Artetas Arsenal im Check: Gigantenduell um die CL-Spitze | OneFootball

Artetas Arsenal im Check: Gigantenduell um die CL-Spitze | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: FC Bayern München

FC Bayern München

·24 de noviembre de 2025

Artetas Arsenal im Check: Gigantenduell um die CL-Spitze

Imagen del artículo:Artetas Arsenal im Check: Gigantenduell um die CL-Spitze

Souveräner Tabellenführer der Bundesliga, überzeugender Spitzenreiter der Champions League - diese Zwischenbilanz des FC Bayern Ende November liest sich formidabel. Nachdem die Mannschaft von Vincent Kompany das Topspiel des vergangenen Königsklassen-Spieltags beim vorherigen Ersten Paris Saint-Germain mit 2:1 gewonnen hat, steht nun der nächste Kracher auf dem Programm. Wieder geht es für die Münchner auf Reisen - diesmal grüßen aber Michael Olise & Co. von der Tabellenspitze, wenn sie am Mittwochabend (21 Uhr) beim Zweitplatzierten, dem FC Arsenal, in London antreten. 

„Arsenal und Paris sind zwei verschiedene Teams. Arsenal ist defensiv glaube ich etwas stärker. Sie machen es dem Gegner schwer. Aber wir müssen sie analysieren und herausfinden, wo wir ihnen wehtun können“, sagte Harry Kane, der bereits fünf Tore auf europäischer Ebene erzielt hat und besonders gerne gegen Arsenal und in deren Stadion trifft. Kanes Wunsch ist uns Befehl - wir nehmen den englischen Tabellenführer in unserem Gegnercheck ausführlich unter die Lupe.


OneFootball Videos


Ungeschlagen-Serie gegen die Gunners

Ein Blick in die Bilanz der beiden europäischen Schwergewichte spricht für die Bayern: In den letzten Duellen mit Arsenal hatte meist der FC Bayern das bessere Ende für sich. Vier der jüngsten fünf Aufeinandertreffen entschieden die Münchner für sich (ein Remis) – zuletzt im Viertelfinale 2023/24, als der FCB nach dem 2:2 in London durch ein Kopfballtor von Joshua Kimmich und einen 1:0-Heimerfolg in die nächste Runde einzog. Die letzte von nur drei Niederlagen gegen die Gunners in 14 Vergleichen (acht Siege, drei Remis) mussten die Bayern 2015/16 in der Gruppenphase (0:2 auswärts) hinnehmen.

Arteta bringt den Club nach vorne

Blickt man auf die Ligaplatzierungen der Nordlondoner in den vergangenen 20 Jahren, fällt auf: Bis auf die Jahre 2016 bis 2021 schaffte es der stolze Club seit 2006 ansonsten immer in die Top Vier der renommierten Premier League. Zum großen Wurf - dem Titel - reichte es jedoch trotz vier Vizemeisterschaften in dieser Zeit nicht. Die Fans des 1886 gegründeten Traditionsclubs lechzen seit 2004 nach der Liga-Trophäe. Seitdem gewann Arsenal immerhin fünfmal den prestigeträchtigen FA Cup.

Als der spanische Ex-Spieler der Gunners Mikel Arteta kurz vor Weihnachten 2019 seinen Co-Trainer-Posten bei Manchester City und Pep Guardiola aufgab und das Ruder an der Themse übernahm, befand sich Arsenal in sportlich schwierigen Zeiten. Taktik-Experte Arteta, der bereits als Spieler als strategischer Mittelfeldlenker auftrat und in der Jugend des FC Barcelona ausgebildet wurde, musste sich in seiner Anfangszeit jedoch auch erstmal freischwimmen - am Ende seiner ersten anderthalb Saisons stand zweimal ein ernüchternder achter Platz. 

Im Anschluss nahm die Entwicklung des jungen Teams rund um den englischen Nationalspieler Bukayo Saka aber so richtig Fahrt auf. 2022 landeten die Gunners auf Platz fünf, dann lieferten sie sich Kopf-an-Kopf-Duelle mit Manchester City und dem FC Liverpool - in den Folgejahren sprang letztlich dreimal Platz zwei heraus. 

Arsenal dominiert die Premier League

Aktuell stellt sich die große Frage: Ist es in dieser Saison so weit, wird Arsenal wieder englischer Meister? Nach dem wichtigen 4:1-Heimsieg am Sonntag im Nordlondon-Derby gegen Tottenham Hotspur - Eberechi Eze war der Mann des Tages mit einem Hattrick - steht die Arteta-Elf auf Platz eins mit sechs Punkten Vorsprung auf Klub-Weltmeister FC Chelsea. Dauerrivale Manchester City rangiert sieben Zähler hinter den Gunners, Vorjahres-Champion Liverpool bereits elf Punkte.

Eine ähnlich dominante Rolle nehmen die Engländer in der Champions League ein - einem Wettbewerb, den Arsenal noch nie gewinnen konnte. In der laufenden Runde stehen die Londoner bisher bei vier Siegen aus vier Spielen und 11:0 Toren: Neben den zwei Auswärtssiegen in Bilbao (2:0) und Prag (3:0) hatten auch Olympiakos (2:0) und Atlético Madrid (4:0) im Emirates keine Chance. Das Prunkstück des Arsenal-Ensembles ist dabei der Defensivverbund, diesen müssen die Münchner knacken. Arsenal hat nicht nur die jüngsten 15 Heimspiele in der Gruppen- bzw. Ligaphase allesamt gewonnen, sondern auch in den vergangenen zwölf davon nicht ein einziges Gegentor kassiert.

Darum ist Arsenals Defensive so stark

„Wir wissen, dass Arsenal eine sehr gute Fußballmannschaft ist, die unglaublich aktiv Fußball spielt, schnelle und schlaue Spieler hat, defensiv gut steht und die Tore machen kann“, weiß FCB-Sportvorstand Max Eberl. „Es ist nicht umsonst das Duell ‚Eins gegen Zwei‘.“ Das Herz des Arsenal-Bollwerks sind die beiden Innenverteidiger Gabriel und William Saliba, die in einer Viererkette von verschiedenen Außenverteidigern ergänzt werden. Die Namen Jurrien Timber, Piero Hincapié, Riccardo Calafiori, Cristhian Mosquera, Ben White und Myles Lewis-Skelly sprechen für ein Überangebot in der Abwehr.

Der Brasilianer Gabriel fällt gegen den FC Bayern jedoch wegen einer bei der Nationalmannschaft erlittenen Oberschenkelverletzung aus. „Das ist natürlich ein herber Schlag, denn er ist unser Abwehrchef. Das Gute ist aber, dass wir sehr gute Alternativen haben“, sagte Arteta zuletzt. Außerdem fehlen gegen den FCB wohl der deutsche Nationalspieler Kai Havertz, Martin Ödegaard und Viktor Gyökeres verletzt. Der schwedische Stürmerstar Gyökeres (Muskelprobleme) und der norwegische Mittelfeldchef Ödegaard (Knieprobleme) könnten jedoch noch rechtzeitig fürs Topspiel fit werden. „Ich kann es kaum erwarten, zurückzukehren – wir sind auf einem guten Weg und es sieht wirklich gut aus“, so Ödegaard in den vergangenen Tagen.

Vor der Saison rüsteten die Londoner ihre Mannschaft millionenschwer auf - was bisher Früchte trägt. Unter anderem kamen Martín Zubimendi von Real Sociedad, Eze von Crystal Palace, Gyökeres von Sporting Lissabon und Noni Madueke vom FC Chelsea. Ein neues Gesicht spielte außerdem beim CL-Auswärtssieg in Prag zum ersten Mal auf europäischem Parkett auf: Der 15-jährige Max Dowman wurde nach seiner Einwechslung der jüngste Spieler der Champions League-Geschichte. Auch Arsenal-Legende Arsène Wenger rechnet seinem ehemaligen Verein gute Chancen aus in dieser Saison: „Ich glaube, dass sie dieses Jahr wirklich gut aufgestellt sind, um alle Probleme zu meistern.“

Gegen den FC Bayern wird Arsenal wohl im 4-3-2-1- oder 4-3-3-System auflaufen. Vor dem Spanier David Raya im Tor könnte Saliba mit Mosquera oder Hincapié verteidigen, auf den Außenverteidiger-Positionen links Calafiori und rechts Timber. Das Mittelfeld könnte aus dem ballsicheren Zubimendi, dem englischen Nationalspieler Declan Rice und Allrounder Eze bestehen, das Angriffstrio aus Saka, Mikel Merino und Umschaltspieler Gabriel Martinelli. Für den zuletzt angeschlagenen Martinelli könnte links offensiv auch der formstarke Belgier Leandro Trossard stürmen. Der Spanier Merino, der die deutsche Nationalmannschaft bei der Heim-Europameisterschaft 2024 aus dem Turnier geköpft hatte, ist ein flexibel einsetzbarer Mittelfeldspieler, der in Gyökeres’ Abstinenz im Sturmzentrum aufläuft.

So funktioniert Arsenals Arteta-System

Auf den FC Bayern wartet am Mittwoch eine hohe Hürde, da Arsenal mit einem abwechslungsreichen Offensivspiel und einem resoluten Abwehrblock agiert. Saliba & Co. jagen in dieser Premier League-Spielzeit den Gegentor-Rekord - aktuell gehalten vom FC Chelsea unter José Mourinho in der Saison 2004/05. Die Blues mussten seinerzeit 15 Gegentreffer hinnehmen, die Gunners stehen derzeit bei sechs nach zwölf Spielen. Was auffällt: Die Londoner verteidigen in dieser Saison noch tiefer, der FC Bayern wird im Topspiel wohl mehr Ballbesitz haben. Coach Arteta fordert mittlerweile 5.000 Pfund von einem Spieler, der in diesen tiefstehenden Situationen einen Pass des Gegenspielers von außen nach innen zulässt. Diese Maßnahmen zeigen Wirkung, Arsenal gestattet seinen bisherigen Gegnern in der Champions League lediglich einen Expected Goals-Wert von 0,48.

Wie immer, gibt es jedoch auch Gegner dieses robusten Spielstils. In Englands Gazetten ist von den „Dark Arts“, den Dunklen Künsten, die Rede. Dabei geht es nicht um Englands bekanntesten Zaubererlehrling Harry Potter, sondern um eine Anspielung an Artetas Namen und destruktive 1:0-Siege ohne magische Momente. 

Ganz ohne Kunststücke laufen indes Arsenals Offensiv-Standards ab. Arteta reagierte als einer der Ersten auf die taktische Sackgasse, die durch die Perfektionierung von Ballbesitz- und Umschaltspiel unter Guardiola und Jürgen Klopp entstanden war, und holte mit Nicolas Jover einen ausgewiesenen Standardspezialisten in sein Trainer-Team. Diese Fokussierung zeigt großen Erfolg: Rund zwei Drittel der Arsenal-Tore stammen aus Standards, insbesondere aus Ecken, was maßgeblich zum aktuellen Erfolg und zur Tabellenführung in England beiträgt. „Das ist eine super Mannschaft in der Premier League. Sie machen es super bei Eckbällen. Und wir müssen daran arbeiten, weil wir gegen Freiburg zwei Gegentore nach Ecken bekommen haben“, sagt Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano.

Über allem steht das übergeordnete Ziel, dass Arsenal nach dem Remis in der Liga gegen Manchester City und der Niederlage gegen Liverpool zum ersten Mal in dieser Saison ein Team der höchsten Kategorie schlagen will. Die europäischen Fußball-Fans können sich also auf einen Leckerbissen freuen. Oder um es mit den Worten des Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern, Jan-Christian Dreesen, zu sagen: „Arsenal weiß, dass wir zurzeit gut in Form sind. Wir gehen das Spiel mit Respekt an. Arsenal ist nicht ohne Grund der Premier League-Tabellenführer und mit uns ungeschlagen in der Champions League. Das wird sicherlich ein echtes Brett.“

Warum der FCB am Mittwoch erneut mit guten Karten ins Spitzenspiel geht, lest Ihr in der Faktenlage zur Partie:

Ver detalles de la publicación