Treffpunkt Betze
·9 mars 2025
FCK-Insights: Zu wenig offensive Durchschlagskraft

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·9 mars 2025
Drei Punkte und vier Tabellenplätze trennten den 1. FC Kaiserslautern vor dem Heimspiel gegen die SV Elversberg. Das Spiel versprach einiges, schließlich stehen beide Mannschaften im oberen Tabellendrittel. Und der fast ausverkaufte Betzenberg wurde in seinen Erwartungen nicht enttäuscht. Die Saarländer lieferten den Roten Teufeln einen leidenschaftlichen Kampf in einem insgesamt ausgeglichenen Spiel, in dem es die Lautrer in ihrer besten Phase verpassten, das 2:0 nachzulegen. Am Ende stand ein verdientes, aber etwas ärgerliches Unentschieden gegen einen Mitkonkurrenten um den Aufstieg.
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Zwar hatten die Roten Teufel mit 48 Prozent Ballbesitz (bundesliga.de) etwas weniger Spielanteile als die Gäste, dennoch hatte man über weite Strecken den Eindruck, dass die Pfälzer das Spiel kontrollierten. Das Team von Horst Steffen, das in der Vorwoche beim 4:0-Sieg gegen Hertha für Furore gesorgt hatte und vor allem offensiv glänzte, kam am Ende nur zu zwei Großchancen (fotmob.com). Das zeigt, dass die Lautrer defensiv gut standen. Aber auch der Gegner in Weiß war defensiv schwer zu knacken, am Ende des Spiels kamen die Pfälzer sogar nur zu einer Großchance (fotmob.com), wobei diese vergebene Riesenchance von Daniel Hanslik, der den Ball wenige Meter vor dem Tor freistehend an die Latte schoss, fast schon eine eigene Kategorie verdient.
Aufgrund der beiden sehr kompakten Defensivreihen war es an diesem Abend umso wichtiger, vor allem die richtige Intensität an den Tag zu legen. Und genau das konnte der FCK in dieser Saison nicht immer zeigen, so wurden nach Niederlagen immer wieder Laufleistung, Kondition und Einsatzbereitschaft kritisiert. Gegen die Elv lieferten die Roten Teufel über 96 Minuten einen intensiven Kampf, in dem der FCK zwar bei der Laufleistung (113,4 km vs. 114 km, bundesliga.de) und der Anzahl der Sprints (214 vs. 243, bundesliga.de) leichte Nachteile hatte, dafür aber bei der Anzahl der gewonnenen Zweikämpfe (110 vs. 100, bundesliga.de) die Nase vorn hatte. Bei den xGoals gab es leichte Vorteile für Elversberg: 1,11 zu 1,7 (bundesliga.de) unterstreichen jedoch den Eindruck einer letztlich verdienten Punkteteilung.
Nach seinem Doppelpack gegen Regensburg hofften die Fans, dass der viel zitierte Knoten bei Torjäger Ragnar Ache geplatzt ist. Und es scheint so. Denn es ist fraglich, ob sich der 26-Jährige seinen herrlichen Schlenzer zur 1:0-Führung nach Vorarbeit von Daniel Hanslik in seinem kleinen Formtief der vergangenen Spiele zugetraut hätte. Ache zeigte, warum er zu den Topspielern der Liga zählt. Denn in einem Spiel, in dem sich die Hausherren schwer taten, ihren Mittelstürmer wirklich in Szene zu setzen, machte er genau das, was einen guten Stürmer auszeichnet: Er nutzte die erste Chance, die sich ihm bot, und brachte sein Team in Führung. Sein Traumtor mit einer Torwahrscheinlichkeit von 9 Prozent (bundesliga.de) zeigt, dass der Deutsch-Ghanaer wieder mächtig Selbstvertrauen hat. Und auch wenn Ache mit 32 Ballaktionen (sofascore.com) aufgrund der guten Defensivleistung der Gäste nicht allzu oft ins Spiel der Lautrer eingebunden wurde, strahlte RA9 stets Torgefahr aus. Jederzeit wirkt es, als könne der Torjäger auch aus dem Nichts treffen. In dieser Verfassung kann Lauterns Nummer 9 zu einem ganz wichtigen Faktor im engen Aufstiegskampf werden.
Im Spiel gegen Elversberg stach vor allem ein Lautrer sichtbar heraus: Leihspieler Tim Breithaupt. Die Nummer 16 zeigte eine unglaublich engagierte und gute Leistung und bewies damit, warum es für die sportlichen Verantwortlichen wichtig war, den defensiven Mittelfeldspieler vom FC Augsburg kurz vor Transferschluss zu verpflichten. Breithaupt lief mit insgesamt 11,7 Kilometern (bundesliga.de) die längste Strecke aller Spieler und gewann starke 14 Zweikämpfe (bundesliga.de), womit er zusammen mit dem Elversberger Petkov die meisten Zweikämpfe aller Spieler gewann. Zudem hatte der 23-Jährige mit 57 Ballkontakten (sofascore.com) die meisten Ballkontakte im FCK-Mittelfeld und agierte neben seiner starken Leistung gegen den Ball auch als Taktgeber im Aufbauspiel der Pfälzer. Mit dieser bärenstarken Leistung hat das ehemalige KSC-Talent einmal mehr seine Bedeutung für die Mannschaft unter Beweis gestellt und eine Leistung geboten, für die man kaum genug lobende Worte finden kann.
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Weitere Statistiken:
Pässe: 389 vs. 378
Passquote: 73% vs. 77%
Torschüsse: 12 vs. 13
Flanken: 13 vs. 4
Zweikampfquote: 54% vs. 46%
Anfangs Team zeigte, dass es sich gegen einen kompakt verteidigenden Gegner schwer tat, Chancen herauszuspielen. Bis auf eine hundertprozentige Torchance von Hanslik und einen weiteren Distanzschuss kamen die Pfälzer kaum zu gefährlichen Torchancen. Zudem muss das Trainerteam den Gegentreffer vom Freitagabend genau analysieren, denn durch Abstimmungsprobleme nach einem langen Ball kassierte man trotz einer guten Phase der Elversberger gewissermaßen aus dem Nichts den Ausgleich und brachte sich damit um den Lohn einer ansonsten starken Defensivleistung. Dennoch ist die defensive Stabilität des FCK erneut positiv hervorzuheben. Die SV Elversberg hat mit Asllani und Damar zwei Ausnahmekönner der Liga in ihren Reihen, die bis auf zwei Torchancen kaum in Erscheinung traten. Diese Abwehrstärke werden die Pfälzer auch in den verbleibenden neun Spieltagen benötigen, um sich in den engen Duellen gegen die Konkurrenz durchsetzen zu können. Ein weiterer Ansatzpunkt für die Trainingswoche könnten einmal mehr die offensiven Standardsituationen sein, denn sämtliche Freistöße sowie die sieben Ecken (kicker.de) brachten keinerlei Gefahr. Über die Ausführung von Standards müssen sich die Verantwortlichen ohnehin Gedanken machen, denn mit Marlon Ritter fehlt in Paderborn einer der Standardschützen gelbgesperrt.
Mit dem Punktgewinn gegen starke Elversberger erhöht der 1. FC Kaiserslautern den Druck auf die Konkurrenz und holt einen wichtigen Punkt, denn in der unglaublich engen Liga kann am Ende jeder Zähler entscheidend sein. Auch wenn man vor allem zu Hause gerne dreifach gepunktet hätte, kann die Mannschaft von Markus Anfang mit der eigenen Leistung zufrieden sein - schließlich blieben die Elversberger in den letzten vier Auswärtsspielen ohne Gegentor. Diese Schwächen, aber auch die zweifellos vorhandenen und letztlich überwiegenden positiven Aspekte des Auftritts gegen die Saarländer gilt es nun für das Trainerteam richtig einzuordnen und aufzuarbeiten, um gegen Paderborn dreifach punkten und ein Ausrufezeichen im Aufstiegskampf setzen zu können.
Quelle: Treffpunkt Betze
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