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·1 October 2025
"Wahnsinnsbefreiung": Aue beendet den Auswärtsfluch

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Erstmals nach sieben Monaten hat der FC Erzgebirge Aue mit dem 1:0 in Aachen am Dienstagabend eine Auswärtspartie gewonnen und damit zudem die Abstiegsränge verlassen. Während Cheftrainer Jens Härtel hinterher von einer "Wahnsinnsbefreiung" sprach, musste Matchwinner Pascal Fallmann seinen kuriosen Siegtreffer erklären und sah in diesem eine "ausgleichende Gerechtigkeit".
Bis in den März diesen Jahres muss man zurückgehen, um den zuvor letzten Auswärtssieg des FC Erzgebirge Aue zu finden. Am 26. Spieltag der Vorsaison siegten die Veilchen mit 2:0 beim SV Wehen Wiesbaden, seitdem musste das Team ein Remis und ganze neun Niederlagen in der Fremde hinnehmen. Hinzu kam der schwache Saisonstart der laufenden Spielzeit, der Aue bis auf die Abstiegsränge führte. Die konnte das Team von Jens Härtel nach dem 1:0-Erfolg bei Alemannia Aachen und dem somit zweiten Dreier in Serie nun aber zumindest für eine Nacht – und abhängig vom Ausgang der Partie zwischen dem SC Verl und dem FC Ingolstadt – mal wieder verlassen.
"Für die Jungs ist das eine Wahnsinnsbefreiung. Wir haben auswärts so lange auf den Sack bekommen", zeigte sich Härtel bei "MagentaSport" am Abend des Triumphes entsprechend erleichtert und hatte für den Moment einzig zu mäkeln, dass seine Mannschaft den Auswärtsdreier nicht schon eher unter Dach und Fach gebracht hatte und bis zum Schluss darum zittern musste. "Normalerweise müssen wir mit dem einen oder anderen Konter den Deckel draufmachen. Das haben wir nicht gemacht, aber vielleicht zählt so ein dreckiger 1:0-Sieg dann einfach mehr", so der 56-Jährige.
Sein Defensivspieler Erik Majetschak verriet hingegen, dass der letztliche Zittersieg doch recht viele Übereinstimmungen mit dem eigentlichen Matchplan aufwies: "So wollten wir die Aufgabe annehmen: Kämpferisch alles abliefern, hinten stabil stehen und vorn den Lucky Punch setzen. Das ist uns ziemlich gut gelungen." Der "Lucky Punch" machte seinem Namen dabei alle Ehre, schließlich war es eine abgerutschte Flanke von Pascal Fallmann, die aufs Tor der Alemannen kam, Keeper Jan Olschowsky komplett überraschte und letztlich im Tornetz landete (34.).
"Man muss schon realistisch bleiben: der war so nicht gewollt", gab der Matchwinner nach Abpfiff frei heraus zu und erklärte, wie es zu der Situation kam: "Das Tor fällt nur, weil Marvin Stefaniak den Weg nach innen macht. Ich weiß genau, dass er dort steht, ich wollte ihn abspielen, aber der Ball rutscht mir über den Spann." Beschweren wollte sich Fallmann darüber natürlich nicht, eher brachte er das Karma ins Spiel. "Die vergangenen Wochen hatten wir die Scheiße am Fuß. Ausgleichende Gerechtigkeit, würde ich sagen." Nach dem dritten Saisonsieg hat Aue nun wieder ein wenig mehr Luft und freut sich mit breiter Brust auf das kommende Heimspiel am Sonntag gegen Rot-Weiss Essen.