come-on-fc.com
·13 Desember 2025
Emotionalstes Duell der Liga? Der 1. FC Köln gegen Leverkusen und die Sache mit den Platzverweisen

In partnership with
Yahoo sportscome-on-fc.com
·13 Desember 2025


Simon Bartsch
13 Dezember, 2025
Die Partien der Kölner gegen die Nachbarn vom Rhein sind berüchtigt. Vor allem in einer Hinsicht rangieren die Begegnungen auf Platz eins beim 1. FC Köln: Gegen Leverkusen gab es die meisten Platzverweise der FC-Geschichte.

Jan Thielmann sah Rot gegen Leverkusen
Wir wollen weiter wachsen. Folgt uns auf Instagram und Facebook. Unter den jeweils ersten 5000 Instagram und 5000 Facebook Followern verlost come-on-fc.com je einen Gutschein im Wert von 50 Euro für den FC Fanshop. ** Zu den Teilnahmebedingungen und come-on-fc.com.
Ihr wollt immer aktuell informiert sein? Folgt dem WhatsApp-Kanal von come-on-fc.com.



Wenn Jan Thielmann am Samstagabend gegen Bayer Leverkusen auf dem Platz steht, wird es sein zehntes Duell gegen die Werkself sein. Am Mittwoch erklärte das Kölner Eigengewächs, dass es sich gar nicht mehr so ganz genau an sein erstes Spiel gegen Leverkusen erinnern könne. Es war das Debüt des heute 23-Jährigen, des zweitdienstältesten FC-Profis nach Florian Kainz. „Bei einem Debüt ist man natürlich aufgeregt. Das war schon ein bisschen Reizüberflutung. Aber rückwirkend muss man sagen, dass es ein schönes Erlebnis war. Es hat einfach Spaß gemacht“, sagte Thielmann. Es folgten weitere, insgesamt drei Siege, das bittere Pokal-Aus zu Beginn des Jahres, Spiele, bei denen die Bilder dann doch noch präsent sein dürften. Und vermutlich wird sich Thielmann auch an das letzte Ligaspiel gegen Leverkusen erinnern.
Denn sein Arbeitstag dauerte gerade einmal 14 Minuten. Der Kölner war Granit Xhaka in die Beine gelaufen. Xhaka beschwerte sich so lautstark, dass Schiedsrichter Tobias Stieler sich die Szene noch einmal ansah und Thielmann daraufhin die vertretbare Rote Karte zeigte, die es ohne Xhakas-Schimpftirade so nicht gegeben hätte. Thielmann reiht sich damit in eine lange Liste von Platzverweisen im Nachbarschaftsduell ein. Denn während das eigentliche Derby gegen Borussia Mönchengladbach gefühlt die prestigereichere Partie ist, scheint das Nachbarschaftsduell dann die deutlich emotionalere Begegnung zu sein. In den bisherigen 72 Bundesliga-Begegnungen zwischen den beiden Nachbarn gab es erstaunliche 21 Platzverweise. Elf davon kassierten die Kölner.
Gegen keinen anderen Bundesligisten flogen Geißböcke so oft vom Platz. Auch nicht gegen Gladbach. Da kassierten FC-Spieler in den bisherigen 99 Ligaspielen sechs Platzverweise, gegen Düsseldorf bis heute nur einen. „Ein Derby ist kein normales Ligaspiel – medial, sozial und emotional wird es aufgeladen. Spieler erleben es daher als besondere Herausforderung. Diese Wahrnehmung kann leistungssteigernd wirken, aber auch zusätzlichen Druck erzeugen – je nach individueller Coping-Strategie und Persönlichkeit“, erklärte der sportpsychologische Berater Thorsten Loch come-on-fc.com. „Wenn zehntausende Fans gleichzeitig schreien, jubeln oder pfeifen, überträgt sich das messbar auf die Spieler – über Körpersprache, Mimik, Lautstärke und die physiologische Erregung im Körper.“
Und das beruht natürlich auf Gegenseitigkeit. Bei Thielmanns Debüt im Dezember 2019 flogen gleich zwei Leverkusener vom Platz. Zunächst sah Aleksandar Dragovic die Gelb-Rote Karte, später Leon Bailey die Rote Karte. Auch deswegen setzte sich der FC 2:0 durch. Ein Spiel zuvor gewannen die Geißböcke ebenfalls 2:0, Lucas Alario ging vorab zum Duschen. Unvergessen auch der 4:1-Erfolg der Kölner in Leverkusen 2011. André Schürrle sah in der Nachspielzeit den roten Karton. Dabei hatten die Leverkusener Verantwortlichen zu Beginn des Spiels Rot für Lukas Podolski nach einem Foul eben an dem Nationalmannschaftskollegen gefordert. Auf Kölner Seite mussten unter anderem Maniche, Jens Keller und Alpay Özalan frühzeitig vom Platz.
Die wohl kurioseste Rote Karte des Nachbarschaftsduell erhielt Toni Polster – zumindest der Nachgang war kurios. 1993 sah der Österreicher nach einem harten Foulspiel an Paulo Sergio den Roten Karton. Der FC wollte die Strafe so nicht hinnehmen. Bei der anschließenden Verhandlung vorm Sportgericht in Frankfurt wollten die Kölner Funktionäre anhand eines Sendemittschnitts von „ran“ Polsters Strafe reduzieren lassen. Doch auf dem mitgebrachten Video befand sich ein Konzert der Bläck Fööss, wie die Anwesenden der Anhörung feststellen mussten. Am Samstag soll die Liste aus Kölner Sicht sicher nicht fortgeführt werden. Dann schon lieber die Liste der Underdog-Siege. Schiedsrichter der Partie ist Harm Osmers und der hat in den neun Spielen mit dem FC schon vier Spieler vom Platz gestellt.









































