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·17 Oktober 2025
Warum Nicolas Jackson für den FC Bayern gegen den BVB zum Schlüssel werden kann

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·17 Oktober 2025
In der Allianz Arena kommt es am Samstag zum Gipfeltreffen zwischen dem FC Bayern und dem BVB. Beide Teams sind momentan noch ungeschlagen, Bayern hat sogar alle zehn Spiele in dieser Saison gewinnen können.
Im direkten Duell sind die Hausherren aus München favorisiert, aber dreimal nacheinander konnte der BVB eine Niederlage gegen den Rekordmeister vermeiden. Die Mannschaft von Niko Kovac kommt also nicht nur mit breiter Brust, sondern auch mit dem Wissen, diesen Gegner vor Probleme stellen zu können.
Deswegen wird das Spiel in München womöglich doch sehr spannend. Gerade, weil nun eine Länderspielphase hinter den Spielern liegt. Das heißt nämlich, dass es nicht garantiert ist, dass Bayern den eigenen Flow von vorher halten kann. Gerade darin könnte für die Dortmunder eine Chance liegen. Doch dafür muss alles passen, gerade weil der FC Bayern auch noch Trümpfe in der Hinterhand hat.
Wird der FC Bayern mit seiner absolut besten Elf spielen, dann werden offensiv Michael Olise, Serge Gnabry, Luis Diaz und Harry Kane auflaufen. Diese vier harmonieren bisher sehr gut zusammen, wechseln immer wieder die Positionen. Kane taucht gerne mal ab, aber nur was die Position angeht. Er bringt, aus der Tiefe kommend, häufig die gegnerischen Abwehrreihen durcheinander. Seine Position wird dann von Spielern wie Gnabry oder Diaz ausgefüllt, ein Aleksandar Pavlovic schiebt derweil gerne mal vor. Es ist alles im Fluss, alles bewegt sich. Und genau das ist der Schlüssel zum aktuellen Erfolg des FC Bayern.
Gerade weil Dortmund defensiv zuletzt stabiler wirkte und mit der eigenen Dreierkette generell gegen den Ball gut arbeiten kann, ist eine gute Offensive essenziell. Und das auf mehreren Ebenen. Die vorhandene Flexibilität ist bekannt, die individuelle Klasse kommt noch hinzu. Wenn dann noch die Form und die Eingespieltheit passen, wie es bei Bayern der Fall ist, dann greift ein Rädchen in das andere. Und das erlaubt es Bayern auch Spieler wie Lennart Karl einzubauen und immer mal wieder zu rotieren. Die Offensive von Bayern wird – neben der Konterabsicherung – dieses Spiel entscheiden.
Jetzt ist natürlich die Frage, welche Spieler gegen den BVB am Ende entscheidend werden können. Dabei steht beim FC Bayern eben nicht nur die erste Reihe im Fokus – aus verschiedenen Gründen. Von den vier Stammspielern reiste Luis Diaz mit der kolumbianischen Nationalelf weit, Harry Kane war zuletzt angeschlagen, Michael Olise und Serge Gnabry absolvierten auch wichtige Spiele. Heißt: Alle Akteure in der Bayern-Offensive waren im Einsatz, alle wurden belastet. Das heißt, dass Rotation in der Offensive quasi unabdingbar ist. Dadurch könnte die Stunde von Neuzugang Nicolas Jackson schlagen, der bisher noch mit Licht und Schatten unterwegs war.
Foto: Getty Images
Klar, man muss ihm auch eine gewisse Zeit der Eingewöhnung zugestehen. Deswegen ist ein Zwischenfazit auch erst zu einem späteren Zeitpunkt sinnvoll. Interessant ist, dass gerade das Dortmund-Spiel für Jackson sehr wichtig sein könnte, weil seine Qualitäten hier gefragt sind. Er ist bekanntermaßen ein Spieler, der vor dem Tor nicht immer die notwendige Coolness auf den Platz bringt und gerne mal eine größere Chance auslässt, aber gleichzeitig auch einer, der sehr viel für die Mannschaft arbeitet.
Genau das ist essenziell. Wenn man in eine Mannschaft, die einigermaßen müde ist und gegen eine Mannschaft, die einigermaßen müde ist, einen Spieler bringt, der sich beweisen will, der viele intensive Läufe in petto hat und der auch gerade im Wechselspiel mit Kane große Akzente setzen kann, dann ist das ideal. Jackson kann dem Spiel des FC Bayern etwas geben, das zeigte sich beim Doppelpass-Tor von Raphael Guerreiro gegen Pafos. Und auch in der Bundesliga in einigen Momenten.
Jackson ist ein Spieler, der gegen tiefstehende, clever agierende Abwehrreihen den Unterschied machen kann. Nicht, weil er die Situationen dann mit Dribblings oder einem perfekten Abschluss auflöst, sondern weil er Gegenspieler bindet, sie immer wieder ins Schwitzen bringt, den Gegner vor Aufgaben stellt. Wenn er 20, 25, vielleicht 30 Minuten spielt, dann kann das schon ausreichend sein, um einen sehr wichtigen Einfluss auf das Spiel zu nehmen. Und genau das ist das Ziel. Einen solchen Spieler bringen zu können, das kann auf jeden Fall entscheidend werden.