Wett-Affäre: Eren Elmali aus Türkei-Kader gestrichen – Torreira klagt an, Galatasaray pocht auf Ethik | OneFootball

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·10 November 2025

Wett-Affäre: Eren Elmali aus Türkei-Kader gestrichen – Torreira klagt an, Galatasaray pocht auf Ethik

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Die Folgen der groß angelegten Wettuntersuchung des türkischen Fußballverbands (TFF) erreichen nun auch die Nationalmannschaften. Eren Elmali, zuletzt wichtiger Bestandteil der A-Auswahl, ist mit der Begründung, er sei im Rahmen der Ermittlungen an die PFDK verwiesen worden, aus dem Kader gestrichen worden. Parallel dazu meldet sich Galatasaray-Mittelfeldmotor Lucas Torreira nach der überraschenden Niederlage in Kocaeli mit deutlichen Worten zu Wort – und sein Klub bekräftigt in einer offiziellen Erklärung seine klare Haltung zu ethischen Werten und fairem Wettbewerb im türkischen Fußball.

Eren Elmali aus dem Türkei-Kader gestrichen

Im Zuge der Wettuntersuchung, in deren Rahmen insgesamt 1024 Fußballspieler gemäß Artikel 57 der Fußballdisziplinaranweisung an den Disziplinarrat PFDK überwiesen wurden, hat die Nationalmannschaftsführung reagiert. In der Mitteilung vom Konto der Nationalmannschaften hieß es, dass alle betroffenen Spieler aus den jeweiligen Kadern entfernt worden seien.


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Konkret betrifft dies bei den Auswahlteams drei Namen: Eren Elmali wurde aus dem Kader der A-Nationalmannschaft gestrichen, Izzet Celik aus dem Aufgebot der U21 und Ege Albayrak aus der U19. In der Erklärung heißt es, dass die 1024 Spieler (mehr erfahren), „bei denen festgestellt wurde, dass sie gemäß Artikel 57 der Fußballdisziplinaranweisung wetten„, von der TFF-Rechtsberatung an die PFDK überwiesen worden seien und im Anschluss aus den „Kandidatenkadern unserer jeweiligen Mannschaften entfernt“ wurden.

Damit zeigen die Nationalteams, dass sie die laufenden Verfahren sehr ernst nehmen. Gleichzeitig bleibt betont, dass es sich um eine Folge der Überweisung an die PFDK handelt und das endgültige Urteil noch aussteht. Für Elmali bedeutet der Schritt dennoch einen harten Einschnitt in einem Moment, in dem er sportlich eigentlich auf dem Höhepunkt seiner Nationalmannschaftskarriere stand.

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Torreira nach Kocaelispor-Niederlage: „Wir wissen, dass wir gegen alles und jeden spielen“

Sportlich musste Galatasaray am Wochenende einen Rückschlag hinnehmen. In der zwölften Spielwoche der Trendyol Süper Lig verloren die Gelb-Roten auswärts bei Kocaelispor mit 0:1 und kassierten damit ihre erste Niederlage der laufenden Ligaspielzeit. Einer, der diese Pleite unmittelbar auf dem Platz miterlebte, war Lucas Torreira, der in der Startelf stand.

Nach dem Schlusspfiff meldete sich der uruguayische Mittelfeldspieler auf seinem Social-Media-Kanal – und fand offene Worte. „Wir werden für euch (Fans) aufstehen und weitermachen„, schrieb Torreira an die Anhänger. Er bekannte: „Es war nicht unser bestes Spiel und wir wissen es.“ Besonders eindringlich ist jedoch sein Satz: „Wir wissen, dass wir gegen alles und jeden spielen.“ Damit deutete der Sechser an, dass die Mannschaft sich nicht nur sportlich, sondern auch emotional im Widerstand sieht.

Torreira formulierte seinen Beitrag zugleich als Arbeitsauftrag: „Es ist also Zeit zu arbeiten, unsere Fehler zu korrigieren und uns zu verbessern„, betonte er und blickte nach vorne: „Wir haben wichtige Dinge vor uns. Hadi Gala.“ Der Beitrag zeigt, dass der 29-Jährige die Verantwortung für die Leistung übernimmt, die Fans einbindet und aus der Niederlage einen Weckruf machen möchte.

Verletzung in Kocaeli und Torreiras Saisonbilanz

Die Partie in Kocaeli war für Lucas Torreira jedoch nicht nur wegen des Ergebnisses bitter. In der zweiten Halbzeit erlitt er eine Verletzung und musste in der 64. Minute ausgewechselt werden. Für ihn kam Gabriel Sara in die Begegnung. Damit endete ein Einsatz, in dem Torreira wie gewohnt viel Laufarbeit investierte, früher als geplant.

Trotz dieses Rückschlags gehört der Uruguayer weiterhin zu den Schlüsselspielern im System von Galatasaray. In der laufenden Saison bestritt er bereits 15 Spiele für die Gelb-Roten, erzielte ein Tor und lieferte zwei Assists. Gerade seine Präsenz im Mittelfeldzentrum ist ein zentraler Faktor für die Balance des Teams – umso größer war die Enttäuschung darüber, das Feld verletzungsbedingt verlassen zu müssen.

Galatasaray erklärt Haltung im Wettskandal: „Unsere Linie ist seit der Vergangenheit klar“

Während Torreira sportlich und emotional Position bezog, sah sich Galatasaray als Klub gezwungen, auf die Entwicklungen rund um die Wettuntersuchung zu reagieren. In der offiziellen Erklärung auf der Vereinswebsite wurde bekannt, dass auch „zwei unserer Fußballspieler im Rahmen der Wettuntersuchung an den professionellen Fußballdisziplinarrat verwiesen wurden„.

Der Verein betonte, dass dieser „heikle Prozess“ von Galatasaray „akribisch verfolgt“ werde. Ziel sei es, „dass dieser gesamte Prozess auf möglichst genaue und gerechte Weise zu einem Abschluss kommt“ – und zwar so, dass „weder die Persönlichkeitsrechte unserer Fußballspieler noch der Markenwert des türkischen Fußballs beeinträchtigt“ würden. Mit anderen Worten: Galatasaray will, dass Gerechtigkeit hergestellt wird, ohne Menschen und Institutionen unnötig zu beschädigen.

In der Erklärung wird zudem an die langfristige Identität des Klubs erinnert: „Als Galatasaray Sportklub ist unsere Haltung zum Schutz ethischer Werte, Ehrlichkeit und fairem Wettbewerb im türkischen Fußball seit der Vergangenheit klar„, heißt es. Der Verein verweist darauf, dass der „Kampf in dieser Frage ein kompromissloses Thema im Hinblick auf die Zuverlässigkeit und den Ruf des Fußballs“ sei. Für Galatasaray geht es damit nicht nur um einzelne Fälle, sondern um das große Ganze.

„Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und sauberer Wettbewerb“ als Leitbild

Zum Abschluss der Erklärung unterstreicht der Klub noch einmal, welche Erwartung er an den weiteren Verlauf der Untersuchungen knüpft. Man verfolge „die Einzelheiten des Vorfalls aufmerksam“ und erwarte, „dass der Abschluss des Prozesses eine möglichst genaue Darstellung der Gerechtigkeit gewährleistet“. Galatasaray positioniert sich damit ausdrücklich als Akteur, der an der Seite derjenigen steht, die Transparenz und Fairness einfordern.

Galatasaray steht heute wie immer für Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und sauberen Wettbewerb„, lautet der abschließende Satz – eine Botschaft, die über den aktuellen Wettskandal hinausreichen soll. Zusammen mit der emotionalen Reaktion von Lucas Torreira und der harten Entscheidung gegen Eren Elmali im Nationalteam ergibt sich das Bild eines türkischen Fußballs, der zwischen Aufklärung, sportlichem Druck und dem Anspruch auf moralische Integrität seinen Weg finden muss.

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