Fortuna Düsseldorf auf Abstiegsplatz: Trainer Anfang muss die Köpfe erreichen | OneFootball

Fortuna Düsseldorf hat am Sonntag in Elversberg ein Spiel verloren, das sie niemals hätten verlieren dürfen. Die Mannschaft erspielte sich ein klares Chancenplus, traf die Latte, zwang den gegnerischen Torwart zu Glanzparaden – und stand am Ende mit leeren Händen da. Das 0:1 gegen die SVE ist mehr als nur eine Niederlage. Es ist ein Symptom für alles, was bei diesem Verein gerade schiefläuft.

Die nackten Zahlen sprechen eine brutale Sprache: Fortuna Düsseldorf ist auf einem direkten Abstiegsplatz angekommen. Ein Verein mit diesem Anspruch, dieser Infrastruktur, dieser Tradition steht in der Tabelle dort, wo er niemals stehen sollte. Der freie Fall, der sich seit Wochen andeutet, hat nun seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht.

Was in Elversberg passierte, war exemplarisch für die gesamte Saison. Die Mannschaft hatte die Chancen, um das Spiel zu entscheiden. Jesper Daland köpfte an die Latte, Christian Rasmussen und Florent Muslija vergaben aus besten Positionen. Die Fortuna spielte nicht schlecht, sie spielte sogar phasenweise besser als der Gegner. Aber Fußball wird nicht nach Chancenstatistiken entschieden, sondern nach Toren. Und genau da liegt das Problem.

Eine Mannschaft, die so viele hochkarätige Möglichkeiten liegen lässt, hat ein mentales Problem. Sie hat ein Problem mit der Konsequenz, mit der Kaltschnäuzigkeit, mit dem letzten Prozent, das den Unterschied macht. Das ist keine Frage des Könnens, sondern des Kopfes. Und für den Kopf einer Mannschaft ist der Trainer verantwortlich.

Markus Anfang steht unter massivem Druck, und dieser Druck ist berechtigt. Ein Trainer wird nicht nur daran gemessen, ob seine Mannschaft Chancen herausspielt, sondern ob sie Spiele gewinnt. Beides gehört zusammen, und wenn das eine funktioniert und das andere nicht, dann stimmt etwas Grundlegendes nicht.

Die Frage, die sich die Verantwortlichen in Düsseldorf jetzt stellen müssen, ist unbequem, aber unvermeidlich: Kann Markus Anfang diese Mannschaft noch erreichen? Kann er ihr das geben, was ihr offensichtlich fehlt – nämlich die Überzeugung, dass sie Spiele auch dann gewinnen kann, wenn es eng wird?

Elversberg hat gezeigt, wie es geht. Die Saarländer spielten nicht besser, aber sie nutzten ihre Chance. Ein Tor von Otto Stange in der 79. Minute reichte, um drei Punkte einzufahren. Das ist die Effizienz, die Düsseldorf fehlt.