FC Bayern: Zu hohe Bezüge? Der FCB hat bei Alphonso Davies alles richtig gemacht | OneFootball

FC Bayern: Zu hohe Bezüge? Der FCB hat bei Alphonso Davies alles richtig gemacht | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: Miasanrot

Miasanrot

·5 de febrero de 2025

FC Bayern: Zu hohe Bezüge? Der FCB hat bei Alphonso Davies alles richtig gemacht

Imagen del artículo:FC Bayern: Zu hohe Bezüge? Der FCB hat bei Alphonso Davies alles richtig gemacht

Alphonso Davies hat langfristig beim FC Bayern München verlängert – zu angeblich recht hohen Bezügen. Dafür gibt es hier und da leichte Skepsis. Doch für den FCB war die Verlängerung alternativlos und richtig.

Der erste Dominostein ist gefallen. Alphonso Davies wird dem FC Bayern München bis 2030 erhalten bleiben – zumindest wenn er seinen neuen Vertrag erfüllt.


OneFootball Videos


Laut Sky haben die Münchner dem Kanadier ein Angebot gemacht, das 15 Millionen Euro Brutto-Jahresgehalt beinhaltet. Hinzu kommen sollen ein Unterschriftsbonus sowie weitere Bonuszahlungen, die erfolgsabhängig sind. Über die Höhe dieser Komponenten ist in seriösen Medien bisher nichts zu lesen.

Auf Social Media gab es von einigen Fans bereits Kritik an der Höhe des Pakets. Der FC Bayern aber hat alles richtig gemacht. Eine kommentierende Analyse.

  1. Bayern Frauen verstärken sich mit Arianna Caruso: Ein Goldgriff?
  2. In eigener Sache: unser Miasanrot-Transparenzbericht
  3. Zur neuen Podcastfolge

Alphonso Davies: Wirtschaftlich mehr als tragbar für den FC Bayern

Man muss die Entscheidung für dieses Angebot nur mal aus dem gegenteiligen Szenario heraus betrachten: Was wäre passiert, hätte man Alphonso Davies mitgeteilt, ihn nicht zu diesen Bezügen verlängern zu wollen? Der Kanadier wäre mit großer Sicherheit zu Real Madrid oder zum FC Liverpool gewechselt. Ablösefrei. Es wären je nach Bericht rund zwölf Millionen Euro Jahresgehalt frei geworden.

Dafür aber hätte sich eine Baustelle mehr im Kader aufgetan. Eine, die viel Geld gebunden hätte. Denn Fakt ist: Davies war über Jahre hinweg Stammspieler in München, zählt trotz Formkrise in den Jahren 2023 und 2024 zu den besten Linksverteidigern der Welt. Viele Möglichkeiten für Ersatz auf seinem Niveau hätte es nicht gegeben.

Mitte Januar haben wir uns in einer Analyse folgende Alternativen zu Davies angeschaut: Theo Hernández, Miguel Gutiérrez, Alejandro Grimaldo und Adam Aznou als interne Lösung. Unser Fazit: All diese Lösungen sind mit Risiken verbunden. Vor allem aber kosten sie abseits von Aznou viel Geld. Bei Hernández und Grimaldo wäre wohl mit einem mittleren zweistelligen Millionenbereich zu rechnen. Plus Gehalt, das wohl höchstens minimal geringer gewesen wäre als die 15 Millionen Euro, die Davies jetzt bekommt.

Eine simple Milchmädchenrechnung mit Fantasiezahlen: Davies verlängert für 15 Millionen Euro, 20 Millionen Euro Unterschriftsbonus und bis zu fünf Millionen Euro erfolgsabhängiger Boni pro Jahr. Das entspräche maximal 120 Millionen Euro in fünf Jahren. Kommt ein neuer Linksverteidiger für 50 Millionen Euro Ablösesumme, blieben noch 70 Millionen Euro für die Gehaltskosten übrig, um auf dasselbe Ergebnis zu kommen. Das wären auf fünf Jahre gerechnet 14 Millionen Euro pro Saison.

Ob man sich dabei dann sportlich noch verbessert, ist allerdings nicht gesagt. Auch vermeintliche Top-Spieler wie Hernández oder Grimaldo müssten sich im neuen Team erstmal zurechtfinden, sich integrieren und gut ins System passen. Was ihnen grundsätzlich zuzutrauen wäre, aber ist es diesen Aufwand wert? Vermutlich nicht. Zumal die Bayern ihr Transferbudget lieber in andere Positionen investieren wollen. Das Davies-Paket belastet das Sommerbudget für Max Eberl und Christoph Freund weniger als ein Neuzugang.

Alphonso Davies: Immer noch unterschätzte Qualitäten

Zumal es auch einfach sportlich keine große Notwendigkeit für eine große Veränderung gegeben hat. Oder besser: Nicht mehr. Ja, es gab die Phase unter Julian Nagelsmann und dann Thomas Tuchel, in der es für den 24-Jährigen nicht perfekt lief, er das eine oder andere Gegentor verschuldete und an Spielfreude verlor.

Unter Vincent Kompany hat sich Davies aber wieder gemausert – und nicht nur das, er ist in vielen Aspekten des Spiels schlicht nicht zu ersetzen, wie die aktuelle Phase ohne ihn zeigt. Allen voran ist sein Tempo entscheidend bei der Konterabsicherung. Der Linksfuß läuft immer wieder Situationen ab, für die anderen schlicht die Geschwindigkeit fehlt.

Mit Davies im Team kann man einen Tick mehr Risiko gehen. Seine Positionierung auf dem Feld hat sich unter Kompany in den vergangenen Monaten weiterentwickelt. Davies ist so hoch wie nötig, aber so gut wie nie so hoch wie möglich positioniert. So kann er in den meisten Fällen noch eingreifen, wenn der Gegner einen Konter fährt.

Alphonso Davies: Seine vielleicht größte Stärke

Vielleicht die wichtigste Qualität des Kanadiers sind aber die kurzen Dribblings. Laut FBref zählt Davies sowohl bei den „progressive Carries“ (4,82 pro 90 Minuten) als auch bei den erfolgreichen „Take-ons“ (2,16 pro 90 Minuten) zum besten Perzentil aller Außenverteidiger in den letzten 365 Tagen in den Top-5-Ligen, der Champions League und der Europa League. Seine Stichprobe: 2669 Minuten.

„Progressive Carries“ sind Läufe eines Spielers mit dem Ball in Richtung der gegnerischen Torauslinie. Der Ball muss bei diesem Lauf neun Meter näher an der gegnerischen Torauslinie sein als der höchste Punkt innerhalb der letzten sechs Pässe. „Take-ons“ sind die klassischen Dribblings, mit denen gegnerische Spieler ausgespielt werden.

Davies ist extrem gut darin, gegnerisches Pressing mit kurzen Läufen oder Dribblings auszuhebeln. Aufmerksamkeit dafür bekam er oft nur, wenn er den Ball verloren hat und so eine gute Chance für den Gegner eingeleitet hat. Selten wird aber herausgehoben, dass diese Dribblings viel häufiger gewinnbringend für den FC Bayern sind als andersherum.

Das Aushebeln des gegnerischen Pressings ist vielleicht sogar die größte Qualität des kanadischen Nationalspielers. Eine, die bemerkenswert selten die Beachtung findet, die sie verdient.

Alphonso Davies: Diesen Schritt muss er beim FC Bayern jetzt gehen

Klar ist allerdings auch, dass mit dem hohen finanziellen Gesamtpaket jetzt die Erwartungshaltung an Davies steigen wird. Er ist nun 24, hat mehrere Jahre auf höchstem Niveau hinter sich und auch die Formkrise, die für einen jungen Spieler nicht unüblich ist, scheint erstmal vorbei zu sein.

In den kommenden Jahren soll Davies eines der Gesichter des FC Bayern werden, wie die Verantwortlichen mehrfach betonten. Dafür muss er kein lautstarker Führungsspieler werden, aber durchaus mit Leistungen vorangehen. Spieler werden sich in Zukunft zunehmend an ihm orientieren. Auf und neben dem Platz.

Gerade defensiv hat Davies nach wie vor seine größten Schwächen, wenn es um Entscheidungsfindung, Stellungsspiel oder Zweikampfverhalten geht. Um ein unumstrittener Topspieler zu werden, muss er sich in diesen Bereichen verbessern und auch Konstanz in sein Spiel bekommen.

Offensiv könnte man ihm zudem vorwerfen, dass er seine theoretische Qualität zu selten in Torbeteiligungen ummünzt. Praktisch aber spielt seine Rolle auf dem Feld dort mit rein. Auch unter Kompany ist er nur selten an den letzten Aktionen beteiligt, dafür häufiger in der Entstehung von Angriffen. Und doch schwingt bei ihm immer ein bisschen der Wunsch nach noch mehr Torbeteiligungen mit. Das Zeug dazu hätte er.

Davies auf dem Weg zur Identifikationsfigur?

Keine dieser Schwächen hätte aber rein sportlich gerechtfertigt, nicht mit ihm zu verlängern. Über die konkreten finanziellen Eckdaten seines neuen Vertrags wird sicher noch viel diskutiert. Es ist aber ziemlich eindeutig, dass die Münchner nicht nur sportlich, sondern auch finanziell hier eine sehr gute Entscheidung getroffen haben – aus der aktuellen Situation heraus bewertet.

Zumal Davies nicht nur fußballerisch von enormer Bedeutung ist, sondern auch in der Kabine einen hohen Stellenwert genießt. Wenn seine Verlängerung auch nur zwei Prozent dazu beiträgt, dass Jamal Musiala ebenfalls seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag beim FC Bayern setzt, hat sich der Deal gleich noch auf einer weiteren Ebene gelohnt.

Schon jetzt ist Davies bei den Fans durchaus beliebt für seine Spielweise und seine lockere Art. Er hat das Potenzial, große Spuren in München zu hinterlassen – und ist schon jetzt für viele eine Identifikationsfigur, obwohl er erst mit 18 zum FCB wechselte. Davies ist nicht nur der erste Dominostein, er ist neben Kimmich sogar der wichtigste aus der Reihe an Spielern, deren Verträge 2025 auslaufen oder ausgelaufen wären.

Hier weiterlesen

FC Bayern: Tinte trocken! Alphonso Davies verlängert bis 2030

Scouting Report: Der FC Bayern hat Arianna Caruso – und was hast du so?

FC Bayern Podcast – MSR373: Wichtig für die Gesamtkons-tel-ation

Ver detalles de la publicación