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·5 juillet 2025
Müller als Musiala-Ersatz? "Unangenehm"

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·5 juillet 2025
Thomas Müller rollte mit den Augen. „Ich verstehe, dass du die Frage stellst, deswegen sage ich nicht, dass sie geschmacklos ist“, sagte die scheidende Münchner Klub-Ikone nach ihrem 756. und letzten Pflichtspiel für den FC Bayern zu der Mutmaßung, er könnte als Ersatz für Jamal Musiala doch noch etwas länger bleiben. „Es fühlt sich für mich unangenehm an“, bekannte Müller bei DAZN, als er darüber reden sollte. Schließlich hatte es Musiala bei seiner Rückkehr in die Startelf im dramatischen Viertelfinale bei der Klub-WM gegen Paris Saint-Germain (0:2) schwer am Knöchel erwischt. Dem 22-Jährigen, der unglücklich mit Torwart Gianluigi Donnarumma zusammengeprallt war, droht erneut eine lange Pause.
„Es ist brutal bitter“, sagte Joker Müller, „du versuchst da, die Gedanken aufs Spiel zu lenken, aber tust dich schwer, stabil bei der Sache zu bleiben. Es ist nicht so, dass wir wie Roboter nebeneinander leben, sondern wir haben persönliche Beziehungen. Er hat einen harten Leidensweg hinter sich, deswegen wünschen wir ihm gute Besserung.“ Dass er als vorübergehender Ersatz seines „Erben“ noch ein paar Monate dranhängen wird, ist sehr unwahrscheinlich. Stattdessen könnte es Müller in die USA ziehen. Partnerklub Los Angeles FC wirbt intensiv um den 35-Jährigen. „Jeder darf sich wünschen, was er will, dann schaun wir mal, was rauskommt“, sagte Müller.
Seinen jetzt wohl endgültigen Abschied von den Bayern 17 Jahre nach seinem Profidebüt müsse er „erstmal sacken lassen“ und verarbeiten. „Wir waren so fokussiert auf das Weiterkommen“, sagte er, „jetzt fährst du zum Hotel zurück und musst die Koffer packen.“ Überhaupt sei die unglückliche Niederlage „tough, das muss man erst mal schlucken. Es war alles drin, ich hatte immer das Gefühl, wir sind dran. Hinten raus wurde es wild, auch unfair mit den roten Karten, da ging es zu heiß her.“ Ein möglicher Elfmeter zugunsten von Müller wurde nach Videobweis zurückgenommen. Nuno Mendes habe ihn nicht im Gesicht getroffen, gab Müller zu, einen indirekten Freistoß hätte es wegen des Beins auf Kopfhöhe aber geben müssen. „Aber es stand schon 2:0 und es waren noch zwei Minuten zu spielen…“
Foto © AFP/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SID/KEVIN C. COX