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·25 September 2025
„Unendlich dankbar“: Hoeneß würdigt Bayern-Retter Rummenigge

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·25 September 2025
Karl-Heinz Rummenigge zählt zu den prägenden Figuren in der Historie des FC Bayern – als Weltklassespieler und als Macher in der Chefetage. Zum 70. Geburtstag seines langjährigen Weggefährten hat Uli Hoeneß im Gespräch mit SPORT1 nun einen sehr persönlichen Blick zurückgeworfen.
„Ich habe mit ihm so ziemlich alles erlebt, was man erleben kann. Er kam 1974 als junger Spieler zum FC Bayern, kurz nachdem wir Weltmeister geworden waren. Wir haben ihn damals gerne aufgenommen. Er war ein unglaublicher Dribbler, anfangs aber etwas nervös, sodass die Tore nicht sofort fielen. Doch er reifte zu einem absoluten Weltklassespieler beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft“, erinnerte sich Hoeneß.
Nach seiner aktiven Karriere bei den Münchnern zog es Karl-Heinz Rummenigge zu Inter Mailand und später nach Genf. Schon damals zeigte sich, wie eng die Geschichte des FC Bayern mit seiner Person verbunden war.
Foto: IMAGO
Besonders eindrücklich ist für Hoeneß bis heute der Wechsel Rummenigges nach Italien. Denn der Transfer hatte weitreichende Folgen für die wirtschaftliche Situation des Vereins. „Als ich Manager wurde, hatte der FC Bayern rund sieben Millionen Mark Schulden. Durch seinen Transfer – das waren damals etwa elf Millionen Mark – haben wir uns schuldenfrei gemacht. Mit den restlichen vier Millionen habe ich dann Lothar Matthäus für zwei Millionen und Roland Wohlfarth für eine Million verpflichtet. Mit der verbleibenden Million ist das Festgeldkonto des FC Bayern entstanden. Dafür müssen wir Karl-Heinz unendlich dankbar sein: Sein Transfer hat dem FC Bayern geholfen, gesund zu werden.“
Doch die Beziehung zwischen Hoeneß und Rummenigge war nicht immer konfliktfrei. Beide hatten über die Jahre hinweg intensive Auseinandersetzungen. „Wir haben uns während Sitzungen und Besprechungen manchmal gefetzt, da ging es schön zur Sache. Aber – und das ist der entscheidende Unterschied im Vergleich zu heute: Heute sind die Leute schnell beleidigt und reden wochenlang nicht miteinander. Das hat es bei uns nie gegeben. Wir waren in der Sache oft sehr hart gegeneinander, aber das hat unsere persönliche Freundschaft nie verändert“, betonte Hoeneß.
Für Hoeneß ist es genau diese Fähigkeit, zwischen Sachebene und persönlicher Ebene unterscheiden zu können, die ihre Freundschaft so besonders macht. Über Jahrzehnte hinweg standen beide im Zentrum der Münchner Erfolgsgeschichte – zunächst als Spieler, später als Manager und Funktionäre, die den Rekordmeister zu einem globalen Spitzenklub formten.
Zum 70. Geburtstag seines Weggefährten lässt Hoeneß keinen Zweifel daran, welchen Stellenwert Rummenigge für den FC Bayern hat: Er war nicht nur einer der besten Spieler seiner Zeit, sondern auch ein entscheidender Baumeister der modernen Bayern.