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·22 de septiembre de 2025
Ein Punkt als Mutmacher für Borussia

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Borussia Mönchengladbach steht nach dem vierten Spieltag auf einem Abstiegsplatz, dennoch schöpften die Borussen beim 1:1 in Leverkusen neuen Mut. Bei der Premiere von Eugen Polanski als Bundesliga-Coach lief vieles in den richtigen Bahnen.
Das Spiel bei Bayer Leverkusen am frühen Sonntagabend brachte einiges mit sich, vor allem aber löste es bei vielen Anhängern der Fohlenelf etwas aus, das man in dieser Form sehr lange vermisst hatte: echte Emotionen. Der berühmte Funke sprang endlich wieder vom Platz auf die Ränge über. Auch viele Fans vor dem Fernseher äußerten später, die Mannschaft habe sie gepackt und mitgenommen.
In der BayArena entstand eine Atmosphäre, die man als „Old School“ bezeichnen kann: Auf dem Platz eine Mannschaft, die rannte (121 km), kämpfte und sich wehrte, und im Block Fans, die gelungene Grätschen bejubelten und spielbezogen anfeuerten. Das hatte etwas von „wir zusammen gegen die anderen“. Als Haris Tabaković in der zweiten Minute der Nachspielzeit den hochverdienten Ausgleich köpfte, fühlte sich das wie ein gemeinsam errungener Sieg an.
Konsequenz und Bissigkeit als Grundlage
Der mit dem sperrigen Titel des „Bis-auf-Weiteres-Trainers“ versehene Eugen Polanski hatte es also geschafft, Emotionen in die Mannschaft zu tragen. Aber auch die Herangehensweise und die Ausrichtung erwiesen sich als richtig. Polanski hatte im Vorfeld angekündigt, die Mitte dichtmachen zu wollen – und genau das wurde umgesetzt. Die Systemumstellung auf ein 3-4-2-1 passte, weil neben Reitz und Engelhardt auch Stöger (rechts) und Castrop (links) bei Leverkusener Ballbesitz einrückten und so das Zentrum verdichteten. Das gemeinsame Verteidigen mit Konsequenz und Bissigkeit bildete die Grundlage für ein sehr ordentliches Auswärtsspiel der Fohlen.
Dass Polanski später betonte, das Verdichten des Zentrums sei unabhängig vom Personal problemlos möglich, darf durchaus als kleine Spitze in Richtung seines Vorgängers verstanden werden – auch wenn es von ihm gewiss nicht so gemeint war. Das einfache Überlaufen des Gladbacher Mittelfelds, das Seoane nie wirklich in den Griff bekam, wurde Leverkusen jedenfalls nicht gestattet. Die Borussen machten es Bayer alles andere als leicht – und allein das ist bereits eine bemerkenswerte Verbesserung.
Sieglos auf einem Abstiegsplatz
Klar ist aber auch, dass die Borussen trotz dieser geschlossenen Leistung nur einen kleinen Schritt gemacht haben. So sehr sich der späte Ausgleich wie ein Lucky Punch zum Sieg anfühlte, so brachte er doch nur einen Punkt. Nach vier Spieltagen steht Borussia weiterhin sieglos auf einem Abstiegsplatz – das ist die Realität. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass Leverkusen nach dem großen Umbruch ein allenfalls mittelmäßiges Spiel ablieferte. Dennoch standen die Borussen am Rande einer Niederlage und kurz vor dem nächsten Rückschlag.
Die Niederlage konnte vermieden werden, und so kann man mit etwas Rückenwind in den kommenden „Heimspiel-Doppelpack“ gehen. Allerdings schleppt man die Hypothek mit sich, dass aus den ersten beiden Heimspielen gegen die machbaren Gegner HSV und Werder nur ein Punkt geholt wurde. Nun warten mit Frankfurt und Freiburg Teams aus einer höheren Kategorie im Borussia-Park. Dafür wird es wieder eines guten Matchplans von Trainer Eugen Polanski bedürfen – und vor allem einer Mannschaft, die die Vorgaben mit der gleichen Leidenschaft umsetzt wie in Leverkusen. Diese echten Emotionen, die es am Sonntag auf und neben dem Platz gab, müssen erneut entfacht werden.
von Marc Basten – TORfabrik.de | Foto: Norbert Jansen – Fohlenfoto
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