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·8 November 2025

Ulms Debakel: "Bringt dann auch irgendwann nichts mehr"

Article image:Ulms Debakel: "Bringt dann auch irgendwann nichts mehr"

Was für ein Debakel! Mit 0:5 ging der SSV Ulm 1846 gegen Hansa Rostock unter und war mit den fünf Gegentoren sogar noch gut bedient. Nach der fünften Pleite in Folge fand Dennis Dressel einmal mehr deutliche Worte – und forderte eine komplette Neusortierung während der Länderspielpause.

"So kannst du in der Liga gar nichts holen"

Gerade mal eine Woche ist es her, da hatte Dressel nach dem 1:3 gegen Stuttgart II von einem "bodenlosen Auftritt" gesprochen. An diesen knüpften die Spatzen nun – zumindest in der ersten Halbzeit – nahtlos an. Entsprechend war der 27-Jährige resigniert, als er wieder zum Interview mit "MagentaSport" kam: "Ich stehe jede Woche hier und rede immer wieder das Gleiche. Es bringt dann auch irgendwann nichts mehr." Zumal sich die Spatzen wie schon in den letzten Wochen überaus anfällig in der Defensive zeigten. 19 (!) Gegentore in den letzten fünf Partien – darunter gleich zwei 0:5-Pleiten – sprechen eine deutliche Sprache. "Wir nehmen uns viel vor, aber wie wir dann die Gegentore kassieren, so kannst du in der Liga gar nichts holen", schimpfte Dressel und bezeichnete das Abwehrverhalten als "ganz schlimm".


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Schon nach einer halben Stunde stand es 0:3 aus Sicht der Spatzen, ehe die Partie noch vor der Pause mit dem 0:4 endgültig entschieden war. Es hatte bereits etwas von Auflösungserscheinungen, denn Gegenwehr war nicht zu sehen. Nach dem Seitenwechsel rafften sich die Spatzen zwar nochmal auf und kamen ihrerseits zu guten Möglichkeiten, mussten sich am Ende aber bei Keeper Max Schmitt bedanken, dass es nur noch ein weiteres Mal einschlug. Der 19-Jährige war bei seinem Drittliga-Debüt noch der beste Ulmer und verhinderte eine viel höhere Niederlage.

Glasbrenner: Team ist "zu lieb"

Von Trainer Moritz Glasbrenner gab es dafür ein Sonderlob, genauso auch für Felix Vater und Benedikt Ehe, die ebenfalls ihr erstes beziehungsweise zweites Drittliga-Spiel absolvierten. Das Trio nahm der 35-Jährige auch aus seiner Kritik heraus, wonach die Gier und die Mentalität in den 1-gegen-1-Duellen gefehlt habe. "Wir haben diese Duelle überhaupt nicht angenommen, uns immer die Butter vom Brot klauen lassen und das Spiel viel zu leicht aus der Hand gegeben", schimpfte der Ulmer Coach. Die Kogge habe den SSV regelrecht "aufgefressen".

Auch, weil seine Mannschaft "zu harmlos", "zu lieb" und "zu nett" gewesen sei und dem Gegner immer noch die Hand ausgestreckt habe. "Liebe Kerle holen im Fußball nichts", meinte Glasbrenner – und forderte auch ihm gegenüber mehr Biss: "Ich sage immer, wer dem Trainer gegenüber unangenehm ist, der ist vielleicht auch mal dem Gegenspieler unangenehm gegenüber." Draufhauen will er dennoch nicht, "weil davon wird die Mannschaft nicht besser". Stattdessen will er weiterhin auf den Austausch mit den Spielern setzen. Dabei werde es vor allem darum gehen, die Spannung in die Spieler zu bekommen.

"Wirklich komplett neu sortieren"

Ob er nach fünf Niederlagen in Folge weiterhin die Chance dazu bekommen wird? Auf seine Zukunft angesprochen, wich er aus: "Das entscheiden andere. Ich gebe alles für den Verein, für die Mannschaft und weiß, woran es liegt. Ich versuche, mit diesen Spielern zu arbeiten, den Laden zusammenzuhalten, wie ich es kann. Alles andere liegt nicht in meiner Hand." Sondern in der von Geschäftsführer Markus Thiele, dessen Rauswurf von vielen Fans nach Schlusspfiff erneut lautstark gefordert wurde. Die Fankurve dagegen feuerte das Team über die kompletten 90 Minuten an, was Dressel ein "großes Kompliment" abrang. "So unterstützt zu werden nach so einem Auftritt gibt es auch nicht allzu oft."

Die anstehende Länderspielpause "kommt jetzt vielleicht mal ganz gut", meinte der 27-Jährige. In dieser müsse sich der SSV allerdings "wirklich komplett neu sortieren". Es helfe auch nicht, bei Null anzufangen, sondern im Minusbereich. "Weil es einfach viel aufzuarbeiten gibt. Das sind nicht nur kleine Stellschrauben, sondern brutale Sachen. Und die müssen wir jetzt in der Länderspielpause in den Griff kriegen."

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