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·17 octobre 2025
Hoeneß denkt an Bayern-Rückzug: „Höre auf, wenn es für den Klub besser ist“

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·17 octobre 2025
Uli Hoeneß hat sich beim Münchener Marketing Kongress offen über seine Rolle beim FC Bayern geäußert – und dabei angedeutet, dass er sich zurückziehen werde, wenn der Verein es wünscht. Der Ehrenpräsident des Rekordmeisters stellte klar, dass er nicht an seinem Posten festhält, sondern handeln würde, sobald es im Sinne des Klubs ist.
„Wenn euch das, was ich mache, nicht mehr passt, dann müsst ihr mir das sagen. Dann gehe ich – und zwar ganz ruhig – auf meinen Berg am Tegernsee“, sagte der 73-Jährige am Donnerstagabend. Damit reagierte Hoeneß auch auf die wiederkehrende Kritik, er und Karl-Heinz Rummenigge würden sich weiterhin zu stark in operative Themen einmischen.
„Es wird ja immer gesagt: Der Rummenigge und der Hoeneß, die quasseln da ständig dazwischen. Das stimmt überhaupt nicht“, betonte Hoeneß entschieden. Er und Rummenigge würden sich nur dann zu Wort melden, „wenn wir das Gefühl haben, der FC Bayern läuft nicht so, wie wir uns das vorstellen“. Läuft es jedoch rund, „halten wir uns zurück“.
Kurios: Bayern-Legende Sepp Maier hat seinem langjährigen Wegbegleiter wenige Stunden zuvor empfohlen, sich beim FC Bayern zurückzuziehen. „Uli, wenn ich dir einen Rat geben darf, hör auf“, sagte der 81-Jährige bei einer Veranstaltung der Allgäuer Zeitung in Nesselwang. Hoeneß könne nicht loslassen, mische sich immer noch in alles beim FC Bayern ein. „Ich weiß nicht, ob er sich damit einen Gefallen tut“, sagte Maier.
Foto: IMAGO
In den vergangenen Wochen hatte der langjährige Bayern-Macher wiederholt für Schlagzeilen gesorgt. Besonders seine Aussagen über Sportvorstand Max Eberl sorgten für Aufsehen. Damals hatte Hoeneß erklärt, er halte Eberl für „ziemlich empfindlich“ und gab ihm öffentlich Ratschläge, künftig früher auf dem Transfermarkt aktiv zu werden – „im Juni und Juli“, wie er süffisant anmerkte.
Auch diese Aussagen hatten intern für Diskussionen gesorgt, doch Hoeneß bleibt bei seiner Haltung: Er sehe sich als jemand, der den Klub mit Rat und Erfahrung unterstützt, aber nicht als Bremser der neuen Führungsriege.
Schon damals hatte er betont, dass er und Rummenigge sich erst dann endgültig zurückziehen würden, „wenn die richtigen Personen an den richtigen Posten sitzen“. Diesen Gedanken bekräftigte der Bayern-Patron nun erneut – und erklärte, dass es sein Ziel sei, die nächste Generation an Verantwortungsträgern im Klub zu stärken.
In seiner Rede zog Hoeneß eine Parallele zu seinem eigenen Familienunternehmen. „Es ist mir gelungen, was der Idealfall für Unternehmer ist – dass man junge Leute ranlässt und sie sich entwickeln lässt“, sagte der Ehrenpräsident mit Blick auf seine Wurstfabrik, die mittlerweile von seinem Sohn Florian Hoeneß geführt wird.
Dabei machte der 73-Jährige deutlich, wie er sich auch die Zukunft des FC Bayern vorstellt: „Sie dürfen Fehler machen. Sie müssen Fragen stellen. Aber wenn sie irgendwann so weit sind, dass sie es können, dann muss man sie auch laufen lassen.“
Hoeneß’ Worte klingen wie ein offenes Bekenntnis zu einem langfristigen Generationswechsel – auch an der Säbener Straße. Der Ehrenpräsident will offenbar dafür sorgen, dass der Übergang in die neue Führungsebene stabil und verantwortungsvoll verläuft.
Uli Hoeneß ist seit November 2019 Ehrenpräsident und seit Dezember 2019 Mitglied des Aufsichtsrats des FC Bayern. Zwischen 1979 und 2009 prägte er als Manager den Verein wie kaum ein anderer und war später Präsident und Aufsichtsratschef.
Nun scheint der Bayern-Patron tatsächlich über den Zeitpunkt nachzudenken, an dem er die Zügel endgültig aus der Hand gibt.