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·15 de julio de 2025
Wie diese Europameisterschaft etliche Rekorde bricht

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·15 de julio de 2025
Dafür, dass sich angeblich niemand für den Fußball der Frauen interessiert (ein gern gelesener Hass-Kommentar unter Postings darüber), löst die aktuell laufende Europameisterschaft in der Schweiz einen ordentlichen Boom aus. Die Berichterstattung hierzulande hat an Fahrt aufgenommen. Den DFB-Frauen und dem ganzen Turnier wird eine gute Bühne geboten. Dokumentationen, exklusive Interviews und Analysen - all das steigert das Interesse und die Freude an dieser Europameisterschaft. Und das lässt sich auch anhand der Zahlen erkennen.
Die Gruppenphase ist abgeschlossen und war nicht nur sportlich ein Erfolg: Die Vorrundenspiele erreichten höhere Einschaltquoten als das noch bei der letzten EM 2022 in England der Fall war. Im Durchschnitt waren das in der ARD 3,93 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, während im ZDF 3,1 Millionen Fans die Spiele verfolgten (zum Vergleich: 2022 schauten in der ARD durchschnittlich 3,2 Millionen Menschen die Vorrundenspiele). Nach einer Anfrage des Evangelischen Pressedienstes lag der Marktanteil im Ersten bei 21,7 Prozent - vor drei Jahren waren das noch 16, 5 Prozent.
Das Spiel mit der höchsten Einschaltquote war der 2:0-Auftaktsieg der DFB-Frauen gegen Polen, wobei es rund 8,37 Millionen Menschen im Ersten vor den Fernseher zog (Marktanteil von 40,7 Prozent). Die deutliche Klatsche gegen Schweden sahen 7,66 Millionen Zuschauer, während den knappen Sieg gegen Dänemark 7,02 Millionen Menschen verfolgten.
Dass sich generell die Frauen-EM großer Beliebtheit erfreut, zeigt der direkte Vergleich mit dem parallel laufenden Männer-Event - der Klub-WM: Am Sonntagabend stieg dort nämlich in den USA das Finale zwischen Chelsea und PSG, das live im Free-TV auf Sat1 gezeigt wurde (1,72 Millionen Zuschauende). Doch die deutliche Mehrheit der Fußballfans entschied sich für das letzte Gruppenspiel der Gruppe D zwischen den Niederlande und Frankreich in der ARD (3,55 Millionen Zuschauende) - wohlgemerkt ohne deutsche Beteiligung. Beide Sportevents mussten sich allerdings der "Traumschiff"-Wiederholung im ZDF geschlagen geben.
Diese Einschaltquoten sind längst nicht nur ein Phänomen in Deutschland. Auch im Austragungsland Schweiz herrscht ein hohes Interesse an der Europameisterschaft. So sahen das Eröffnungsspiel zwischen der Schweizer Nati und Norwegen bis zu 822.000 Zuschauerinnen und Zuschauer (Marktanteil von 65,8 Prozent). Laut Blick erreichten sonst nur Männer-Endrunden oder Roger Federer im Wimbledon-Finale solche Werte. In der Schweiz haben sich die Einschaltquoten in nur drei Jahren sogar verdoppelt - was gewiss auch daran liegen mag, dass das Turnier in ihrem Land stattfindet.
Doch die Spiele der EM locken Fans nicht nur vor die Endgeräte, sondern auch in die Stadien: Laut der UEFA besuchten 461.582 Menschen die 24 Vorrundenspiele, wobei lediglich zwei Partien nicht ausverkauft waren. Die durchschnittliche Besucherzahl lag bei 19.233.
Die DFB-Frauen stellten sogar gleich einen neuen Rekord auf, da beim Sieg der deutschen Elf gegen Dänemark in Basel die höchste Besucherzahl bei einem Gruppenspiel in der Geschichte ohne Beteiligung des Gastgebers gebrochen wurden - 34.165 Fans fanden nämlich ihren Weg in den St. Jakob Park. Das ist keine große Überraschung, wurden schon 50 Tage vor Turnierbeginn mehr Tickets verkauft als noch vor drei Jahren in England. Und noch ein Rekord purzelte: Die Gruppenphase dieser Europameisterschaft ist die am besten besuchte aller Zeiten mit 461.582 Fans, die ihren Weg in die Schweizer Stadien gefunden haben.
Die Bühne für einen K.o.-Showdown ist also bereitet. Die DFB-Frauen müssen allerdings noch bis Samstagabend warten, denn dann erst treffen sie im Viertelfinale auf Frankreich.