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·22 aprile 2025
Ex-Drittligist Uerdingen zieht sich vom Spielbetrieb zurück

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·22 aprile 2025
Nun also doch: Ex-Drittligist KFC Uerdingen zieht sich mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb in der Regionalliga West zurück und steht damit als Absteiger fest. Zeitgleich werden alle Spiele der Krefelder annulliert, wodurch der MSV Duisburg als Aufsteiger in die 3. Liga feststeht.
Noch Anfang April ließ Insolvenzverwalter Thomas Ellrich wissen, dass benötigte Gelder zugesichert worden seien, um den Spielbetrieb fortzusetzen. Allerdings reichten die Finanzmittel nicht aus, um die Saison zu Ende zu bringen. Neue Zahlungen seien nicht zu erwarten. Entsprechend teilte Ellrich den Spielern am Dienstag mit, dass der Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt werden muss. Gleichzeitig wurden alle Spieler freigestellt, damit sie bei der Agentur für Arbeit entsprechende Leistungen beantragen können. Der Vereinsvorstand sei bereits am Montag über diese notwendige Entscheidung in Kenntnis gesetzt worden.
Wie außerdem bekanntwurde, sei dem KFC von der Finanzverwaltung bereits vor einiger Zeit die Gemeinnützigkeit entzogen worden, "was insbesondere in der gegenwärtigen Situation mit weitreichenden Folgen verbunden ist", heißt es. Die genauen Umstände dieses Sachverhalts werden derzeit noch geprüft. Der Entzug der Gemeinnützigkeit aber bedeutet, dass künftig weniger bis gar keine Geld- und Sachspenden zu erwarten sind. Zusätzlich würde die Beschäftigung von ehrenamtlichen Helfern dadurch erheblich erschwert.
Ungeachtet der aktuellen Situation verfolgt die Insolvenzverwaltung das Ziel, den KFC im Rahmen eines Insolvenzplans zu entschulden und somit zu erhalten. Im Zuge dessen wollen Unterstützer und die Vereinsverantwortlichen ein tragfähiges Konzept für die Zukunft entwickeln, neue Strukturen schaffen und schließlich in der kommenden Saison mit einer soliden finanziellen Basis und einem neuen Team in der Oberliga antreten. Am 1, April hatte das Amtsgericht Krefeld auf Antrag von Finanzbehörden und Krankenkassen ein Insolvenzverfahren eröffnet – wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung.
Entsprechend waren dem KFC neun Punkte abgezogen worden, wodurch die Krefelder ohnehin vor dem Abstieg standen. Nun ist dieser besiegelt. Nach Türkgücü Dortmund ist der KFC bereits der zweite Klub in dieser Saison, der sich vom laufenden Spielbetrieb in der Regionalliga West zurückzieht.
Einfach so hinnehmen wollen die Krefelder die Entscheidung des Insolvenzverwalters allerdings nicht. Wie KFC-Berater Eser dem "Kicker" erklärte, habe man juristische Schritte eingeleitet und wolle eine einstweilige Verfügung zur Fortsetzung des Spielbetriebs erreichen. "Nachdem die Mannschaft erfahren hat, dass der Spielbetrieb eingestellt wird, haben sich die Spieler dazu bereit erklärt, bis zum Saisonende auf die Gehälter zu verzichten und umsonst für den KFC Uerdingen aufzulaufen", so Esser, der sich zudem bereiterklärt habe, die weiteren Kosten für die Fortführung des Spielbetriebs zu übernehmen.