Zwischen Genie und Wahnsinn: Warum die Bayern-Maschine ohne Upamecano nicht funktionieren würde | OneFootball

Zwischen Genie und Wahnsinn: Warum die Bayern-Maschine ohne Upamecano nicht funktionieren würde | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: 90min

90min

·6 de octubre de 2025

Zwischen Genie und Wahnsinn: Warum die Bayern-Maschine ohne Upamecano nicht funktionieren würde

Imagen del artículo:Zwischen Genie und Wahnsinn: Warum die Bayern-Maschine ohne Upamecano nicht funktionieren würde

Fragt man in der Kurve des FC Bayern nach Dayot Upamecano, sind die Reaktionen oft gespalten. Für viele ist er das Synonym für den entscheidenden Fehler im großen Spiel, der eine Saison ruinieren kann. Die Erinnerungen an unglückliche Momente, wie einst gegen Manchester City, sind tief im kollektiven Gedächtnis verankert. Und ja, auch in dieser Saison zeigt die Statistik einen groben Upamecano-Schnitzer.Doch diese Fokussierung auf seine Blackouts verdeckt eine unbequeme Wahrheit: Ohne Dayot Upamecano würde der aktuelle Fußball des FC Bayern schlicht nicht funktionieren.

Das Fundament von Kompanys System: Der Fels an der Mittellinie

Die Bayern agieren unter Vincent Kompany mit einer extrem hohen Verteidigungslinie. Das Gegenpressing beginnt tief in der gegnerischen Hälfte, die Abwehrkette schiebt bis an die Mittellinie. Dieses riskante, aber dominante System ist nur durch einen Spielertypen möglich: einen Innenverteidiger mit schier übermenschlicher Geschwindigkeit und Physis, der riesige Räume hinter sich allein verteidigen kann. Genau das ist Dayot Upamecano.


OneFootball Videos


Er ist der Fels in der Brandung, der es dem Rest des Teams überhaupt erst ermöglicht, so hoch zu agieren. Sein Tempo, um Konter abzulaufen, und seine Zweikampfstärke im offenen Feld sind für die Münchner Statik von unschätzbarem Wert. Längst ist er auch mehr als nur ein physisches Phänomen. Mit einer herausragenden Passquote von 93 Prozent und einer stetig wachsenden Rolle im Spielaufbau hat er sich zu einem kompletten Verteidiger entwickelt, der – trotz gelegentlicher Aussetzer – konstant auf hohem Niveau performt.

Der Status als unumstrittene Weltklasse

Was in der oft hitzigen Debatte um ihn untergeht, ist sein unanfechtbarer Status auf internationaler Bühne. Während bei Bayern über seine Fehler diskutiert wird, ist Upamecano in der französischen Nationalmannschaft – einer gefühlten Weltauswahl an Verteidigern – absolut gesetzt. Bei der EM 2024 verpasste er keine einzige Spielminute. Mit 26 Jahren befindet er sich auf dem direkten Weg ins beste Fußballeralter, in dem Erfahrung die jugendliche Fehleranfälligkeit zunehmend ablöst – ein Prozess, der bereits sichtbar ist. Sich in dieser französischen Abwehr-Konkurrenz derart durchzusetzen, ist ein Statement, das seine wahre Klasse unterstreicht.

Der zähe Poker und die drohende Fehleinschätzung

Diese Unverzichtbarkeit weiß auch die Spielerseite. Der Vertrag des Franzosen läuft 2026 aus, und die Verhandlungen gestalten sich schwierig. Berichten zufolge fordert Upamecano ein Gehalt in der Sphäre zwischen Alphonso Davies (ca. 15 Mio. Euro) und Joshua Kimmich (ca. 20 Mio. Euro) sowie eine Ausstiegsklausel. Zudem soll ein Unterschriftsbonus verlangt werden.Top-Klubs wie Real Madrid stehen längst Schlange. Max Eberl bestätigt die zähen Gespräche: "Wir sind auch interessiert, seinen Vertrag zu verlängern. Das dauert sehr, sehr lange." Am Montag legte FCB-Präsident Herbert Hainer nach: "Natürlich hoffen wir, dass Dayot eine lange Zeit bei uns bleibt", erklärte er gegenüber der AZ.

Ein ablösefreier Abgang wäre für die Bayern ein strategisches Desaster. Einen Spieler mit diesem einzigartigen Anforderungsprofil auf dem Transfermarkt zu finden, ist nahezu unmöglich und wäre mit enormen Kosten verbunden. Die gehandelten Alternativen sind entweder selbst teuer, umworben oder passen nicht perfekt ins System.

Imagen del artículo:Zwischen Genie und Wahnsinn: Warum die Bayern-Maschine ohne Upamecano nicht funktionieren würde

Der Fels in Bayerns Defensive / Alex Grimm/GettyImages

Genau hier liegt die Gefahr der öffentlichen und vielleicht auch internen Fehleinschätzung. Natürlich sind die Fehler ärgerlich. Aber die Konzentration auf die wenigen negativen Momente darf nicht den Blick auf die 99 Prozent der Zeit verstellen, in denen Upamecano das System überhaupt erst am Leben hält. Sollte er am Ende ablösefrei bei Real Madrid landen und dort sein volles Potenzial ohne die ganz großen Aussetzer abrufen, wird die Frage in München eine andere sein. Dann heißt es nicht mehr "Schon wieder Upa?", sondern: "Upamecano, einer der besten der Welt – wie konnte Bayern den nur gehen lassen?"

Weitere News zu Bayern:

Ver detalles de la publicación