Ex-Weltmeister warnt FC Bayern bei Lennart Karl: "Es geht zu schnell" | OneFootball

Lennart Karl (17) hat am Samstag zum zweiten Mal in Folge für den FC Bayern getroffen. Einige Experten sehen den Youngster bereits als zukünftigen Nationalspieler. Jürgen Kohler (60) trat nun hingegen vorerst auf die Euphoriebremse.

In seiner kicker-Kolumne attestierte Kohler Karl "zwei traumhafte Tore" in den Partien gegen den FC Brügge (4:0) und zuletzt Borussia Mönchengladbach (3:0).

"Doch Vorsicht: Der Hype um ihn ist mir zu groß", schrieb der Weltmeister von 1990. "Ähnlich wie bei Kölns Said El Mala. Es geht alles zu schnell. Damit suggerierst du den Jungs, dass sie schon überragende Spieler wären."

Kohler forderte daher einen "behutsamen" Umgang mit den beiden Jung-Profis, ohne ihnen zugleich den Wind aus den Segeln zu nehmen. Der BVB in seinen Augen immerhin vorgemacht, wie man es nicht tun sollte.

"Lobhudelei und explodierende Marktwerte sind gefährlich. Beispiele wie das von Youssoufa Moukoko zeigen, dass es schnell in die andere Richtung gehen kann", warnte der frühere Verteidiger, der mit Borussia Dortmund zweimal Meister wurde.

El Mala und Karl müssen "variabler werden"

Für ihre weitere Entwicklung sei es für El Mala und Karl nun außerdem wichtig, "variabler und unberechenbarer" zu werden. Erstgenannter "gehe fast immer rechts vorbei, Karl wiederum macht fast alles mit links."

Gegen den BVB zeigte El Mala zunächst aber erneut eine starke Leistung, obwohl er bis zu seiner Auswechslung kontinuierlich abbaute.

"Er braucht, wie jeder junge Spieler, Zeit, um sich an den Rhythmus, die Härte, das Tempo zu gewöhnen und sich dauerhaft im Profifußball zu etablieren", nahm Kohler den Linksaußen in Schutz.

FC Bayern: Kohler ermutigt die Kölner

Die nächste Bewährungschance wartet für El Mala derweil schon am Mittwoch, wenn der 1. FC Köln den FC Bayern im DFB-Pokal empfängt. Obwohl der deutsche Rekordmeister hier der Favorit ist, hält Kohler seinen Ex-Klub übrigens nicht für unbezwingbar.

"Die Bayern tun sich schwer, wenn sie hoch gepresst werden, die Wege zum Tor für Harry Kane weit sind und ihre schnellen Flügel aus dem Spiel genommen werden. Das ist zwar alles andere als einfach, aber möglich", machte der Europameister von 1996 den Kölnern Mut.