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·10 August 2025

Gegen Bologna zeigen sich bekannte VfB-Muster

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“Wenn jemand fragt, wohin ich gehe, dann sag’ Bologna!“ Schon auf der Rückfahrt von Berlin, Euphorie mag eine Rolle gespielt haben, habe ich gesagt, ich möchte in der Europa League gegen Bologna spielen. Natürlich in Bologna. Bologna, meine Stadt. Fehlt nur noch die Auslosung.

Als eine Art Generalprobe für das Spiel in der Europa League spielte der VfB beim großen Saison-Opening gegen den FC Bologna, der wie der VfB ebenfalls als Neunter und als Pokalsieger die zurückliegende Runde abschloss. Der VfB blieb erstmals torlos in der Vorbereitung, hatte aber auch erstmals einen Gegner von Format.


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Bolognas Trainer Vincenzo Italiano, in Karlsruhe geboren, ließ seine Mannschaft wie erwartet spielen: italienischer geht’s nicht. Diszipliniert, clever, defensiv unangenehm, offensiv effektiv. Eine Mischung, die dem VfB noch nie lag und genau deshalb wurde der Club aus der Emilia-Romagna als Testspielgegner ausgesucht.

Die Stuttgarter waren nicht schlechter als Bologna und verloren dennoch. Das kommt einem aus der letzten Saison bekannt vor. Auch dass der VfB nach einer Trinkpause völlig aus dem Tritt gerät, kennen wir aus dem letzten Jahr, gerade beim Start gegen Freiburg und Mainz. Ein Muster, das sich in der kommenden Runde nicht wiederholen sollte.

Natürlich waren alle Augen auf Nick Woltemade gerichtet, der einen unglücklichen Auftritt hinlegte. Größte Chance vergeben, Abseitstor und dann auch noch ein Assist beim einzigen Treffer der Italiener. Seine Leistung ist ein Ergebnis der Umstände: eine Mischung aus dem späteren Einstieg durch die U 21-EM und fehlender Selbstsicherheit durch seine unklare persönliche Situation.

Dass Luca Jaquez statt Finn Jeltsch startete, damit hatten Beobachter der bisherigen Vorbereitung nicht gerechnet. Dass Josh Vagnoman statt Lorenz Assignon begann, überraschte wohl alle, gilt der einmalige Nationalspieler doch als Verkaufskandidat. Aber der französische Neuzugang soll noch persönliche Angelegenheiten geregelt haben und nahm deshalb zunächst auf der Bank Platz. Assignons Auftritt gegen Spielende war allerdings wenig verheißungsvoll, gleichwohl die letzten Minuten im Testspiel sowieso hektisch und unstrukturiert daher kamen.

Nimmt man das Spiel als Maßstab, befinden sich Jamie Leweling und Chris Führich nicht unbedingt Frühform. Ist das Testspiel ein Indikator, hat der VfB nach wie vor große Probleme bei Standards – defensiv wie offensiv.

Als einziger Neuzugang befand sich Chema Andrés in der Startelf. Sein Potential ist unübersehbar, gleichwohl sein Einfluss auf das Spiel nach vorne noch gering war, weil er progressive Pässe vermied. So fehlten spielerische Lösungen aus der Mitte, da auch Enzo Millot fehlte, dessen Wechsel nach Saudi Arabien mittlerweile offiziell ist.

Das Spiel hatte den Charakter einer Bundesligapartie, Bologna vor allem al-dente in den direkten Duellen – sie spielten in etwa so mann-orientiert wie es der FC Bayern nächste Woche im Supercup machen wird. Sebastian Hoeneß sah “Dinge, an denen wir arbeiten müssen“ und das sind ein bisschen auch die der letzten Saison. Spielerische Lösungen aus der Mitte, Chancenverwertung, Konsequenz hinten und vorne, Schwächen bei Standards.

Die Niederlage gegen Bologna lässt alle Chancen fürs Rückspiel in der Europa League. In wieweit sie ein Dämpfer zum richtigen Zeitpunkt ist, werden wir im Supercup – wahlweise auch Franz Beckenbauer Supercup oder Kirmes-Pokal – am nächsten Samstag sehen.

Zum Weiterlesen: Unser Text zum Abschied von Enzo Millot: “Ich liebte seinen federnden Schritt und seinen Tanz mit Ball. Er umarmte ihn mit seinem unglaublichen linken Fuß. Es war unübersehbar, wie tief die Verbindung von Millot und dem Ball ist. Enzo und der Ball: ein schönes Paar.”

Auch Rund um den Brustring würdigt Enzo: „Er hinterlässt uns traumhafte Auftritte, eine Vizemeisterschaft und einen Pokal — und die wichtigsten Tore der jüngeren Vereinsgeschichte.“

Bild: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

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