Elfmeter-Zoff beim BVB: Guirassy „mächtig irritiert und sauer“ | OneFootball

Serhou Guirassy ist nach dem Elfmeter-Streit mit Ramy Bensebaini beim 4:4 gegen Juventus offenbar „mächtig irritiert und sauer“. Die öffentliche Degradierung zum Elfmeterschützen Nummer zwei sorgt weiter für Diskussionen beim BVB.

Das 4:4 zwischen Juventus Turin und Borussia Dortmund sorgt nicht nur wegen des spektakulären Spielverlaufs weiter für Schlagzeilen, sondern auch wegen eines Streits auf dem Platz. Im Mittelpunkt stand Serhou Guirassy, der nach einem Foul an Karim Adeyemi und der anschließenden Elfmeter-Szene in einen Disput mit Ramy Bensebaini geriet. Während Bensebaini den Strafstoß übernahm, protestierte Guirassy vehement, was zu einer minutenlangen Diskussion führte, die erst durch das lautstarke Eingreifen von Trainer Niko Kovac beendet wurde.

Kovac versuchte, die Situation öffentlich zu entschärfen: „Ramy hat ihn sicher reingemacht und Serhou hat sich gefreut. Alles ist in Ordnung. Da bleibt auch nichts hängen. Wir sind eine Mannschaft und die beiden verstehen sich sowieso sehr gut. Da gibt’s auch keine Nachwehen.“ Zudem machte er unmissverständlich klar: „Es war klar definiert, dass Ramy den Elfmeter schießen soll.“

Trotz der öffentlichen Beschwichtigung berichtet Sky, dass hinter den Kulissen noch Gespräche zwischen Kovac, Sportdirektor Sebastian Kehl und Guirassy stattfanden. Demnach sei der Stürmer „nach wie vor mächtig irritiert und sauer“ über seine Degradierung zum Elfmeterschützen Nummer zwei.

Öffentliche Degradierung von BVB-Torjäger Guirassy stößt auf Kritik

Der Ärger rührt nicht zuletzt daher, dass Guirassy bereits am ersten Spieltag gegen den FC St. Pauli seinen dritten Fehlschuss beim zwölften Elfmeter für den BVB verschossen hatte. Bensebaini hingegen glänzte vor seiner Zeit in Dortmund als absolut sicherer Schütze bei Borussia Mönchengladbach.

Sky Sport-Reporter Patrick Berger kommentierte die Szene nach dem Spiel: „Ich fand die ganze Szene, muss ich sagen, extrem peinlich. Ich fand sie sogar verstörend.“ Die öffentliche Degradierung stößt auch bei Experten auf Kritik. TV-Experte Mario Basler bezeichnete sie als „ein Fehler“ und verwies darauf, dass bei anderen Top-Klubs Spieler wie Kylian Mbappé oder Erling Haaland trotz Fehlversuchen weiterhin das Vertrauen genießen.

Die Entscheidung von Niko Kovac, seinen Top-Angreifer öffentlich zu entmachten, demonstriert zwar Autorität, birgt aber die Gefahr, das Vertrauensverhältnis zu Serhou Guirassy nachhaltig zu belasten.