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·8 May 2025
Dejan Ljubicic nicht im Kader des 1. FC Köln – Der traurige Höhepunkt eines Abschieds auf Raten

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·8 May 2025
Simon Bartsch
08. Mai 2025
Der 1. FC Köln und Dejan Ljubicic: Es wird wohl eine Story ohne Happy-End. Zumindest steht der Mittelfeldspieler vor einem ablösefreien Abgang.
Dejan Ljubicic wird das Trikot des 1. FC Köln nicht mehr oft tragen
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Die Nachricht erreichte Christian Keller zu einem doch unpassenden Zeitpunkt. Der damalige Sportdirektor des 1. FC Köln nahm an einer Talkrunde der Rheinischen Post teil, äußerte sich zu seinem Trainer, den Plänen für die kommende Spielzeit, seinem Sanierungsvorhaben. Die Einordnung eines Gerüchts stand für den Sportmanager eigentlich nicht auf der Agenda und doch musste sich Keller im Anschluss an die Runde zu den vermeintlichen Wechselabsichten eines Spielers äußern. „Ich schließe komplett aus, dass Dejan Ljubicic den FC verlässt“, sagte Keller in Düsseldorf. Erst wenige Stunden zuvor war die Nachricht wie eine Bombe geplatzt. Ljubicic habe vor den FC Richtung Wolfsburg zu verlassen und den Verein um eine Freigabe gebeten. Das dementierte der Spieler später in einem Interview, gab aber zu, dass es durchaus den Kontakt mit dem damaligen VfL-Coach Niko Kovac gegeben habe.
Die Wechselbasichten sind nicht von der Hand zu weisen. Ljubicic hätte den FC gerne damals im Sommer verlassen. Doch Keller und Steffen Baumgart schoben dem Vernehmen nach einem Abschied den Riegel vor. Möglicherweise sogar mit dem Zugeständnis, dass der Spieler zu einem anderen Zeitpunkt wechseln dürfe. Wie viel Wahrheit in diesem kolportierten Deal steckt, wissen nur die Beteiligten. Doch die Situation damals im August 2023 war der Beginn eines Abschieds auf Raten. Der ÖSterreicher blickte damals auf eine aus seiner Sicht zweite erfolgreiche Spielzeit zurück. Köln hatte die Saison als Tabellenelfeter beendet, in insgesamt ruhigen Fahrgewässern, wenn auch nicht so spektakulär wie noch ein Jahr zuvor. Doch Ljubicic war noch einer der Gewinner der Spielzeit. Auch Dank seiner Tore fiel die Offensiv-Lücke, die Anthony Modeste damals gerissen hatte und die bis heute nicht geschlossen ist, nicht so deutlich ins Gewicht.
Ljubicics Marktwert wurde damals auf zehn Millionen Euro geschätzt, angesichts dem zu erwartenden Potenzials rechneten Experten mit einer deutlich höheren Ablöse, im besten Fall im Sommer 2024, wenn sich der Mittelfeldspieler auf der großen Bühne der EM beweisen würde. Doch dazu kam es bekanntlich nicht. Vermutlich hing dem Mittelfeldspieler nicht nur der geplatzte Deal lange nach. Ljubicic sprach später von „privaten Themen“, die ihn beschäftigt hätten, nur wollte seitdem tatsächlich nicht mehr viel bei dem Österreicher zusammenlaufen. Eigentlich als einer der Leistungsträger fest eingeplant, schlitterte Ljubicic auf der Suche nach seiner Form zwischen schwachen Auftritten und immer zurückkehrenden Erkrankungen. Ein Leistungsträger war der Mittelfeldspieler nicht.
Möglicherweise wäre der Wechsel nach Wolfsburg also die bessere Wahl gewesen – doch hinterher ist man ja immer schlauer. Und dennoch gab es auch in dem Folge-Winter Interessenten. Offenbar war Christian Keller auch bereit für Gespräche, denn im Dezember 23 ließ sich Steffen Baumgart zu einer seltsam deutlichen Kritik hinreißen, als sich erneut ein Wechsel des Mittelfeldspielers anbahnte. „Es kann nicht sein, dass wir immer wieder die besten und teuersten Spieler abgeben. Mein Ziel kann nicht sein, jedes Jahr Substanz zu verlieren und jedes Jahr gegen einen Berg anzulaufen“, polterte der damalige Coach. „Wenn kein Geld da ist, muss welches besorgt werden.“ Die Kritik wurde von einigen Beobachtern als die ersten Risse zwischen Trainer und Sportdirektor empfunden.. Ljubicic blieb im Winter. Sicherlich auch, weil die Transfersperre erwartungsgemäß Bestand hatte.
Der Mittelfeldspieler lief seiner Form auch weiter hinterher. Der Marktwert sank, Ljubicic verspielte die mögliche Teilnahme an der EM, verlor seinen Kaderplatz und offenbar auch das letzte bisschen Lust am Fußball. Dazu gab es immer wieder sprunghafte Veränderungen auf der Berater-Ebene. Im vergangenen Sommer soll dann unter anderem Leeds United angeklopft haben. Ein Wechsel kam einmal mehr nicht zu Stande. Der Mittelfeldspieler blieb, und war auch in der 2. Bundesliga nicht die erhoffte Säule. Seit einigen Wochen ist nun klar, dass Ljubicic den auslaufenden Vertrag nicht verlängern, dass der Mittelfeldspieler Köln verlassen wird. Dinamo Zagreb steht ganz hoch im Kurs, es müssen wie berichtet nur noch die letzten Details geklärt werden. Allerdings fehlten diese Details noch vor knapp zwei Wochen beim anstehenden Deal zwischen Union Berlin und Ljubicic.
Ob der Österreicher noch einmal den Geißbock auf der Brust tragen wird, ist mit dem heutigen Donnerstag unwahrscheinlich geworden. Friedhelm Funkel strich den Mittelfeldspieler aus dem Kader. Möglicherweise, weil der coach Spieler berücksichtigen will, von denen er zu 100 Prozent überzeugt ist, hinter dem Verein zu stehen. Am Ende wird der 27-Jährige den FC ablösefrei verlassen. Angesichts des zwischenzeitlich geschätzten Marktwerts im zweistelligen Millionenbereich, ein schmerzhafter Verlust. Nur wäre die Weiterbeschäftigung eines Spielers, der einfach nicht mehr zur Form findet noch teurer. Das Kapitel Ljubicic endet aller Voraussicht nach nicht mit einem Happy End.