
Vertikalpass
·17 août 2025
Kirmes endet mit dem Kirmes Pokal

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·17 août 2025
Es ist keine neue Erkenntnis: Wer gegen Bayern München etwas holen will, muss seine (wenigen) Chancen nutzen. Der Rekordmeister ist beim 1:2 im Supercup deshalb eine Nummer zu groß. Der VfB überwiegend nicht auf Augenhöhe, statt furchtlos präsentiert sich der Pokalsieger meistens mutlos.
Harry Kane traf nach astreiner Vorlage von Luca Jaquez in der 18. Minute zum 0:1. Nick Woltemade scheitert nach astreiner Vorlage von Deniz Undav aus wenigen Metern an Manuel Neuer (24.). Ist das der Unterschied zwischen 100 und 75 (65, 55, 45) Millionen Ablöse?
Woltemade jedenfalls sichtlich bemüht, aber erneut mit einem unglücklichen Auftritt. Die letzten Wochen scheinen nicht spurlos an ihm vorbei gegangen zu sein. Gleichwohl endete die Trash-Show, zumindest vorerst. Gewohnt selbstbewusst sagte Alexander Wehrle vor dem Spiel: “Nick ist unser Spieler und wird nächste Saison bei uns Fußball spielen. Von daher ist das erledigt. Das weiss auch Bayern München.“
Damit war alles gesagt, nachdem zuvor jeder etwas zum möglichen Wechsel Woltemades geäußert hatte. Nur Karl-Heinz Rummenigge blieb erstaunlich still. Dabei hätte er doch wissen müssen, wie es ist, im Mittelpunkt zu stehen. “He’s the cutest thing in shorts. What’s the secret, what’s the trick? He’s got such a lovely kick!“
Klingt nach Woltemade, so hieß jedoch eine Songzeile aus einem Track von vor 40 Jahren. “Rummenige, Rummenigge all night long: What a man, he’s so strong. He’s so tall, he’s so blond, two long legs, but all beyond.“ Einen Song gibt es noch nicht über Woltemade, aber alles andere: Dramen, Konflikte und ungewöhnliche Wendungen, peinliches Verhalten, dümmliche Aussagen, Leaks, Sehnsucht, Streit, Liebe und Verrat. Gut, dass dies bis zum Winter Sendepause hat. Schön, dass diese Kirmes mit dem Kirmes Pokal endete.
Jeder weiss, daß München unter Vincent Kompany eine konsequente Mannorientierung über den gesamten Platz spielen lässt. Damit kam der VfB in der Vergangenheit gegen andere Mannschaften schon nicht zurecht, so auch im Supercup. Ein strukturiertes Aufbauspiel wurde von München durch das frühe Attackieren verhindert. Der VfB schaffte es viel zu selten, sich nach vorne zu kombinieren. Das einzige Mittel: Lange Bälle auf Woltemade, der jedoch stets Dayot Upemecano oder Jonathan Tah im Rücken hatte. Die sind im Zweikampf so harte Verhandlungspartner wie Wehrle und Fabian Wohlgemuth.
Beim Spielaufbau fehlte es dem VfB an Freilaufverhalten und am Mut, die erste Linie der Münchener zu überspielen. Stuttgart präsentierte sich über weite Strecken des Spiels wie so oft gegen Bayern: bemüht, aber mit viel zu viel Respekt. Obwohl die spielerischen Mittel und die Entschlossenheit fehlten, bekam der VfB seine Chancen, weil die Manndeckung eben auch ihre Tücken hat. Bayern München dagegen hätte das Spiel frühzeitig entscheiden können, Torgelegenheiten dazu hatten sie genug.
Ist der VfB gerüstet für die neue Saison? Es werden auch andere Gegner kommen als Bayern München. Aber es wird auch Teams geben, die ähnlich auftreten. Und dafür kam beim VfB zumindest im Supercup viel zu wenig über außen. Chris Führich scheint nach wie vor seine Form zu suchen, gut, dass Tiago Tomas zum VfB zurück kommt. Jamie Leweling in einer Hybridrolle nicht wirklich effektiv und Deniz Undav blieb sogar oft unsichtbar und ohne Wirkung auf das Offensivspiel. Es fehlte ein Spieler wie Enzo Millot.
Die Defensive machte mit einigen Fehlerchen auch nicht immer den besten Eindruck. Ob der durchbrechende Konrad Lahmer, Serge Gnabry, Leon Goretzka oder Luis Diaz: Sie hatten oft viel zu viel Platz, wurden überhaupt nicht gestresst. Lange kam der VfB nicht in die Zweikämpfe, bis Mitte der ersten Halbzeit beging der VfB lediglich ein Foul.
Trainer und Mannschaft sahen ein gutes Spiel und fühlen sich gut vorbereitet für den Bundesligastart. Ich finde, es gibt noch einige Hausaufgaben zu erledigen bis zum ersten Auswärtsspiel gegen die unbequemen Unioner.
Foto: Daniela Porcelli/Getty Images
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