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Rund um den Brustring

·24 October 2025

Rund um den nächsten Gegner: Im Gespräch mit Mainz-Fan Jessi

Article image:Rund um den nächsten Gegner: Im Gespräch mit Mainz-Fan Jessi

Die nächs­ten zwei Spie­le muss der VfB Stutt­gart gegen Mainz 05 ran. Ein­mal zuhau­se in der Liga und ein­mal aus­wärts im Pokal. Wie es beim Kar­ne­vals­ver­ein aus­sieht ver­rät uns Mainz 05 — Fan Jes­si.

Rund um den Brust­ring: Mainz sitzt nach einer erfolg­rei­chen Euro­pa­po­kal­qua­li­fi­ka­ti­on mit nur vier Punk­ten nach sie­ben Spie­len im Tabel­len­kel­ler. Wor­an liegt das?


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Jes­si: Mit Jona­than Bur­kardt ist uns der zen­tra­le Fix­punkt der letz­ten Jah­re weg­ge­bro­chen. Seit sei­nem Come­back nach sehr lan­ger Ver­let­zung Anfang 2024 war er neben Ami­ri der ent­schei­den­de Offen­siv­spie­ler. Sei­ne Qua­li­tä­ten konn­ten bis­her nicht auf­ge­fan­gen wer­den, da er Tor­ge­fahr, Spiel­in­tel­li­genz und kämp­fe­ri­schen Ein­satz ver­ein­te.

Die Main­zer kamen in der DFB-Pokal­ge­schich­te nur ein­mal ins Halb­fi­na­le. Wie­so hat Mainz so Pro­ble­me in dem Wett­be­werb?

Eine lang­jäh­ri­ge Schwä­che von Mainz ist, dass wir extre­me Pro­ble­me bekom­men, wenn sich Geg­ner ein­igeln und uns das Spiel über­las­sen. Ob gegen Teams wie Hei­den­heim, Niko­sia oder einen Ver­ein à la TSG Hof­herrn­wei­ler-Unterrom­bach. Mit 8–9 geg­ne­ri­schen Spie­lern im Straf­raum blei­ben die Fla­chen Bäl­le dann ein­fach immer irgend­wo hän­gen und für Kopf­ball­ge­fahr sind wir auch nicht bekannt. Meist schei­ter­ten wir ja gegen unter­klas­si­ge Geg­ner oder Mau­er­teams. Sel­ten gegen Liga­kon­kur­ren­ten.

Mainz hol­te alle sei­ne Punk­te in der Liga bis jetzt aus­wärts, ein gutes Omen?

Aus­wärts kön­nen wir uns zurück­hal­ten und auf Feh­ler der ande­ren war­ten, das kommt uns eher ent­ge­gen. Schwie­rig wirds dann nur, wenn man durch indi­vi­du­el­le Feh­ler schnell ein Tor fängt und dann akti­ver wer­den muss.

… Zuhau­se dage­gen ver­lor man jedes Spiel. Ein schlech­tes Omen für das Pokal­spiel?

Gera­de zuhau­se tun wir uns zu Sai­son­be­ginn immer etwas schwer. Letz­te Sai­son gab es auch erst im Novem­ber den ers­ten Heim­sieg. Da kehrt sich der Vor­teil der Aus­wärts­spie­le ein wenig um, da man vor eige­nem Publi­kum akti­ver das Spiel antrei­ben muss und wir da die erwähn­ten Pro­ble­me haben. Aller­dings wür­de ich es nicht über­be­wer­ten, im Euro­pa­cup gab es ja nun zwei Heim­sie­ge und drei von vier Heim­nie­der­la­gen waren gegen Teams, die Mini­mum in die Cham­pi­ons League wol­len.

Mit zwei 1:0‑Siegen star­te­te Mainz 05 bis jetzt makel­los in die Con­fe­rence League. Wie weit denkst du schafft ihr es in dem Wett­be­werb?

Also die nächs­te Run­de, also das Ach­tel­fi­na­le, soll­te das Mini­mal­ziel sein. Als Ver­ein einer Top 5 Liga muss man schon die­sen Anspruch haben. Danach hängt es von den Losen ab. Ein Duell gegen Crys­tal Palace wäre dann doch eine ganz andee Num­mer als gegen NK Cel­je aus Slo­we­ni­en.

Wo tippst du Mainz am Ende der Sai­son? Mit wel­cher Plat­zie­rung wärst du zufrie­den?

Man erhofft sich natür­lich, dass so eine star­ke Vor­sai­son bestä­tigt wer­den kann, aber damit rech­ne ich nicht. Eine nicht gewöhn­te Dop­pel- bis Drei­fach­be­las­tung schlägt schon rein und Bur­kardt zu erset­zen braucht ein­fach Zeit. Mit einer sor­gen­frei­en Rück­run­de im unte­ren Mit­tel­feld wäre ich zufrie­den.

Wie wür­dest du den Main­zer Fuß­ball­stil beschrei­ben? Was sind die Stär­ken und Schwä­chen?

Unser zen­tra­les Mit­tel­feld ist defi­ni­tiv die größ­te Stär­ke die wir haben. Da gibt es die idea­le Mischung aus spie­le­ri­scher Intel­li­genz und läu­fe­ri­scher Stär­ke. Lei­der ist dann eine Schwä­che, dass vor­ne aktu­ell nie­mand so rich­tig die Ansät­ze ver­wer­tet. Hol­ler­bach und Sieb sind vor dem Tor sehr unge­fähr­lich, Wei­per noch nicht reif. Eine wei­te­re Stär­ke wäre die Kom­pakt­heit gewe­sen, Hen­rik­sen ver­traut sehr auf eine fes­te Stamm­elf. Aller­dings wird das gera­de eher zu einer Schwä­che, da unnö­ti­ge Platz­ver­wei­se und Ver­let­zun­gen zu einer ste­ti­gen Rota­ti­on füh­ren.

Auf wel­chen Spie­ler muss der VfB beson­ders ach­ten um zu gewin­nen?

Hier kann ich nur zwei nen­nen, das ange­spro­che­ne zen­tra­le Mit­tel­feld. Ami­ri und Sano sind das spie­le­ri­sche Herz­stück die­ser Mann­schaft und ergän­zen sich her­vor­ra­gend. Ami­ri orga­ni­siert das Spiel nach vor­ne, Sano läuft abso­lut alles ab was irgend­wie in sei­ner Nähe ist. Ich habe sel­ten einen Spie­ler mit einer der­ar­ti­gen Lauf­stär­ke erlebt.

Wie sieht die Per­so­nal­si­tua­ti­on vor den bei­den Duel­len gegen den VfB aus?

Nach­dem Hen­rik­sen gegen Mostar so extrem wie noch nie rotiert hat­te, soll­te, außer dem noch län­ger feh­len­den Antho­ny Caci, der gan­ze Kader zur Ver­fü­gung ste­hen.

Dein Tipp und Gefühl für die bei­den kom­men­den Spie­le?

Schwie­rig. Ich hof­fe, dass Hen­rik­sen etwas fle­xi­bler wird, da gewis­se Spie­ler der ers­ten Rei­he bis­her völ­lig neben sich ste­hen (Lee, Hol­ler­bach,…) und so ein Über­ra­schungs­mo­ment etwas Flair rein­brin­gen wür­de. Mit Punkt und Pokal­sieg wäre ich am Ende zufrie­den. Und es wäre schön, wenn wir uns mal nicht mit Elf­me­tern oder Platz­ver­wei­sen selbst ins Knie schie­ßen wür­den.

Vie­len Dank!

Titel­bild © Alex Grimm/Getty Images

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