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·14 September 2025
Geburtstag einer Legende: Wie gut war eigentlich Günter Netzer?

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·14 September 2025
Günter Netzer erblickte am 14. September 1944 in Mönchengladbach das Licht der Welt. Damals war noch nicht klar, wie bedeutungsvoll dieser Name für die deutsche Sportgeschichte werden sollte. Netzer entwickelte sich zu einem der besten Fußballer in der Geschichte des fußballverrückten Deutschlands und wurde zum Idol einer ganzen Generation. Der rebellische Freigeist begeisterte die Massen und machte Borussia Mönchengladbach zu einem ganz großen Verein. Heute feiert die Legende ihren 81. Geburtstag. Grund genug, auf die beeindruckende Karriere von Günter Netzer zu blicken.
Der hochveranlagte Blondschopf schloss sich im Sommer 1963 der Jugend des 1. FC Mönchengladbach an und stieg bei den Fohlen in den folgenden Jahren zum Bundesliga-Superstar auf. Bis 1973 war er in Gladbach unter Vertrag, absolvierte 358 Pflichtspiele, in denen er 137 Tore erzielte und 75 Vorlagen beisteuerte. Mit der Gladbacher Borussia gewann er zweimal die deutsche Meisterschaft, einmal den DFB-Pokal und gilt noch heute als Gesicht der wohl glorreichsten Zeit der Borussen.
Schillernder Fußball-Star mit Liebe zu edlen Autos: Günter Netzer / United Archives/GettyImages
Netzer war neben seiner eleganten Spielweise und seines damals eher innovativen und häufig extravaganten Lebensstils quasi der Pop-Star des deutschen Fußballs und diente vielen jungen Menschen damals nicht nur sportlich als großes Vorbild. Netzer hatte schon in jungen Jahren ein großes Selbstbewusstsein und klare Vorstellungen davon, wie er seine Karriere bestreiten wollte. Das brachte ihm an manchen Ecken auch den Titel "Rebell am Ball” ein. Der einstige offensive Mittelfeldspieler zog zahlreiche Fußballfans in seinen Bann und viele wollten ihrem Idol nacheifern. Davon profitierte auch Borussia Mönchengladbach die durch Netzer an großer Beliebtheit zugewannen. Noch heute sagen viele Fohlen-Fans, dass sie damals durch Netzer Gladbach-Anhänger wurden.
Günter Netzer im Trikot von Real Madrid / Keystone/GettyImages
Im Sommer 1973 wechselte Günter Netzer als erster Deutscher zum damals schon gigantischen Real Madrid. Auch im blütenweißen Fußball-Ballett der Königlichen konnte er große Erfolge feiern - erreichte aber nie einen vergleichbaren Stellenwert wie er ihn in Gladbach hatte und noch heute hat. Netzer gewann in seinen drei Spielzeiten bei Real je zwei spanische Meistertitel und Pokalsiege. In 100 Einsätzen für die Madrilenen ging Netzer 13 Mal als Torschütze in die Statistik ein, bereitete aber nur ein Tor vor (Quelle: transfermarkt.de).Im Sommer 1976 verabschiedete sich Netzer von Real Madrid und schloss sich zum Karriereende den Grasshopper Zürich in der Schweiz an. In 36 Spielen traf er dreimal.
Auch in der deutschen Nationalmannschaft war Netzer eine Zeit lang Star-Spieler und genoss große Bedeutung für die DFB-Auswahl. In 37 Länderspielen erzielte er sechs Tore und gewann mit der Nationalelf die Europameisterschaft 1972 sowie die Weltmeisterschaft 1974. Im Nationalteam stand Netzer dennoch immer etwas im Schatten der großen Stars des FC Bayern München, beispielsweise Franz Beckenbauer. Beim EM-Finale 1972 stand er noch in der Startelf der DFB-Auswahl, die mit 3:0 gegen die Sowjetunion gewann. Bei der WM1974 hingegen spielte Netzer keine Rolle. Im gesamten Turnierverlauf kam er damals nur im Spiel gegen die DDR zum Einsatz. Dennoch durfte auch er sich nach dem Finalsieg über die Niederlande am Ende Weltmeister nennen - wenngleich er sich damals nicht wie ein Weltmeister fühlte.
Der "King vom Bökelberg“ wechselte sich im DFB-Pokalfinale 1973 gegen den Erzrivalen 1. FC Köln beim Stand von 1:1 in der Unterbrechung vor der Verlängerung kurzerhand selbst ein, obwohl er zunächst das gesamte Spiel über auf der Bank gesessen hatte. Netzer überging in seinem letzten Spiel für Gladbach den Trainer Hennes Weisweiler und entschied das Finale kurz nach Wiederanpfiff mit dem Treffer zum 2:1-Erfolg gegen die Rivalen vom Rhein. Damit machte sich der einstige Fußball-Rebell unsterblich und verabschiedete sich auf für ihn passende Art und Weise nach Madrid.
Die 90min-Redaktion wünscht Günter Netzer alles Gute und einen schönen Geburtstag!
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