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·18 Desember 2025

Nach dem UEFA-Urteil bleibt nur ein Wort für die Bayern-Ultras: vereinsschädigend

Gambar artikel:Nach dem UEFA-Urteil bleibt nur ein Wort für die Bayern-Ultras: vereinsschädigend

Das haben sie nun davon. Bayern München muss sein Europacup-Heimspiel gegen Union Saint-Gilloise (21. Januar) vor einer teilweise leeren Südkurve austragen. Die UEFA sperrt die Blöcke 111 bis 114 im Unterrang der Allianz-Arena – als direkte Reaktion auf den massiven Pyrotechnik-Einsatz beim Heimspiel gegen Sporting Lissabon in der Champions League. Was wie eine formale Sanktion klingt, ist in Wahrheit ein tiefer Einschnitt ins Selbstverständnis des FC Bayern.

Denn die Südkurve ist mehr als Beton, Stufen und Fahnen. Sie ist das emotionale Zentrum dieses Klubs. Oder besser: sie war es.


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Hinzu kommt eine Bewährungsstrafe, die es in sich hat. Zwei Jahre. Sollte es in dieser Zeit erneut zu einer Pyro-Show kommen – egal ob in der Allianz-Arena oder anderswo – wird die gesamte Südkurve gesperrt. Komplett. Ohne Wenn und Aber.

Wer das auf die leichte Schulter nimmt, verkennt die Tragweite dieses Urteils. Die UEFA hat die Geduld verloren. Und sie hat unmissverständlich klargemacht, wer den Preis zahlt: nicht die Ultras allein, sondern der Verein.

Mir fällt zu diesem Verhalten nur ein einziges Wort ein: vereinsschädigend.

Wenn Fan-Kultur zur Selbstbeschädigung wird

Dabei dachte man lange, Fans – gerade Ultras – wollten genau das Gegenteil: ihren Klub schützen, unterstützen, verteidigen. Bei den Bayern-Ultras scheint das offenbar nicht mehr der Fall zu sein. Pyrotechnik wird hier nicht aus Unwissen gezündet, sondern trotz besserem Wissen. Jeder weiß, wie rigoros die UEFA reagiert. Jeder kennt die Kettenreaktion aus Strafen, Bewährung, Eskalation. Und trotzdem wird weitergemacht.

Das ist keine Rebellion mehr. Das ist Sturheit. Und Sturheit hilft niemandem – schon gar nicht einem Verein, der sportlich um jeden Vorteil kämpfen muss.

Die Bayern verlieren durch diese Strafen nicht nur Geld und Plätze auf der Tribüne. Sie verlieren Atmosphäre. Rückhalt. Wucht. Wer glaubt, das spiele auf internationalem Niveau keine Rolle, hat Champions-League-Abende nie verstanden. Genau darüber wird seit Jahren auch in der Fankultur-Debatte gestritten, wo regelmäßig die Grenzen zwischen Leidenschaft und Verantwortung diskutiert werden.

Die Ultras entscheiden – gegen den Verein

Besonders bitter: Niemand zwingt die Ultras zu diesem Kurs. Es ist eine bewusste Entscheidung. Gegen Vernunft. Gegen Dialog. Gegen den eigenen Klub. Die UEFA-Urteile sind seit Jahren vorhersehbar, dokumentiert und transparent. Es gibt keine Grauzone mehr, keine Ausreden.

Und doch verhalten sich Teile der Szene so, als sei das alles ein fremdes Problem. Als ginge es um Symbolpolitik statt um reale Konsequenzen. Dabei trifft es am Ende genau die, die angeblich geschützt werden sollen: die Mannschaft, den Verein, die Fans, die einfach Fußball sehen wollen – mit voller Kurve.

Die UEFA interessiert keine Fan-Romantik. Sie urteilt nach Aktenlage. Und die ist nach jeder Pyro-Aktion dicker geworden. Wer das ignoriert, handelt nicht mutig, sondern verantwortungslos. Die rechtliche Grundlage dafür ist öffentlich einsehbar.

Bayern muss sich diese Ultras nicht schönreden

Der FC Bayern steht nun vor einer unbequemen Wahrheit: Nicht jede lautstarke Unterstützung ist automatisch positiv. Nicht jede Choreografie ist ein Geschenk. Und nicht jede Ultra-Aktion dient dem Klub. Wer dem Verein wissentlich schadet, darf sich nicht hinter dem Wort „Fankultur“ verstecken.

Emotionen gehören zum Fußball. Pyrotechnik in diesem Kontext gehört zur Problematik. Das UEFA-Urteil ist deshalb nicht hart – es ist folgerichtig. Und es ist eine Warnung. Die Frage ist nur, wer sie endlich ernst nimmt.

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