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·12 octobre 2025
Türkei: Eklat um Berke Özer! – Unerlaubtes Verlassen des Camps – Spieler-Dementi auf TFF-Erklärung

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·12 octobre 2025
Der türkische Fußballverband TFF erklärte, Berke Özer habe das Trainingslager der A-Nationalmannschaft „auf eigenen Wunsch, ohne Erlaubnis“ verlassen, nachdem er nicht im Kader für das WM-Qualifikationsspiel der Türkei gegen Bulgarien stand. In der Verbandsmeldung wurde der Stellenwert von Disziplin, Respekt und Teamgeist betont: „Die Verantwortung und der Wert des Nationaltrikots stehen über allem.“ Zugleich informierte der TFF über die Nachnominierung von Muhammed Sengezer (RAMS Basaksehir) für den Kader.
Berke Özer widersprach der Darstellung des Verbandes deutlich. Er habe seine Beschwerden vor dem Camp‐Start kommuniziert und angeregt, bei Nichtberücksichtigung den Zeitraum für Regeneration und Behandlung zu nutzen. Nach Gesprächen sei er dennoch ins Lager gereist – „stolz wie immer, das Trikot meines Landes zu tragen“. Als er den Spielkader sah, habe er die vorangegangenen Absprachen als „sinnlos“ empfunden. Um die Moral der Mannschaft nicht zu belasten, habe er die Angelegenheit dem Staff erst nach der Rückkehr nach Istanbul vorgetragen und das Camp anschließend „mit Wissen und Erlaubnis der Trainer und administrativen Teams“ verlassen. Seine Entscheidung richte sich gegen niemanden, betonte Özer, und unterstrich: „Die Nationalmannschaft ist die größte Quelle des Stolzes in meiner Karriere.“
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Der Vorgang legt weniger eine sportliche Grundsatzfrage offen als einen Konflikt in Kommunikation und Erwartungsmanagement. Der Verband pocht auf Prinzipien und Vorbildfunktion des Nationalteams; der Spieler verweist auf Absprachen, medizinische Lage und die Art der öffentlichen Darstellung. Zwischen diesen Polen steht die unmittelbare Turnier- und WM-Quali-Mission, für die geschlossene Abläufe essenziell sind.
Mit der Nachnominierung von Muhammed Sengezer ist die Position organisatorisch besetzt. Inhaltlich aber bleibt die Torwart-Rotation ein sensibles Feld: Konkurrenz belebt die Leistung, verlangt jedoch klare Rollenbilder und verlässliche Kommunikation. Genau hier liegt die Lehre dieses Falls – unabhängig davon, wie die öffentliche Bewertung ausfällt.
Sowohl Verband als auch Spieler setzen auf deutliche Worte. Der TFF erinnert an die Unantastbarkeit des Nationaltrikots, Berke Özer an Fairness und Gleichbehandlung. Für das Team zählt jetzt, die Kontroverse rasch in Arbeitsenergie zu verwandeln – mit Fokus auf die nächsten Aufgaben und ohne Störgeräusche nach außen.