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·23 septembre 2025
Angespannte Finanzlage beim FC Bayern: Rummenigge war „schockiert“

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·23 septembre 2025
Karl-Heinz Rummenigge hat im Geburtstags-Interview mit der tz über die Zukunft des FC Bayern, seine Rolle im Klub und die finanzielle Ausrichtung des Rekordmeisters gesprochen. Der 69-Jährige deutete dabei an, dass er und Uli Hoeneß ihre Schlüsselpositionen irgendwann abgeben werden – wenn die richtigen Strukturen geschaffen sind.
An diesem Donnerstag wird Karl-Heinz Rummenigge 70. Der langjährige Vorstandschef der Bayern kehrte 2023 aus der Rente zurück und ist seitdem als Aufsichtsrat beim Rekordmeister aktiv. Gemeinsam mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß schaltet sich Rummenigge vor allem bei strategischen Entscheidungen ein. Eigenen Aussagen zufolge wird sich vorerst daran auch nichts verändern.
„Der FC Bayern war immer dann am erfolgreichsten, wenn es Kontinuität an der Spitze gab. Der operative Bereich muss reibungslos funktionieren“, erklärte Rummenigge. Wichtig sei, dass Sportvorstand Max Eberl auch auf die Ratschläge von ihm und Hoeneß höre: „Noch ist nicht alles erledigt, aber wir sind wieder auf dem richtigen Weg.“
Foto: imago images
Auf die Frage, ob er sich einen Rücktritt noch vor seinem 80. Geburtstag vorstellen könne, antwortete Rummenigge klar: „Ich gehe davon aus. Ich weiß nicht, ob es bei Uli und mir gleichzeitig sein wird. Aber irgendwann werden wir sagen: Hier sind die Schlüssel, jetzt muss jemand anderes die Tür aufschließen.“
Rummenigge blickte auch auf seine Rückkehr in den Aufsichtsrat 2023 zurück: „Als ich zurückgetreten bin 2021, schien die Sonne. Wir hatten sieben Titel gewonnen, und die Finanzen waren trotz der COVID-Pandemie in Ordnung. Danach haben wir etwas zu viel Geld ausgegeben, und das müssen wir selbstkritisch sehen.“
Vor zwei Jahren habe er beim Blick in die Bücher „ehrlich gesagt etwas schockiert“ reagiert: „Wenn wir so weitermachen, geraten wir in finanzielle Schwierigkeiten.“
Konkret ging es dabei um das Gehaltsbudget der Münchner, welches nach dem Triple-Gewinn 2020 durch viele kostspielige Vertragsverlängerungen auf über 300 Millionen Euro angestiegen war. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, haben die Bayern vergangenen Sommer einen Sparkurs eingeschlagen und sich unter anderem von Topverdienern wie Kingsley Coman und Thomas Müller getrennt.
Deshalb sei die neue Philosophie klar auf Kostensenkung ausgerichtet. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, den Engländern die Kontrolle über den Transfermarkt zu überlassen. Und übrigens auch nicht den Medien. Wir haben unsere DNA, und die kann man nicht kaufen. Wir werden uns nicht auf diesen Wahnsinn einlassen.“
Mit diesen Worten unterstreicht Rummenigge, dass der FC Bayern trotz wachsender Markt-Dynamik an seinen Grundprinzipien festhalten will – und damit eine klare Gegenposition zu den finanzstarken Premier-League-Klubs einnimmt.