feverpitch.de
·11 de septiembre de 2025
Hoeneß pro Neuer: Torwartfrage als Machtdemonstration

In partnership with
Yahoo sportsfeverpitch.de
·11 de septiembre de 2025
Uli Hoeneß macht wieder Politik. Diesmal geht es um Manuel Neuer und die Nationalmannschaft. Der Bayern-Ehrenpräsident fordert die Rückkehr des 39-Jährigen für die WM 2026. Sein Argument: Bei einer Weltmeisterschaft müssen die Besten spielen. Und Neuer sei der Beste. Diese Intervention ist mehr als eine Meinungsäußerung. Sie ist ein direkter Angriff auf Julian Nagelsmanns Autorität.
Der Bundestrainer hat sich längst festgelegt. Marc-André ter Stegen ist seine Nummer eins. Daran ändert auch dessen Rückenoperation nichts. Nagelsmann plant akribisch: Rückkehr im Dezember, Länderspiele im März und Juni, dann die WM. Diese Klarheit ist wichtig. Sie gibt ter Stegen Sicherheit in einer schwierigen Phase. Bei Barcelona kämpft er nach der Verpflichtung von Iñaki García um seinen Stammplatz. Die Verletzung kam zur Unzeit.
Hoeneß weiß das alles. Trotzdem zündelt er. Warum? Weil er es kann. Weil Manuel Neuer sein Spieler ist. Weil die Medien darauf anspringen. Und weil es eine Botschaft an Nagelsmann ist: Die Macht liegt immer noch in München.
Dabei hat Neuer seine Nationalmannschaftskarriere nach der Heim-EM beendet. Nach 124 Länderspielen, einem WM-Titel und unzähligen Glanzparaden. Ein würdiger Abschied. Sein Berater Thomas Kroth hält die Tür trotzdem offen. Neuer würde nicht Nein sagen, sollte Nagelsmann fragen. Das ist geschickt formuliert. Es erhöht den Druck, ohne Neuer zu exponieren.
Die Realität sieht anders aus. Oliver Baumann steht aktuell im Tor. Der 35-jährige Hoffenheimer macht seine Sache ordentlich. Er ist die logische Übergangslösung bis ter Stegen zurückkehrt. Eine Neuer-Rückkehr würde diese Hierarchie zerstören. Sie würde Unruhe stiften, wo Ruhe nötig ist.
Hoeneß sieht Neuer als den besten deutschen Torhüter. Das mag stimmen. Aber darum geht es nicht. Es geht um Vertrauen, um Planungssicherheit, um die Autorität des Bundestrainers. Nagelsmann hat sich bereits auf Marc-André ter Stegen festgelegt. Diese Entscheidung infrage zu stellen, untergräbt seine Position.
Die Torwartdebatte offenbart ein grundsätzliches Problem des deutschen Fußballs. Zu viele Köche verderben den Brei. Hoeneß mischt sich ein, wo er schweigen sollte. Er nutzt seine Prominenz für Machtspiele. Das schadet mehr, als es nutzt. Nagelsmann braucht Rückendeckung, keine Querschüsse. Die WM 2026 ist noch weit weg. Bis dahin sollten alle Beteiligten ihre Rollen kennen. Hoeneß ist Ehrenpräsident. Nicht Bundestrainer.