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·11 octobre 2025

Mehr Laufleistung, weniger Tempo: Die neue Bayern-DNA unter Kompany

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Zehn Spiele, zehn Siege – der FC Bayern hat unter Vincent Kompany einen Traumstart hingelegt. Doch hinter der makellosen Bilanz steckt mehr als nur individuelle Klasse. Neue Statistiken zeigen: Der belgische Coach hat die Münchner in kürzester Zeit körperlich und taktisch auf ein völlig anderes Niveau gehoben.

Laut der offiziellen Bundesliga-Statistik liefen die Bayern in den ersten sechs Spieltagen 736 Kilometer – mehr als jedes andere Team der Liga. Hinzu kommen 4.395 intensive Läufe und 1.112 Sprints – ebenfalls Spitzenwerte. Der Rekordmeister ist unter Kompany zur Laufmaschine geworden.


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Zum Vergleich: Unter Thomas Tuchel waren die Münchner in der Saison 2023/24 noch das laufschwächste Team der Bundesliga, rangierten bei intensiven Läufen und Sprints nur im unteren Mittelfeld.

Vom laufschwächsten zum laufstärksten Team der Bundesliga

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Foto: Getty Images

Kompany hat das Spieltempo nicht über pure Geschwindigkeit, sondern über kollektive Aktivität und Raumkontrolle verändert. Während unter Tuchel Einzelkönner wie Leroy Sané, Kingsley Coman oder Mathys Tel mit explosiven Läufen für Durchbrüche sorgten, setzt Kompany auf mannschaftliche Geschlossenheit – alle laufen, alle arbeiten.

Auffällig: Unter den 50 schnellsten Spielern der Bundesliga taucht kein einziger Bayern-Profi auf. Erst Josip Stanisic belegt mit 34,12 km/h Rang 51. Kein anderer Spitzenklub ist in der Spitze so „langsam“ – doch keiner läuft mehr.

Der Grund: Mit dem Abgang der Sprinter Sané (Galatasaray), Coman (Al-Nassr) und Tel (Tottenham) hat Bayern Tempo verloren, aber Dynamik im Kollektiv gewonnen. Hinzu kommt, dass Alphonso Davies nach seinem Kreuzbandriss weiter im Aufbau ist.

Das neue Erfolgsrezept heißt also: weniger Tempo, mehr Teamfleiß. Statt punktueller Explosivität über Flügelstürmer setzt Kompany auf dauerhafte Intensität – und die trägt Früchte.

Kritik von Hamann: „Kann sich im Frühjahr brutal rächen“

Während die Vereinsführung vom neuen Stil begeistert ist, warnt Ex-Bayern-Star Didi Hamann vor möglichen Spätfolgen. Nach dem 5:1-Sieg in der Champions League gegen Pafos schrieb der Sky-Experte in seiner Kolumne: „Die Bayern sind über 121 Kilometer gelaufen, Pafos 113. Ich weiß nicht, ob das jugendlicher Enthusiasmus ist. Aber solch eine körperlich unnötige Zusatzleistung kann sich im Frühjahr, wenn man seine Kräfte wirklich nötig hat, brutal rächen.“

Kompany hingegen sieht in der neuen Laufkultur einen zentralen Erfolgsfaktor. Das hohe Pressing, das schnelle Umschalten und die permanente Bewegung im Spiel gegen den Ball prägen die Bayern unter ihm stärker als bei jedem seiner Vorgänger.

Ob diese Lauf-Wende am Ende den Unterschied macht, wird sich im Frühjahr zeigen – wenn der Titelkampf in Bundesliga und Champions League in die entscheidende Phase geht. Doch eines ist schon jetzt klar: Vincent Kompany hat die DNA des FC Bayern nachhaltig verändert.

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