklasse ab - was zunächst jedoch keine Früchte bei der Mannschaft von Marcel Rapp trug. Der Saisonstart war wackelig, was aber vorwiegend auf den personellen Umbruch an der Förde zurückzuführen war. Jetzt haben sich die Kieler langsam aber sicher eingespielt, was auch die stetig ansteigende Formkurve zeigt. Und was nicht zu vergessen ist: Die Störche spielten in sechs (!) von acht Spielen gegen eine Mannschaft, die zum Zeitpunkt der Partie auf Platz 3 oder besser positioniert war. Eine rasante Aufholjagd der Kieler ist daher gar nicht so abwegig.
Note: 3