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·10 septembre 2025

FC Bayern: Was treibt Uli Hoeneß?

Image de l'article :FC Bayern: Was treibt Uli Hoeneß?

Ich verstehe Uli Hoeneß immer weniger. Im Alter von erst 73 Jahren wirkt der Ex-Manager der Bayern seit einigen Jahren auf mich wie jemand, der nicht wahrhaben will, dass er schon 73 ist. Allen will Hoeneß zeigen, dass er es im Grunde doch am Allerbesten könnte. Mit „es“ meint er „alles“.

Der Aufritt des ehemaligen Bayern-Managers am Sonntag im Sport1-Doppelpass hatte etwas Skurriles. Es war, als würde Gott mit sich selbst sprechen, und wir Gläubige können froh sein, dass er uns zuhören lässt.


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Sportvorstand Max Eberl? Mimimimi. Kann froh sein, dass er unter Chefberater Hoeneß zweiter Manager sein darf. Neuzugang Nicholas Jackson? Wird sich eh nicht richtig durchsetzen. 40 Spiele von Beginn? Wovon träumt der nachts?

Und Ex-Weltfußballer Lothar Matthäus, unbestritten der aktuell beste Fußball-Analyst in Deutschland? Hat immer noch keine Tasse im Schrank. So drückte es Hoeneß meist sinngemäß aus.

Warum es der Mann, der auf ein glänzendes Lebenswerk zurückblickt, nicht bleiben lassen kann, sich auf Kosten anderer zu profilieren, ist für mich nicht nachvollziehbar. Er war Weltmeister, Welt- und Europapokalsieger als Spieler, hat den FC Bayern als Manager zu dem gemacht, was er ist, war Präsident und Aufsichtsratschef des Klubs.

Er hat mir vor 24 (!!!) Jahren in einem Interview erklärt, dass es langsam Zeit sei, Nachfolger aufzubauen. Diese Nachfolger waren zahlreich, sie sitzen vermutlich gerade alle in Wartezimmern von Therapeuten. Alle außer Eberl, dem „ziemlich empfindlichen“ (Hoeneß) Nachnachnachnachfolger.

Heute ist Hoeneß „nur“ Aufsichtsrat und Ehrenpräsident. Aber wenn er redet, halten alle im Verein die Luft an. Nicht, weil jetzt Wahrheit kommt, sondern weil es peinlich werden könnte.

Andere säßen längst zu Hause und würden Ruhe geben. Man nennt es Rente.

Für mich ist Uli Hoeneß eine Legende, die sich hingekniet hat, um den eigenen Sockel zu zerlegen. Wann hört er damit auf? Vermutlich nie. Man nennt das auch: nicht loslassen können. Schade eigentlich.

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