TSG Hoffenheim
·27 November 2024
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·27 November 2024
Tobias Nubbemeyer wollte "ein Ergebnis", er hat es bekommen. Vor den Augen von Trainer-Legende Guy Roux gewann die TSG Hoffenheim das Drittrunden Hinspiel in der UEFA Youth League bei AJ Auxerre eine leidenschaftlich geführte Partie mit 2:1 (2:0). Das Rückspiel im Dietmar-Hopp-Stadion steigt am 11. Dezember und verspricht jede Menge Spannung.
In und um Auxerre hängen die Ortsschilder in diesen Tagen verkehrt herum. Grund dafür ist die Unzufriedenheit der Landwirte mit der Regierung Macron, die sie ausgerechnet am Mittwoch mit Protesten zum Ausdruck brachten. Doch die Traktoren, mit denen sie den Verkehr auf den Einfahrtsstraßen nach Auxerre stören wollten, konnten dem von Nico Bauer gesteuerten TSG-Bus nichts anhaben, der pünktlich am Stadion Abbé Deschamps einrollte.
Pünktlich zum Anpfiff setzte ein Nieselregen ein, der mit zunehmender Spieldauer stärker wurde. Die Nubbemeyer-Elf versuchte sich mit einer Anstoßvariante wie im American Football: Sieben Hoffenheimer standen beim „Kickoff“ auf der Mittellinie und rannten dem weit nach vorne geschlagenen Ball hinterher – ohne Erfolg.
Auf dem Spielberichtsbogen der UEFA war das Spielsystem der Hausherren als 4-1-4-1 ausgewiesen, in Wahrheit entpuppte es sich als ein 5-3-2, und die beiden Sturmspitzen sorgten nach 90 Sekunden für die erste „Hundertprozentige“. Ben Viadere standen bei der flachen Hereingabe auf den langen Pfosten frei, das 1:0 schien nur noch Formsache – bis TSG-Schlussmann Benjamin Lade angeflogen kam und stark zur Ecke klärte.
Die TSG tat sich in den ersten 20 Minuten schwer, sich vom Druck der Hausherren zu befreien und in den Strafraum vorzudrängen. Ein Bogenlampenkopfball von Marlon Faß war die erste Prüfung für AJA-Keeper Maxime Debove (19.), doch weitere sollten nun folgen. Zunächst aber war noch einmal Lade zur Stelle, nachdem Viadere Sturmpartner Tony Mendy auf die Reise geschickt hatte (25.).
Nun kamen die Kraichgauer besser ins Spiel. Leo Krasniqi und Blessing Makanda tasteten sich über die Flügel nach und nach nach vorne, und nach 34 Minuten klingelte es im Kasten der Heim-Elf. Zidan Tairi hatte einen gescheiten Pass auf Makanda gespielt, dessen scharfe Hereingabe Marlon Faß aus elf Metern gegen die Laufrichtung Deboves in die rechte Ecke schob. Es war das erste Youth-League-Tor des Angreifers.
Nun hatten die Blauen Oberwasser – und legten noch vor der Pause nach. Faß, der immer wieder die Bälle festmachte, legte mit dem Rücken zum Tor quer auf Makanda und der zimmerte das Spielgerät humorbefreit unter die Latte (44.). Nubbemeyers Marschroute, aus einer stabilen Defensive heraus ein gutes Ergebnis zu erzielen, schien aufzugehen.
Auxerre kam mit Wut aus dem Bauch von der Pausenbesprechung zurück. Diesmal dauerte es nur 35 Sekunden, bis Lade – diesmal gegen Mendy – seine Reflexe zeigen durfte. Aber es war offensichtlich: Das Team von Coach Jérémy Spender wollte sich dem Deutschen Meister nicht geschlagen geben.
Nach einer knappen Stunde deutete der Unparteiische schließlich auf den Elfmeterpunkt, weil Kapitän Hennes Behrens aus kurzer Distanz an die Hand geschossen worden war. Proteste vergebens, Guillaume Balzanet verkürzte für AJA auf 1:2 (59.).
Die Bemühungen der Franzosen wurden nun wütender. Immer öfter versuchten sie aus der Distanz, hin und wieder auch mit der Brechstange. Aber die Hoffenheimer hielten alle erlaubten Körperteile hin und verteidigten leidenschaftlich. Als der eingewechselte Rayan Mandengue über links durchbrach, hielt Lade den Fuß an den kurzen Pfosten (86.). In der Nachspielzeit klärte Luca Erlein den auf das leere Tor zurollenden Ball vor dem heraneilenden Aaron Issumo zur Ecke. Es war hitzig. Aber es blieb beim 2:1.
AJ Auxerre – TSG Hoffenheim 1:2 (0:2)Auxerre: Debove – Balzanet (84. Issumo), Legros, Muzungu, Mary (84. Daviadze), Viadere (74. Mandengue), Jabateh, Seha, Matondo, Mendy (84. Mathurin), Zaddy (74. Devernois).Hoffenheim: Lade – Strobl, Behrens, Erlein, Spranger (88. Sherlock), Daǧdeviren, Makanda (90.+2 Onos), Wähling, Faß (90.+2 Fields), Tairi, Krasniqi (70. Honajzer).Tore: 0:1 Faß (34.), 0:2 Makanda (44.), 1:2 Balzanet (59., Strafstoß). Zuschauer: 2.500. Schiedsrichter: Mervan Bejtullahu (Kosovo). Karten: Gelb für Mendy / Wähling, Krasniqi, Strobl, Onos.