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·3 settembre 2025
Finanzielle Schieflage: Warum Schalke "endlich Licht am Ende des Tunnels" sieht

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·3 settembre 2025
Das Transferfenster ist zu. Der FC Schalke 04 hat in diesem Sommer für 2,65 Millionen Euro neue Spieler verpflichtet. Eingenommen wurde mit den Abgängen 8,25 Millionen Euro (Zahlen via transfermarkt.de). Macht ein Transfer-Plus in Höhe von 5,6 Millionen Euro.
Auf den ersten Blick reicht das auf, um die Vorgaben der DFL zu erfüllen. Die Knappen sind weiterhin gezwungen, das negative Eigenkapital jährlich um fünf Prozent zu senken. Andernfalls gibt es Punktabzüge in der Liga. 2024 musste S04 rund 5,1 Millionen Euro als reines Plus erwirtschaften, dieses Jahr sind es rund 4,9 Millionen Euro.
Nicht nur durch die Einnahmen auf dem Sommer-Transfermarkt sieht Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers "endlich Licht am Ende des Tunnels". Schalke konnte auch weitere nicht geplante Einnahmen erzielen: Ex-Verteidiger Malick Thiaw wechselte diesen Sommer von der AC Mailand zu Newcastle United. Fixe 36 Millionen Euro plus vier Millionen Euro zahlten die Magpies für den 24-Jährigen. Weil Schalke eine Weiterverkaufsbeteiligung besaß, wandern laut Sportbild knapp drei Millionen Euro aufs Knappen-Konto.
In Zukunft könnte es noch weitere wichtige Nachzahlungen bei Ex-Spielern geben. Im Fokus steht dabei Rodrigo Zalazar, der vor zwei Jahren sechs Millionen Euro Ablöse einbrachte. Weil sich der 26-Jährige bei SC Braga sehr gut schlägt, könnte es den Mittelfeldspieler bald zu einem größeren Klub ziehen. In diesem Fall besitzt Schalke ebenso eine Weiterverkaufsbeteiligung - die bei zehn Prozent liegen soll.
Eine solche Klausel konnte man sich bei Taylan Bulut zwar nicht sichern. Der "Königs-Verkauf" der Königsblauen kann aber noch Boni einbringen - etwa bei einer Champions-League-Qualifikation von Besiktas. 200.000 zusätzliche Euro fließen dann laut Sportbild. Als Fixablöse hatte S04 rund 6,2 Millionen Euro kassiert. Nach Abzug aller Gebühren bliebe eine Summe von knapp fünf Millionen Euro.
Der Geldregen bei Thiaw und der Bulut-Verkauf haben unter anderem dafür gesorgt, dass Schalke nicht gezwungen ist, Topstürmer Moussa Sylla abzugeben. Am Deadline Day ging laut Sportvorstand Frank Baumann kein zufriedenstellendes Angebot für den 25-Jährigen ein. Rund sieben Millionen Euro Ablöse fordert S04. Ein Sylla-Abgang könnte nun erst im Winter erfolgen - oder noch in eine Liga, in der das Transferfenster länger geöffnet ist (u.a. Türkei, Saudi-Arabien). Klar ist allerdings: nur zu den Konditionen die S04 vorgibt.
Für finanziellen Spielraum hat nämlich auch noch eine andere Maßnahme gesorgt: Die Anfang 2025 gegründete Genossenschaft mit den Vereinsmitgliedern, durch die - vereinfacht dargestellt - Anteile am Stadion erworben werden konnten, sollte frisches Geld bringen. Laut Sportbild wurden mittlerweile rund acht Millionen Euro Eigenkapital eingenommen. Von dieser Summe müssen aber noch Steuern abgezogen werden.Die "Finanzspritze" in Millionen-Höhe könnte Schalke aber erst im kommenden Jahr einsetzen, um das negative Eigenkapital weiter auszugleichen. Das hätte den großen Vorteil, dass die Knappen weniger stark auf Transfergewinne angewiesen werden. Hinsichtlich der sportlichen Entwicklung der Mannschaft wäre das ein wichtiger Schritt.
Denn auch auf dem Platz sieht S04 wieder "Licht am Ende des Tunnels". Unter dem neuen Trainer Miron Muslic ist der Saisonstart mit drei Siegen aus vier Spielen und dem Weiterkommen im Pokal geglückt. Schalke ist mit neun Punkten und Platz zwei in die Länderspielpause gegangen.