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·10 agosto 2025

Alternative Miasanrot Awards 2025: Problembär vom Tegernsee gibt dem FC Bayern keine Ruhe

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Vom Bankwärmer der Saison bis zum Dribbling der Saison. Hier kommen die Alternativen Awards für die Saison 2024/25 des FC Bayern.

Beim FC Bayern gibt es traditionell viele Trophäen, Meisterschalen, DFB-Pokale, goldene Schuhe und hin und wieder auch eine öffentliche Rüge von Uli Hoeneß. Doch in dieser Saison wollen wir abseits der offiziellen Ehrungen jene Leistungen würdigen, die sonst durch jedes Raster fallen: im Guten wie im weniger Guten.


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Es geht um die kleinen Geschichten am Spielfeldrand, auf der Ersatzbank, in der Mixed Zone oder in der Chefetage. Eben um das, was die Saison der Bayern ausmachte, ohne jemals auf einem Pokal eingraviert zu werden.

Wir präsentieren die Alternativen Awards des FC Bayern für die Saison 2024/25.

Mit einem Augenzwinkern, einer Prise Ironie und doch: einem Funken Wahrheit. Vom „Bankwärmer des Jahres“ über den „Problembär der Saison“ bis hin zum bittersüßen Abschied eines Vereinshelden, hier kommt die andere Seite des roten Kosmos.

Wer Preise will, muss nicht immer glänzen. Manchmal reicht es, einfach aufzufallen.

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Bankwärmer der Saison: João Palhinha

Bereits letztes Jahr bekam Palhinha einen unserer begehrten Awards, damals noch als der (Nicht-)Transfer der Saison – und das, obwohl er nicht mal im Kader des FC Bayern stand. Diese Saison legte der Portugiese nach und sicherte sich seinen zweiten Alternativen Award der Karriere. Nicht schlecht!

Sollte der Transfer letzte Saison noch in allerletzter Sekunde scheitern, so war Palhinha dieses Mal bereits im Juli unter Dach und Fach. Nur ein kleines Problemchen hatte sich eingeschlichen: Der Trainer, der den 30-Jährigen unbedingt verpflichten wollte, war mittlerweile gar nicht mehr an der Isar. Dessen Nachfolger, Vincent Kompany, hatte für den Abräumer Palhinha allerdings gar keinen Bedarf mehr. Kann bei der Kaderplanung mal passieren. Wer noch keine 50 Millionen Euro in den Sand gesetzt hat, werfe den ersten Geldschein.

So wurde der fast bemitleidenswerte Palhinha auf der Bank zum Premium-Model für die Aufwärmshirts des FC Bayern. Am Ende standen für ihn weniger als 1000 Minuten über alle Wettbewerbe zu Buche. Macht unterm Strich also knapp 50.000 Euro pro Minute. Kann man sich halt nur leisten, wenn man ein solches Festgeldkonto wie der FC Bayern hat…

Wi(r)tz der Saison: Florian Wirtz

Was die Trainer-Suche in der vergangenen Saison war, das war die Suche nach einem neuen Offensivspieler in dieser Saison. Wie bereits im vergangenen Jahr gab es dabei einen absoluten Wunschkandidaten, der bei einem Pharmakonzern im Westen der Bundesrepublik angestellt war.

Doch wie schon in der vergangenen Saison kassierte der deutsche Rekordmeister einen Korb. Und auch wie bereits in der Vorsaison wird der gemeine Fan den Verdacht nicht los, dass es keinen ausgearbeiteten Plan B gibt.

Dribbling der Saison: Momoko Tanikawa

Sorry, Jamal, aber es gibt da eine Neue in der Stadt! Was brannte der Münchner Rasen am Campus, als Momoko Tanikawa durch die Frankfurter Defensive dribbelte, als käme sie von einem anderen Stern. Diese Präzision, diese Technik, diese bodenlose Frechheit, als damals 19-jährige Newcomerin in ein solch hitziges und enges Spiel zu kommen, kurz den Turbo aufzudrehen und Eintracht Frankfurt nicht nur im Pokal nach Hause zu schicken, sondern auch gleich derart eine mitzugeben, dass sie nur noch zum Saisonende torkeln konnten.

Einfach nur Wow!

Abschied der Saison: Thomas Müller

Bis zum ersten Pflichtspiel, in dem der FC Bayern in der neuen Saison ohne Thomas Müller auf dem Spielbogen antreten wird, ist der Schmerz über den Abschied des Raumdeuters noch nicht real. Es wird sich nach 25 Jahren fast surreal anfühlen, auf dem Platz – oder wie zuletzt – auf der Bank nicht das schelmische Grinsen und nach dem Spiel die markigen Sprüche des Ur-Bayers zu hören.

Wenn Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger die Brücke zwischen den grauen 2000er-Bayern und dem Triple-Sieger von Wembley waren, so spannte Thomas Müller den Bogen zwischen eben jenem Wembley und den rasanten letzten Jahren. Trainer und Sportdirektoren gingen, doch der Thomas blieb.

Und wäre vielleicht auch gerne noch länger geblieben. Denn nachdem Max Eberl schon voreilig eine Verlängerung mit dem personifizierten Rekordmeister angekündigt hatte, machten Verein und Spieler schlussendlich eine Rolle rückwärts. In einer fast schon Nacht-und-Nebel-Aktion, die der Karriere von Müller ganz und gar nicht gerecht wird, wurde das Angebot zurückgezogen. Die beiden Seiten waren sich über Entlohnung und Rolle nicht einig geworden.

Legenden sterben nie, heisst es dann gerne. Doch gehen müssen sie scheinbar immer. Nur die Art und Weise, wie das alles ablief, war jetzt nicht unbedingt das, was man sich bei dieser Legende vorgestellt hatte.

Problembär der Saison: Uli Hoeneß

So wie sonst nur Alexandra aus Kreuzberg jeden Schritt ihres kleinen Max-Fridolin auf dem Spielplatz überwacht, so eng verfolgt Uli Hoeneß aus seiner Residenz am Tegernsee das Tagesgeschehen an der Säbener Straße – und kommentiert dies ebenso öffentlich und lautstark.

Der Vorstand beschließt, sich zum Thema Woltemade vorerst nicht mehr öffentlich zu äußern? Na dann direkt ein Exklusiv-Interview beim Bayerischen Rundfunk. Der Aufsichtsrat fordert Massnahme X. Na dann direkt an die Springer-Presse durchstecken. Spieler Y wagt es, B zu sagen. Na dann direkt im Doppelpass anrufen. Nur so schafft man es erfolgreich, jegliche Glaubhaftigkeit seiner Nachfolger zu untergraben und das eigens aufgebaute Unternehmen zum Stillstand zu bringen.

Vielleicht arbeitet der Spät-Rentner Hoeneß aber auch nur an seinem neuen Bestseller “Management by Helicopter vom Feinsten” – soll ja einige geben, die im Gefängnis zum Autor wurden.

Entertainerinnen der Saison: FC Bayern Frauen

Egal ob im Training, in der Bundesliga oder bei einem Kleinfeldturnier in Portugal: Dieses Team kann einem nur ans Herz wachsen. Wie die Spielerinnen miteinander umgehen, sich unterstützen und gemeinsam feiern, aber auch Niederlagen sowie Rückschläge verarbeiten, ist bemerkenswert.

Wie sehr das auf die Fans überschwappt, merkt man bei Gesprächen mit jenen, die oft oder gar immer dabei sind. Teamspirit ist etwas, was von außen normalerweise nur schwer zu greifen ist. Bei den Bayern Frauen aber lässt sich durchaus auch aus großer Distanz nachvollziehen, warum immer wieder von einer besonderen Dynamik gesprochen wird. Für Beobachter*innen ist das einfach nur pure Unterhaltung.

Tor der Saison: Jamal Musiala

Na gut, es gibt dann natürlich doch noch ein Herz für Jamal. Im Bundesliga-Heimspiel des FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt (4:0) am 23. Februar 2025 lief der 22-Jährige nicht nur starke 10,4 Kilometer, ein ganz bestimmter Abschnitt davon wird den Fans besonders in Erinnerung bleiben. Nach einem Pass von Leroy Sané nahm Musiala tief in der eigenen Hälfte Fahrt auf, tanzte innerhalb von zehn Sekunden nahezu mühelos durch die komplette Frankfurter Defensive und schob den Ball am Ende abgeklärt ins Netz.

Ein Solo wie aus einem Videospiel, nur in echt, mit echten Verteidigern, die in diesem Moment allerdings eher wie gut platzierte Hütchen wirkten.

Die Fans in der Allianz Arena tobten: Dieses Tor war mehr als nur schön, es war ein echtes Kunstwerk. Es war zu diesem Zeitpunkt Musialas elftes Saisontor und zugleich sein 44. Bundesligatreffer insgesamt, nur drei Tage vor seinem 22. Geburtstag. Möge er nach seiner Verletzung genau so wieder zurückkehren.

Geschichte der Saison: Mala Grohs

Herzerwärmend war bei den FC Bayern Frauen natürlich die Geschichte von Mala Grohs. Im Dezember wurde bei ihr ein Tumor diagnostiziert, schon im Januar stand sie wieder auf dem Platz, um dann im März spektakulär in der Champions League gegen Lyon zurückzukehren.

Fußball und Sport sind so viel mehr als die Ergebnisse, die in irgendeiner Tabelle stehen. Grohs ist eine Gewinnerin, eine starke Persönlichkeit und ihr offener Umgang mit der Erkrankung und gewissermaßen auch ihren Sorgen wird viele junge Menschen erreicht haben, aber auch jene, die ähnliches durchleben. Ganz Grohs.

Aussetzer der Saison: Manuel Neuer

Im Achtelfinale des DFB‑Pokals am 3. Dezember 2024 kassierte Manuel Neuer im 867. Pflichtspiel seiner Profi‑Laufbahn die erste Rote Karte seiner Karriere. Elf Minuten nach dem Anpfiff kam Neuer aus dem Tor gelaufen, verfehlte den Ball deutlich und räumte Leverkusens Jeremie Frimpong per Body‑Check ab. Schiedsrichter Harm Osmers wertete die Szene binnen Sekunden als Notbremse und zeigte unverzüglich Rot.

Die Szene sah aus wie ein Bewerbungsvideo für die Eishockey-Bundesliga. So klar, so unnötig, so spektakulär, dass man fast meinen könnte, Neuer wollte einfach auch mal Rot in seiner Sammlung haben. Der Aussetzer war leider richtungsweisend für den Rest der Partie. Bayern war über 70 Minuten in Unterzahl und verlor trotz gutem Spiel letztlich unnötig mit 0:1 gegen Bayer Leverkusen.

Manuel Neuer zeigte sich nach dem Spiel reumütig: „Der Platzverweis war spielentscheidend. Es tut uns weh, und es tut mir leid. Ich habe mich bei der Mannschaft entschuldigt.“

Leihe der Saison: Alexander Nübel

Alexander Nübel blickt auf eine erfolgreiche Saison 2024/25 beim VfB Stuttgart zurück. Der 28-jährige Torhüter, aktuell vom FC Bayern ausgeliehen, war Stammkraft bei den Schwaben, feierte den Gewinn des DFB-Pokals und debütierte im Oktober 2024 in der deutschen Nationalmannschaft. Damit unterstrich er seine Entwicklung zu einem zuverlässigen Keeper auf hohem Niveau.

Trotz eines gültigen Vertrags beim FC Bayern bis 2029 ist eine Rückkehr nach München aber alles andere als sicher. Denn mit der Verpflichtung von Jonas Urbig im Winter 2025 haben sich die Vorzeichen verändert: Der junge Torhüter überzeugte während einer Verletzungspause von Manuel Neuer sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League und gilt damit intern als mögliche Lösung für die Zeit nach Neuer.

Ob Nübel ab Sommer 2026 ins Bayern-Tor zurückkehrt oder anderweitig den nächsten Karriereschritt geht, bleibt offen. Klar ist: Seine Leihe nach Stuttgart war sportlich ein voller Erfolg für ihn, das hat aber wenig Auswirkungen auf die Planungen der Bayern.

Vertragsverlängerung der Saison: Klara Bühl

Da hat sich Max Eberl so bemüht, diesen Award zu gewinnen, indem er monatelang an Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Jamal Musiala baggerte und dann erdreistet sich die Miasanrot-Redaktion, ihm diesen nicht zu geben.

Klar, vor allem Musiala war auch ein ziemliches Statement. Aber die Verlängerung von Klara Bühl ist das größte Statement, das der FC Bayern in der vergangenen Saison gesetzt hat. Denn anders als die Männer sind die Frauen in der europäischen Spitze noch nicht so etabliert. Ihr Status ist recht fragil. Ein Abgang von Bühl hätte zum Knackpunkt werden können.

Und immerhin war der FC Barcelona interessiert. DAS Team schlechthin in den vergangenen Jahren. Sie lockten, sie hofften, sie umgarnten Bühl. Aber die entschied sich für München. Chapeau, Bianca Rech und Co.!

Lied der Saison: Die neue Stadion-Hymne

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums haben die Fans eine neue Vereins-Hymne vorgestellt. Aus einem ursprünglich einfachen Kurvenlied wurde unter Einbindung von professionellen Musikern und der Unterstützung vieler Fans ein neues musikalisches Stück geschaffen, das die Verbindung zwischen Verein und Anhängern stärken soll.

Die Idee entstand in kleiner Runde und wurde von dem Münchner Komponisten Hans Franek sowie Stephan Lehmann, bekannt durch die Mitwirkung an „Stern des Südens“, umgesetzt. Die Finanzierung erfolgte vollständig durch Spenden, wodurch das Projekt als Non-Profit-Initiative realisiert wurde.

Ein besonderer Bestandteil der Hymne ist ein Ausschnitt aus dem italienischen Lied „Montagne Verdi“, der vom Tenor Jonas Kaufmann eingesungen wurde, der selbst Fan vom FCB ist. Im Dezember beteiligten sich mehr als 8.000 Fans an einer gemeinsamen Aufnahme, die den Chorgesang bildet. Großartig.

Das Budapest Scoring Orchester lieferte die orchestrale Begleitung, die der Hymne ihren besonderen Charakter verleiht. Nach umfangreichen Aufnahmen und Abstimmungen entstand so ein musikalisches Werk, das die lange Geschichte des FC Bayern würdigt und die Verbundenheit der Fans unterstreicht.

Geburt der Saison: Jonas Urbig

Der Wintertransfer von Jonas Urbig vom 1. FC Köln zum FC Bayern im Januar 2025 schien auf den ersten Blick lediglich eine langfristige Investition in die Torhüterposition zu sein. Doch die Entwicklung übertraf alle Erwartungen und machte ihn zur Geburt der Saison.

Als Manuel Neuer verletzungsbedingt ausfiel, bekam der erst 20-jährige Urbig seine Chance und nutzte sie eindrucksvoll. Er strahlte eine erstaunliche Ruhe und Souveränität aus, die man einem so jungen Torwart kaum zugetraut hätte. Nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in wichtigen Champions-League-Spielen zeigte er hervorragende Reflexe, eine beeindruckende Strafraumbeherrschung und ein präzises Aufbauspiel.

Seine Auftritte waren nicht nur sportlich wertvoll, sondern auch ein seltenes Beispiel für einen Wintertransfer, der sofort und unerwartet einschlug. Die Verpflichtung des jungen Keepers, der eigentlich als Zukunftsprojekt geplant war, entwickelte sich einem wirklich guten Transfertreffer.

Prozess der Saison: Alexander Straus

Das Wort „Prozess“ begleitete Alexander Straus durch seine gesamte Zeit beim FC Bayern. Klar, schließlich hatte er das Wort so oft benutzt, als würde er von einem gleichnamigen Unternehmen gesponsert werden. Wir haben das natürlich überprüft und unsere Recherchen haben ergeben, dass dem nicht so ist.

Während sein Team die stärkste der drei Saisons unter ihm spielte, fand aber auch in ihm ein Prozess statt. Leider ein Ermüdungsprozess. Straus brauchte neue Reize, eine neue Herausforderung und letztlich einfach Veränderung. Deshalb ging er in die USA. In einem langen Interview mit Miasanrot erklärte er seine Beweggründe ausführlich.

In jedem Fall wird man den sympathischen und redefreudigen Norweger in München vermissen. Er hinterlässt große Fußstapfen.

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