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·15 December 2025

Toppmöller hat sich Vertrauen verdient – er muss es nur rechtfertigen

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Ein 1:0 gegen Augsburg ist kein Ergebnis, das Euphorie auslöst. Es ist ein Arbeitssieg, einer dieser Erfolge, die man abhakt und schnell vergisst. Doch für Eintracht Frankfurt war dieser Samstagnachmittag mehr als drei Punkte. Er war ein Stück Normalität in einer Phase, die alles andere als normal verlaufen ist.

Markus Krösche hat nach dem Spiel das getan, was Sportvorstände in solchen Momenten tun müssen: Er hat seinen Trainer verteidigt. Die Debatte um Dino Toppmöller sei überspitzt, sagte er. Man müsse schauen, wer man sei und wo man herkomme. Das klingt nach Relativierung, ist aber vor allem eine Erinnerung an die Realität.


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Diese Realität sieht so aus: Frankfurt hat sich unter Toppmöller für die Champions League qualifiziert. Das war keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis einer Saison, in der vieles zusammenpasste. Dass nun nach vier sieglosen Pflichtspielen und einem desaströsen 0:6 in Leipzig Fragen aufkommen, ist nachvollziehbar. Dass diese Fragen sofort in eine Trainerdiskussion münden, ist allerdings symptomatisch für eine Branche, die Geduld verlernt hat.

Auch Eintracht-Trainer müssen sich an Ergebnissen messen lassen

Ansgar Knauff hat es auf den Punkt gebracht: Du verlierst ein oder zwei Spiele, dann ist der Trainer der Erste, der kritisiert wird. Das stimmt, und es ist ermüdend. Natürlich trägt ein Trainer Verantwortung. Natürlich muss er sich messen lassen an Ergebnissen und Leistungen. Aber die Reflexhaftigkeit, mit der in Deutschland nach Niederlagen sofort der Kopf des Coaches gefordert wird, hat mit seriöser Analyse wenig zu tun.

Toppmöller selbst gab zu, dass es spielerisch deutlich besser gehen muss. Er sprach von einem schwierigen halben Jahr, in dem sich selbst Siege nicht wie Siege angefühlt hätten. Das ist ehrlich, vielleicht zu ehrlich für einen Trainer, der gerade unter Beobachtung steht. Aber es zeigt auch, dass er die Lage realistisch einschätzt.

Frankfurt steht weiterhin im Rennen um die internationalen Plätze. In der Champions League sind alle Möglichkeiten auf die Play-offs intakt. Das ist keine Krise, das ist Alltag im oberen Mittelfeld der Bundesliga. Wer mehr erwartet, darf das tun. Aber er sollte dann auch erklären, woher die Ressourcen für diese Erwartungen kommen sollen.

Krösche hat recht, wenn er zur Mäßigung aufruft. Die Eintracht ist kein Klub, der Trainer nach ein paar schlechten Wochen entsorgt. Sie war es nie, und sie sollte es auch jetzt nicht werden. Toppmöller hat sich das Vertrauen verdient, das ihm der Sportvorstand ausspricht. Ob er es rechtfertigen kann, wird sich zeigen. Aber die Chance dazu muss er bekommen.

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