
Miasanrot
·22 March 2025
FC Bayern – News: Die ewige Kimmich-Frage und ein spannendes Goretzka-Detail

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·22 March 2025
Gibt es bald wieder Positionsdebatten um Joshua Kimmich? Nagelsmann mit interessaner Anekdote zu Goretzka und vieles mehr. News und Gerüchte zum FC Bayern.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Eine Flanke hat es am Freitagabend gebraucht, um Tom Bartels zu überzeugen: Dieser Joshua Kimmich, der ist ein überragender Rechtsverteidiger. Es war der Assist zum Ausgleich. Immer wieder, wenn der Kapitän des DFB-Teams im Dress der Nationalmannschaft aufläuft, keimt diese Debatte irgendwo auf.
Über Jahre hinweg hat sie sogar den Großteil der Berichterstattung rund um den 30-Jährigen ausgemacht: Ist Kimmich jetzt ein Rechtsverteidiger oder doch ein Sechser? Immer wieder wurde ihm unterstellt, er würde sich nicht in den Dienst der Mannschaft stellen.
Dem Bayern-Profi war das egal. Er spielte, wo er gebraucht wurde und hält das auch heute noch so. Und doch sollte man genauer hinschauen, wenn man seine Leistungen beim DFB bewertet. Dort spielt er dauerhaft als Rechtsverteidiger. Nagelsmann sagte sinngemäß zuletzt: Weil es keine bessere Option gibt und er im Mittelfeld mehr sehr gute Spieler zur Verfügung hat.
Eine Meinung, die man so haben kann. Zumal Kimmich tatsächlich einfach gute Leistungen im DFB-Team zeigt. Wie eben zuletzt gegen Italien. Das liegt daran, dass Nagelsmann für ihn eine Rolle geschaffen hat, in der er sehr viele Freiheiten hat – und viele Aufgaben eines Mittelfeldspielers übernehmen darf und kann.
Mit dem Ball gibt es wohl kaum einen besseren Spieler für diese Rolle – nicht in Deutschland, nicht auf der Welt. Kimmichs spielgestalterische Fähigkeiten sind enorm viel wert und sie führen dazu, dass Deutschland im Aufbau nicht so einfach zu pressen ist. Der Rechtsfuß entzieht sich immer wieder klug dem Gegnerdruck, besetzt Zwischenpositionen, rückt auch mal ins Mittelfeld ein, gibt dann aber wieder Breite, wenn Breite benötigt wird.
Doch eines sollte man nicht vertauschen, wenn man über den Rechtsverteidiger Kimmich spricht: Er macht dort Dinge gut, die einen sehr guten Mittelfeldspieler auszeichnen. Die Dinge, die für einen Rechtsverteidiger typisch und wichtig sind, macht er nicht immer gut. Beim Gegentor zum 0:1 ist Kimmich nur das Ende einer langen Fehlerkette. Seine Verantwortung ist überschaubar. Und doch kam er gegen seinen Gegenspieler zu spät.
Nur wenige Augenblicke später hatte Italien gleich zwei gefährliche Angriffe über seine Seite, die das 0:2 hätten bedeuten können. Weil Kimmich es bei einem Ballverlust nicht schaffte, rechtzeitig wieder hinten zu sein. Der Führungsspieler ist nicht sonderlich schnell und ist er höher positioniert, ist er defensiv aus dem Spiel.
Selbiges gilt, wenn er mal ausgedribbelt wird. Langen Bällen hinterherlaufen zählt ebenfalls nicht zu seinen Stärken. Hier ist es die Aufgabe des Trainers, für systematische Absicherung zu sorgen. Dennoch zeigen solche Situationen immer wieder eindrücklich, warum Kimmich ein Mittelfeldspieler ist, der wegen seiner Spielintelligenz auch auf der rechten Seite sehr brauchbar sein kann – und eben nicht andersherum.
Dass er beim FC Bayern unter Vincent Kompany wieder aufgeblüht ist, hängt nicht unwesentlich mit dem Vertrauen zusammen, das der Trainer ihm auf der Sechserposition entgegenbringt. Auf den ersten Blick mag es für Nagelsmann gar keinen Grund geben, irgendetwas an der aktuellen Konstellation zu verändern.
Auf den zweiten Blick wären zumindest Gedanken daran aber angebracht. Denn auch wenn der Bundestrainer auf Spieler wie Pascal Groß, Angelo Stiller oder bald auch wieder Aleksandar Pavlović zurückgreifen kann, hat keiner das Niveau von Kimmich. Gerade gegen Italien zeigten sich im Zentrum einige eklatante Probleme. Groß bekam kaum Zugriff auf die Partie, konnte dem Spiel keine Impulse geben.
Es ist richtig, dass es rechts hinten keine sich aufdrängenden Alternativen gibt. Aber womöglich ist das auch einfach die unwichtigere Position. Man könnte es mit Bartels halten: Solange Kimmich derartige Flanken schlägt und Spiele damit entscheidet, hat der Trainer recht und der Kapitän ist ein herausragender Rechtsverteidiger.
Sollte sein mangelndes Tempo aber irgendwann zum Problem werden, oder sollte die fehlende Spielstärke im Zentrum dazu führen, dass man keinen Rhythmus findet, könnte man vielleicht auch beim DFB-Team nochmal darüber nachdenken, den wichtigsten Spieler des gesamten Teams auf die wichtigste Position im Fußball zu stellen. Und zwar auf die Position, auf der er nochmal besser ist.
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Es könnte eine Lösung bei der Stadionfrage rund um die Frauen des FC Bayern München in Sicht sein. Miasanrot kann einen entsprechenden Bericht von Fupa bestätigen, dass es konkrete Gespräche mit Unterhaching für die kommende Saison gibt. Bianca Rech deutete zuletzt ebenso wie Pressesprecher Josef Thaurer an, dass es bald eine Lösung geben könnte, man zumindest intensiv daran arbeite.
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Sowohl ausgewählte Bundesliga-Spiele als auch Spiele in der Champions League sind im Gespräch für „Gastauftritte“ der Frauen im Sportpark. Für die Königinnenklasse gäbe es allerdings noch Umbaubedarf, um die Regularien zu erfüllen. Beide Clubs sind sich allerdings sehr nahe und haben gemeinsames Interesse daran, eine Lösung zu finden.
Haching selbst besitzt das Stadion jedoch noch nicht. Entsprechende Kaufpläne gibt es für diesen Sommer. Von einer Summe von rund sieben Millionen Euro war in der Vergangenheit die Rede. Die Pläne hängen auch davon ab, ob Haching der Kauf gelingt. Es deutet aktuell aber viel darauf hin, dass die Bayern ab der kommenden Saison das eine oder andere Mal in Unterhaching beweisen dürfen, dass sie mehr Menschen ins Stadion bringen können, als ihnen auch intern mancherorts zugetraut wird.
Die Bayern Frauen haben Barbara Dunst verpflichtet. Die Österreicherin kommt im Sommer ablösefrei von Konkurrent Eintracht Frankfurt. Wie Alexander Straus nun auf der Pressekonferenz am Freitag erzählte, war es aber eigentlich der Plan, die Mittelfeldspielerin schon ein Jahr früher zu holen. „Aber es hat nicht gepasst und wir hatten nicht den Platz“, so Straus.
Darüber hinaus gab der Bayern-Trainer Einblicke in die Planung: So soll Dunst, die bei der Nationalelf auch schon auf dem Flügel eingesetzt wurde, in München eher zentraler zum Einsatz kommen: „Sie kann im zentralen Korridor spielen, sie kann auch vom Flügel aus einrücken. Sie ist keine Flügelspielerin, aber eine Halbraum-Spielerin.“ In Frankfurt agierte sie meist im linken Halbraum als Teil einer Mittelfeldraute.
Dunst sei eine sehr erfahrene Spielerin, gut im Pressing. Außerdem kündigte der Norweger an, dass es Veränderungen im Kader geben werde. Es sei nicht klar, dass alle Mittelfeldspielerinnen bleiben. An wen er da denkt, bleibt Spekulation. Linda Dallmann, Sydney Lohmann, Sarah Zadrazil sowie die derzeite ausgeliehenen Spielerinnen Karólína Lea Vilhjálmsdóttir und Sam Kerr könnten Kandidatinnen für einen Abgang sein. Auch bei Julia Zigiotti Olme bleibt abzuwarten, ob ihre soliden Leistungen in dieser Saison für einen mittelfristigen oder gar langfristigen Verbleib ausreichen.
Leon Goretzka könnte womöglich auch in der kommenden Saison für den FC Bayern auflaufen. Das will Sky erfahren haben. Demnach würde der Rekordmeister zumindest nicht mehr aktiv versuchen, den Mittelfeldspieler im Sommer zu verkaufen. Dies sei eine Reaktion auf die Leistungssteigerung Goretzkas in den vergangenen Monaten.
Zwar gebe es keine Gespräche über eine Verlängerung des 2026 auslaufenden Vertrags, aber dass der 30-Jährige ins letzte Jahr geht, ist wohl nicht mehr ausgeschlossen. Die Situation sei komplett offen.
Nach dem 2:1-Sieg des DFB-Teams in der Nations League gegen Italien war Julian Nagelsmann sehr bemüht darum, sein Verhältnis zu Leon Goretzka der Öffentlichkeit etwas näher zu bringen – und dessen Charakter hervorzuheben. So sagte er im Interview mit der ARD beispielsweise, dass der Mittelfeldspieler des FC Bayern ein „herzensguter Mensch“ sei und es nie um persönliche Dinge ging.
Auf der Pressekonferenz legte der Bundestrainer dann nochmal nach: „Ich habe nie gesagt und das werde ich auch nie sagen, dass Leon irgendwie ein schlechter Charakter ist, sondern er ist ein Top-Charakter. Auch das Gespräch war gut, offen, er hat seine Meinung gesagt, ich habe meine gesagt. Am Ende geben wir uns die Hand und sagen, wir wollen den gleichen gemeinsamen Nenner, den wir immer hatten. Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis. Er hat auch damals bei Bayern viel für mich gekämpft.“
Nagelsmann bezog sich dabei wohl auf seine schwere Schlussphase in München, die im Rauswurf mündete. Damals sagte Goretzka öffentlich in einem Interview in der Mixed Zone im Rahmen eines Länderspiels: „Ich würde lügen, wenn die letzten Tage uns nicht auch betroffen gemacht haben. Es ist extrem, wie schnell das in diesem Geschäft gehen kann.“
Und weiter: „Wir haben eine sehr enge Beziehung zu Julian gepflegt und auch die letzten Jahre mit ihm verbracht. Wahrscheinlich habe ich ihn häufiger gesehen als meine Familie. Wenn so jemand dann nicht mehr da ist, aus dem Nichts mehr oder weniger, dann ist es erstmal ein Schock für alle.“
Aussagen, die schon damals tief blicken ließen und den Mythos entkräfteten, Nagelsmann habe bei Bayern die Kabine verloren. Beim DFB sind beide nun offenbar wieder vereint.