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·27 November 2024
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Der FC Bayern bekam es am Dienstag mit Paris Saint-Germain zu tun. Es herrschte ein wenig Druck in der Champions League, schließlich gab es vorher nu zwei Siege aus vier Spielen und gerade in Barcelona tat sich die Abwehr des Rekordmeisters sehr schwer.
Jenes Spiel bei den Katalanen war bis zum Auftritt gegen PSG das letzte, in dem der FC Bayern ein Gegentor kassierte. Die Spielweise veränderte sich ein wenig, durchaus noch riskant, aber mit etwas mehr Absicherung. Die Zu-Null-Serie wurde am Dienstag fortgesetzt. Und das ist ein gutes Zeichen.
Vor dem Spiel gegen PSG war klar: Der FC Bayern muss gewinnen, wenn er unter die Top-8 in der Champions League will. Damit würde man sich nämlich eine Runde vor dem Achtelfinale sparen. Zwei Siege, zwei Niederlagen: So lautete die Bilanz vor dem Duell mit dem französischen Branchenprimus. Druck war also schon ein wenig vorhanden in diesem Heimspiel. Der 1:0-Erfolg in der heimischen Allianz Arena bedeutete einen Sprung in der Tabelle, die vorderen Plätze rückten dadurch deutlich näher. Feyenoord, Shakhtar und Slovan Bratislava heißen die verbleibenden Gegner, hier sollten neun Punkte, also 18 insgesamt, möglich sein.
Doch zurück zum Spiel. Es war eine sehr ordentliche Leistung des FC Bayern, aber kein absolutes Topspiel des Rekordmeisters. Offensiv gab es einige Momente, in denen die letzten Präzision fehlte, defensiv sorgten einige Ballverluste für knifflige Momente. Im Endeffekt lag Bayern aber bei allen Statistiken vorne, spielte schon vor dem Dembele-Platzverweis mehr Pässe als der Gegner, hatte mehr Ballbesitz, lief und sprintete mehr, gewann mehr Zweikämpfe, hatte am Ende auch einen deutlich besseren xG-Wert.
Das ist auch deswegen erwähnenswert, weil PSG bisher in der Königsklasse deutlich schlechter abschnitt als es die Statistiken vermuten ließen. Diesmal wurde der französische Topklub aber nicht nur geschlagen, sondern auch verdient bezwungen. Für den FC Bayern war es nicht nur ein wichtiger Sieg, sondern auch ein Zeichen: Selbst gegen bessere europäische Teams ist es möglich, ein Spiel zu gewinnen ohne an das absolute Maximum gehen zu müssen.
Die noch größere Erkenntnis war, dass die Defensive den nächsten Stresstest bestanden hat. Es war das siebte Spiel in Folge, das ohne Gegentor gewonnen wurde. Bisher waren allerdings nur wenige sehr starke Gegner dabei. Das änderte sich am Dienstag, als ein PSG mit Ousmane Dembele, Warren Zaire-Emery und Bradley Barcola in der Arena auftauchte. Das sind nämlich Spieler, die prädestiniert dafür sind, gegen eine hohe Kette zu spielen. Zwei der schnellsten Außenverteidiger der Welt zu haben, ist da auch hilfreich – und die hatten die Franzosen in der Startelf.
(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)
Den Bayern war das gelinde gesagt relativ egal. Sie spulten ihr Pensum ab, waren vor allem im Gegenpressing sehr griffig und clever. So konnten auch die kleinen Fehler, die gemacht wurden, ausgebügelt werden. Es scheint wie eine neue Normalität zu sein, dass man nicht mehr das Gefühl hat, aus jedem schnellen Umschalten des Gegners könne sofort große Torgefahr entstehen. Das Pensum, das Spieler wie Dayot Upamcano und Min-jae Kim, der auch noch das Siegtor köpfte, abspulen, ist immens. Zumal mögliche Rotationsoptionen wie Hiroki Ito bisher gänzlich fehlten. Bayern kann nicht nur Spektakel, sondern auch Fußball arbeiten. Und das erfolgreich.
Somit wurde der PSG-Stresstest in doppelter Hinsicht bestanden. Bayern siegte unter Druck, die Defensive blieb stabil, auch gegen ein konterstarkes Team, ließ weniger als ein erwartetes Gegentor zu. Über die Unsauberkeiten in Überzahl wird zu reden sein, aber bisher hat Vincent Kompany nach jedem Spiel Erkenntnisse gesammelt und Lösungen gefunden. Wer sich indes darüber echauffiert, dass es nicht in jedem Spiel vier, fünf Tore zu bestaunen gibt, dem sei gesagt: Die Saison ist sehr lang. Für die aktuelle Phase mit nahezu immer vier oder fünf verletzten Spielern sind Leistungen und Resultate in jedem Fall sehr zufriedenstellend.
(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)
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