Fussballdaten.de
·20 de octubre de 2025
Trotz Anfragen: Moukoko „wollte raus“ aus der Bundesliga

In partnership with
Yahoo sportsFussballdaten.de
·20 de octubre de 2025
Youssoufa Moukoko steht seit dieser Saison beim FC Kopenhagen unter Vertrag. In einem Interview mit dem „Kicker“ sprach der 20-Jährige über seine anfänglichen Schwierigkeiten im Profifußball, Anfragen für einen Wechsel innerhalb der Bundesliga und den Schritt nach Dänemark.
Mit gerade einmal 20 Jahren hat Youssoufa Moukoko in seiner jungen Karriere einiges erlebt. Er galt als vermeintliches Wunderkind im BVB-Nachwuchs, unterschrieb mit 14 einen Nike-Millionenvertrag, wurde mit 16 jüngster Bundesliga- und Champions-League-Debütant, flog zur WM nach Katar. Doch dann der Absturz: Medial wurde an seinem Alter gezweifelt, hinzu kamen schwierige Phasen in Dortmund, eine gescheiterte Leihe nach Nizza und zuletzt der Wechsel in eine kleine Fußballliga nach Dänemark.
Dabei war für den gebürtigen Kameruner Großes vorherbestimmt. 2019 debütierte er mit 15 Jahren für die U19 von Borussia Dortmund und erzielte einen Sechserpack. Der Bann schien gebrochen. Moukoko pulverisierte einen Torrekord nach dem anderen und hatte nach 23 Partien in der U19-Bundesliga 44 Tore auf seinem Konto. „Die Internatszeiten waren die besten, da war ich sehr glücklich. Wir hatten eine tolle Zeit mit allen Jungs da. Das werde ich nie vergessen“, schwärmte der Neuner über die Jahre in den Jugendmannschaften. Am 21. November 2020, einen Tag nach seinem 16. Geburtstag, wurde er mit dem Sprung auf die große Bühne belohnt. Doch sein ganz großer Durchbruch blieb ihm in vier Jahren als Profi beim BVB aus.
Nachdem der anfängliche Hype riesig war, schwankte er in seinen letzten Monaten bei den Westfalen zwischen Edeljoker und Reservist. Neben Zweifeln an seinem tatsächlichen Alter – Spekulationen zufolge soll Moukoko bis zu vier Jahre älter sein – wuchsen auch jene an seinem Potenzial. Dennoch blickt der zweifache Nationalspieler reflektiert auf seine Anfangsschwierigkeiten zurück. „Im Profifußball geht es nicht um Menschlichkeit, der Erfolg steht im Vordergrund und jeder kämpft um seinen Platz. Mein Körper war noch nicht bereit für den Profibereich“, sagte Moukoko dem „Kicker“.
Der Leihwechsel zum OGC Nizza im Sommer 2024 habe ihm in seiner Entwicklung geholfen, verriet er. Obwohl der Stürmer beim Ligue-1-Klub nur sporadisch zum Einsatz kam und lediglich zwei Tore erzielte, sei die Leihe „das Beste“ gewesen, „was mir passieren konnte.“ An der Côte d’Azur habe das einstige Megatalent gelernt, „Geduld zu haben, meine Emotionen zu kontrollieren und nicht mit dem Finger auf andere Menschen zu zeigen.“
Während seiner schwierigen Phasen in Dortmund „war immer der Trainer schuld“, wenn er nicht gespielt habe. „In Nizza habe ich gelernt, die Schuld erst bei mir zu suchen, bevor ich auf andere schaue“, gab Moukoko zu. Seine blassen Leistungen überzeugten den OGC aber nicht, eine vereinbarte Kaufoption zu ziehen. Nach der Leihe in Frankreich wollte der Angreifer allerdings nicht in der Bundesliga bleiben. Trotz seiner stagnierenden Entwicklung hatten sich Klubs aus Deutschland bei ihm erkundigt, doch für Moukoko war klar: „Ich wollte raus.“
Anfang Juli wechselte er für fünf Millionen Euro zum dänischen Rekordmeister FC Kopenhagen. Ein Schritt, der zunächst goldrichtig schien. Moukoko blühte regelrecht auf und schoss den Superliga-Klub über die Playoffs in die Champions League. „Jetzt ist es so, dass er nach langer Zeit einen Verein gefunden hat, wo er so langsam angekommen ist“, lobte U21-Nationaltrainer Antonio di Salvo, der ihn allerdings noch nicht für die DFB-Junioren nominierte.
„Youssoufa ist ein Spieler, der, wenn er seine Leistung im Verein zeigt, logischerweise bei mir auch weiterhin auf dem Zettel ist“, sagte der 46-Jährige. Das Problem: Moukoko ist selbst in der U21 aufgrund seiner Leistungen ins zweite Glied gerutscht. Nach seinem Lichtblick gegen den FC Basel konnte er nicht mehr überzeugen. Der 20-Jährige fiel vor allem in der Königsklasse durch schwache Auftritte auf, zuletzt beim 0:2 gegen Qarabağ Ağdam, wo er nach 45 Minuten ausgewechselt wurde. Ein Tiefpunkt.
„Ich bin mein größter Kritiker, ich weiß, dass das nicht mein Level ist“, ordnete er ein. Die fehlende Spielpraxis der letzten Jahre habe ihm nicht geholfen, betonte der Offensivspieler. Es habe „wahrscheinlich jeder erwartet, dass ich nach Dänemark gehe und die Liga zerschieße, aber ich habe zwei Jahre lang fast nie 90 Minuten gespielt. Dann plötzlich alle drei Tage zu spielen, ist erst mal ein Brett.“ Zwar sei „vor meinem Erfolg erst mal wichtig, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind“, so Moukoko, ist aber zuversichtlich: „Ich werde da wieder rauskommen, ich weiß es.“
Das nächste Spiel wäre ein perfekter Zeitpunkt. Es geht ausgerechnet gegen seinen Jugendklub Borussia Dortmund (Dienstag, 21 Uhr). Moukoko wird unter besonderer Beobachtung stehen, aber kann die Partie nutzen, um eine sportliche Wende einzuleiten. Das Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub wird jedenfalls ein emotionaler Moment für den 20-Jährigen, der nach einem fulminanten Saisonstart darauf hofft, dass sein Stern in Kopenhagen wieder aufgeht.