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·18 Juli 2025
Investoren-Deal bei 1860 München geplatzt: Ismaik bleibt doch

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·18 Juli 2025
Überraschende Wende beim TSV 1860 München: Eigentlich hatte Investor Hasan Ismaik seine Anteile vor zwei Wochen an eine Schweizer Familienholding verkauft, doch wie am Freitag bekanntwurde, ist der Deal geplatzt. Stattdessen bleibt Ismaik weiterhin an Bord.
Ursprünglich bereits in der letzten Woche, spätestens aber in den nächsten Tagen sollte der Investorendeal final über die Bühne gehen. Nun ist klar: daraus wird nichts. "Ich bleibe bei 1860 München", verkündete Ismaik am Freitag über seine Social-Media-Kanäle. "Ich habe immer betont, dass ich meine Anteile nur in verlässliche und verantwortungsvolle Hände geben werde." Nachdem er sich intensiv mit der aktuellen Situation beschäftigt habe, "musste ich feststellen: Ein Rückzug meinerseits würde dem TSV 1860 nicht helfen – im Gegenteil. Aus diesem Grund habe ich entschieden, den angestoßenen Verkaufsprozess sofort zu stoppen".
Der Jordanier schießt zudem gegen das Ex-Präsidium, mit dem er stetig im Streit stand: "Robert Reisinger und Karl-Christian Bay haben euch getäuscht. Ihr Ziel war es, sich mit meinem vermeintlichen Abgang einen sauberen Abschluss zu verschaffen – um sich selbst als Retter zu inszenieren. Das hat mit ehrlicher Vereinsführung nichts zu tun."
Er werde nun das Gespräch Neu-Präsident Gernot Mang suchen. "Gemeinsam wollen wir Lösungen für das Grünwalder Stadion und die Turnhalle erarbeiten. Unser Fokus gilt der Mannschaft: Sie hat das Potenzial, eine sehr erfolgreiche Saison zu spielen." Der Jordanier weiter: "Ich unterstütze alle, die sich mit Herz und Verstand für unseren Verein engagieren. Und auch den Fans, die mich kritisch sehen, reiche ich – wie schon in der Vergangenheit – die Hand zur Versöhnung."
Noch Anfang Juli, als der Investorendeal trotz noch nicht erfolgter Finalisierung bereits verkündet worden war, hatte Ismaik von einer "wunderbare Erfolgsgeschichte" gesprochen, 1860 schuldenfrei zu hinterlassen. "Ich freue mich sehr, das Staffelholz an jemanden zu übergeben, der dem Verein derart helfen kann. Ich habe keine Zweifel, dass der TSV 1860 bei meinem Nachfolger in guten Händen ist. Es ist ein großer Verein mit tollen Menschen und ich freue mich – jetzt als ganz normaler Fan – auf seine Zukunft."
Nun wird der Jordanier diese weiterhin mitgestalten. Ismaik war 2011, als der Verein kurz vor der Insolvenz stand, bei den Löwen eingestiegen und hatte für 18 Millionen Euro 60 Prozent der Anteile an der 1860 GmbH & Co. KgaA gekauft. Seitdem hat der Unternehmer nach eigenen Angaben rund 65 Millionen Euro in den TSV investiert – ohne den ganz großen Erfolg. In der neuen Saison soll nun der langersehnte Aufstieg in die 2. Liga gelingen.
Das Präsidium des Vereins kritisiert in einer am Freitagnachmittag verschickten Pressemitteilung indes den Zeitpunkt der Veröffentlichung zum Verkauf der Anteile und bezeichnet diesen als "deutlich verfrüht". In den Verkaufsprozess sei das Präsidium anschließend "trotz mehrfachen Angebots" nicht eingebunden gewesen. "Diesen Umstand mussten wir so akzeptieren." Weiter heißt es: "Weshalb Transaktionen derartiger Größenordnung und Tragweite scheitern, kann viele verschiedene Gründe haben. Das Präsidium wird sich hierbei an keinerlei Spekulation oder gar Schuldzuweisung beteiligen. Wir finden nun die Gesellschafterkonstellation genauso vor, wie wir sie bis kurz vor unserer Wahl erwartet hatten."
Das Präsidium sei bereits mit Ismaik in Kontakt und werde ihn zeitnah persönlich treffen, um die notwendigen Schritte für die Zukunft des TSV 1860 München konstruktiv zu besprechen. Auf den sportlichen Bereich hätten die jüngsten Ereignisse keinen Einfluss. "Wir haben nach wie vor eine erfolgshungrige und hervorragend aufgestellte erste Mannschaft, die es zu unterstützen gilt. Lasst uns also die Aufbruchsstimmung im Verein weiterleben und die Mannschaft spüren, dass wir bedingungslos hinter ihr stehen", so die Botschaft.
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