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·22 Desember 2025
Van den Berg fehlt Köln zur Unzeit – die Sperre ist korrekt, eine Frage bleibt

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·22 Desember 2025

Der 1. FC Köln hat sich die Situation selbst eingebrockt, und doch bleibt ein bitterer Beigeschmack. Rav van den Berg fehlt ausgerechnet dann, wenn es zählt: beim Auswärtsspiel in Heidenheim und im Heimspiel gegen den FC Bayern. Zwei Partien, die über den weiteren Saisonverlauf mitentscheiden könnten. Und der Niederländer muss von der Tribüne aus zusehen.
Was war passiert? In der 82. Minute gegen Union Berlin griff van den Berg zum letzten Mittel. Ein Handspiel, das eine klare Torchance des Gegners verhinderte. Rot, keine Diskussion. Die Regeln sind eindeutig, der Schiedsrichter hatte keine andere Wahl. Wer so handelt, weiß um die Konsequenzen. Der 21-Jährige hat seinem Team in diesem Moment einen Bärendienst erwiesen.
Dennoch wirft die Sperre Fragen auf. Zwei Spiele für ein Handspiel, das zwar regelwidrig, aber nicht brutal oder rücksichtslos war. Das DFB-Sportgericht hat nach Schema entschieden, das Urteil ist rechtskräftig. Einspruch zwecklos. Doch gerade der Vergleich mit anderen Sperren zeigt die Unwucht im System. Herthas Toni Leistner kam nach seiner Roten Karte gegen Arminia Bielefeld mit einem Spiel davon. Natürlich sind die Vergehen unterschiedlich gelagert, die Umstände andere. Aber die Verhältnismäßigkeit bleibt ein Dauerthema im deutschen Fußball.
Für Köln kommt die Sperre zur Unzeit. Van den Berg hat sich in der Innenverteidigung etabliert, seine Präsenz wird fehlen. Gegen Heidenheim braucht es Stabilität, gegen Bayern erst recht. Trainer Gerhard Struber muss improvisieren, Alternativen finden, die Defensive neu sortieren. Das ist machbar, aber es schwächt die Mannschaft in einer Phase, in der jeder Punkt zählt.
Die eigentliche Lehre aus diesem Fall liegt woanders. Van den Berg hat instinktiv gehandelt, reflexartig. In der Hitze des Gefechts, acht Minuten vor Schluss, beim Stand von 0:1. Verständlich, aber falsch. Profis müssen in solchen Momenten klüger agieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass Union das Tor erzielt hätte, war hoch. Die Gewissheit, dass Köln danach in Unterzahl spielt und der Spieler gesperrt wird, war noch höher.
Das Urteil steht, daran gibt es nichts zu rütteln. Van den Berg wird seine Strafe absitzen und am 17. Januar gegen Mainz zurückkehren. Bis dahin muss der FC ohne ihn auskommen. Die Verantwortung liegt bei ihm selbst. Aber die Frage, ob zwei Spiele für ein solches Vergehen angemessen sind, darf gestellt werden. Das Regelwerk kennt wenig Grautöne. Der Fußball schon.









































